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Veranstaltungsdetails

Donnerstag, 21. Juli 2016

19.00 Uhr

Literatur über die Grenze

Lesung und Diskussion mit Marianne Ach (München), Ivan Binar (Prag) und Bernhard Setzwein (Cham) sowie Musik von Tomáš Spurný (Denzlingen)

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Drei Schriftsteller, die im Laufe ihres Lebens Grenzen im materiellen und im geistigen Sinn erfahren haben, lesen aus eigenen Texten und vermitteln uns verschiedene Facetten des Begriffs „Grenze“.

Marianne Ach, geboren in Eslarn, wenige Kilometer vom damaligen Eisernen Vorhang entfernt, verließ mit 13 Jahren ihre Heimat und besuchte ein klösterliches Internat. Sie wurde Ordensfrau und war als Kindergärtnerin und Katechetin tätig. Nach zehn Jahren verließ sie das Kloster, machte ihr Abitur, studierte Deutsch und Religion und wirkte über dreißig Jahre als Realschul­lehrerin. Mit fünfzig Jahren begann sie zu schreiben und hat inzwischen fünf Bücher veröffentlicht, darunter: Goldmarie Pechmarie (2004), Winterherzen (2008), Am Horizont kein Zeichen (2014).

Ivan Binar stammt aus dem mährischen Boskovice. Nach einem Studium der Bohemistik und der Kunsterziehung in Mährisch–Ostrau war er kurz als Lehrer und dann als Redakteur tätig. 1972 verbrachte er wegen „Aufwiegelung“ ein Jahr in Haft und verließ nach Unterzeichnung der Charta 77 die ČSSR. In Wien arbeitete er als Restaurator und Übersetzer. Ab 1983 lebte er als Redakteur von Radio Free Europe in München, ab 1994 in Prag. Von seinen Büchern sind unter anderem auf Deutsch erschienen: Rekonstruktion (1975), Wer ist, was war Herr Gabriel (1979), Die Kunstkitterei (1997).

Bernhard Setzwein, 1960 in München geboren, verbrachte Kindheit und Jugend in Bad Dürkheim, Köln und München und war nach dem Studium der Germanistik zunächst in einem Verlag tätig, bevor er sich als freischaffender Autor zunächst in Waldmün­chen und dann in Cham niederließ, beides nahe an der tschechisch–deutschen Grenze. Diese Realität fand ihren Niederschlag u.a. in der Trilogie Die grüne Jungfer (2003), Ein seltsames Land (2007, neu 2016) und Der neue Ton (2012). Unter seinen Theaterstücken ist zu nennen Hrabal und der Mann am Fenster (2015).

Tomáš Spurný wurde 1965 in Strakonice geboren und schloss in Prag ein Studium der Musikwissenschaften und der Ethnomusiko­logie ab. In Deutschland studierte er an der Hochschule für Musik in Trossingen Liedge­staltung für Pianisten sowie historische Tasteninstrumente. Neben seinen Tätigkeiten in Deutschland als Pianist, Organist und Chorleiter widmet er sich der Volksmusik – u.a. seit 1989 als Leiter der Gruppe Pošumavská dudácká muzika/Böhmerwälder Dudel­sackmusik.

Moderation: Anna Knechtel

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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