Veranstaltungsdetails
Geteilte Städte wie Guben/Gubin oder Görlitz/Zgorzelec und Regionen wie die Lausitz und Schlesien dienen längst als Erinnerungsorte für die wechselvolle Geschichte Mitteleuropas. Doch nur einige Kilometer weiter südöstlich existiert mit dem habsburgisch geprägten, multiethnischen Teschener Schlesien ein eher vergessenes Gebiet, das nicht nur aufgrund seiner Teilung zwischen Polen und der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg als vielschichtige Erinnerungslandschaft zur Erkundung einlädt.
Die Region, heute zumeist als Teschener Schlesien bezeichnet, war viele Jahrhunderte lang das Herzogtum Teschen mit der Hauptstadt Teschen (tschech. Češky Tĕšín,poln. Cieszyn). Hier prägten sich zahlreiche Besonderheiten aus: So hatten regionale Identitäten wie »schlonsakisch« viel stärkeres Gewicht als die nationalen Zuordnungen polnisch, tschechisch oder deutsch, und die sonst katholischen Polen bildeten eine protestantische Enklave, zeitweilig die einzige in den westlichen habsburgischen Ländern. Nach der Teilung Schlesiens zwischen Preußen und Österreich verblieb das Herzogtum Teschen beim Habsburgerreich. Wegen der Kohlevorkommen und Transportwege war es nach dem Ersten Weltkrieg umstritten und wurde 1920 geteilt: Das benachbarte und für das Teschener Land wirtschaftlich entscheidende Kohlerevier um Ostrau (tschech. Ostrava, poln. Ostrawa) mit der Kaschau–Oderberger–Bahn kam an die Tschechoslowakei, an Polen der agrarisch geprägte östliche Teil mit der Stadt Bielsko–Biała an der Grenze zu Galizien. Der Fluss Olsa (tschech. Olše, poln. Olza) teilte Teschen in ein polnisches und ein tschechoslowakisches Stadtgebiet; bis heute führt die Grenze durch die Stadt.
Hier finden Sie das vollständige Programm mit den Teilnahmebedingungen
Eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa, des Schlesischen Museum zu Görlitz und des Adalbert Stifter Vereins