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Lange Zeit galt es als ausgemacht, dass das deutsche Kaiserreich wegen seiner Großmachtträume die Hauptverantwortung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs trug. Der renommierte australische Historiker Christopher Clark kommt nun zu einer z. T. anderen Einschätzung. Clark beschreibt minutiös die Interessen und Motivationen der wichtigsten politischen Akteure in den europäischen Metropolen und zeichnet das Bild einer komplexen Welt, in der gegenseitiges Misstrauen, Fehleinschätzungen, Überheblichkeit, Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen zu einer Situation führten, in der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen, dessen verheerende Folgen kaum jemand abzuschätzen vermochte. Die Schlafwandler, dem einige Historiker wiederum zu große Nachsichtigkeit gegenüber der deutschen Seite vorwerfen, gilt als eine der wichtigsten Neuerscheinungen zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs.
Christopher Clark, geb. 1960 stammt aus Sydney. Er studierte – auch einige Jahre in Berlin – Geschichte. Seit mehr als zwanzig Jahren lehrt er am St. Catharine’s College in Cambridge.
Christopher Clark: Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. Deutsche Verlags–Anstalt (DVA), München 2013. ISBN 9783421043597. 896 Seiten, 39,99 EUR
Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Haus des Deutschen Ostens