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Veranstaltungsdetails

Donnerstag, 11. November 2021

19.00 Uhr

Ein deutscher Schriftsteller aus Krumau

Vortrag von Ralf Höller über den Schriftsteller Wolfgang Schmidt

Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München

Wolfgang Schmidt, 1923 in Passau geboren, in Krumau/Český Krumlov an der Moldau aufgewachsen, war nach Wehrdienst, Rückkehr nach Passau und Jurastudium 1951 mit seiner Frau nach Kanada ausgewandert. Dort machte er eine zweite Karriere als Sozialwissenschaftler und lebte in Toronto. Erst im Alter von siebzig Jahren veröffentlichte er seinen ersten Roman Die Geschwister und wurde in der Folge auch in den Feuilletons wahrgenommen.

Sämtliche Bücher Schmidts spielen im Krumau der Zwischenkriegszeit. Sie geben einen Eindruck vom Zusammenleben der Deutschen (in der Moldaustadt zu drei Vierteln in der Mehrheit) mit den Tschechen, das häufig mehr ein Neben- als ein Miteinander war.

Wolfgang Schmidts bekanntester Roman Die Geschwister spielt in einer böhmischen Kleinstadt. Er erzählt die Geschichte einer subtilen, spannungsreichen Beziehung zwischen drei jungen Menschen und entwirft zugleich ein Bild Böhmens in den 1930er Jahren. Die Welt der Deutschböhmen war zu  dieser Zeit ein Anachronismus: In Deutschland regierten die Nationalsozialisten, für eine Kleinstadt hatte sich bereits alles gegenüber der Weimarer Republik oder dem Kaiserreich verändert. Anders in den von Deutschen besiedelten böhmischen Grenzregionen: Hier hatte es mit der Gründung der Tschechoslowakei zwar eine politische Zäsur gegeben, das Alltagsleben in Orten wie Krumau erfuhr dagegen keine gravierende Veränderung gegenüber der Vorkriegszeit.

Der Vortrag erinnert an den Schriftsteller Wolfgang Schmidt, der 2013 in Toronto starb. Das Ehepaar Schmidt hatte sich für den gemeinsamen Suizid entschieden. Sein Tod war den deutschen Feuilletons keine Zeile wert.

Ralf Höller, Anglist und Historiker, lebt als freier Journalist in Bonn. Er fand in einem Bücherschrank zufällig ein Exemplar des Romans Die Geschwister. Zuvor hatte er noch nie von Wolfgang Schmidt gehört. Im Laufe seiner Recherchen stieß er auf Verwandte, Verleger, Agenten, Lektoren und Kritiker des Autors.

Eintritt frei.

Der Vortrag wird aufgezeichnet und danach auf unserem Youtube-Kanal gezeigt.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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