Veranstaltungsdetails
Ausgangspunkt für das Thema der Tagung ist die immer wieder behauptete Dichotomie der deutschsprachigen Literatur der böhmischen Länder in eine ästhetisch anspruchsvolle, demokratisch gesinnte Literatur Prags auf der einen und eine minderwertige, nationalistische Literatur der Provinz auf der anderen Seite.
Bei der Untersuchung der Wechselwirkungen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende des 2. Weltkriegs soll es um sozialgeschichtliche Fragen, ebenso gehen wie um Fragen des Kulturbetriebs, z. B. der Mitgliedschaft oder Mitwirkung in literarischen Vereinigungen, Bildungseinrichtungen und Feuilletons der Hauptstadt– oder Regionalzeitungen – ob in Prag, Reichenberg, Olmütz, Brünn oder anderen Städten.
Daneben sollen auch literaturwissenschaftliche Fragen im Fokus stehen, etwa, worin sich die Prager deutsche Literatur und die sudetendeutsche Literatur thematisch und strukturell unterscheiden und worin sie möglicherweise Ähnlichkeiten aufweisen. Welcher Art und wie groß waren die Gegensätze und Unterschiede tatsächlich, unterlagen sie einem Wandel, und wie groß waren daneben eventuelle Gemeinsamkeiten und Wechselwirkungen?
Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Bibliothek in Reichenberg, der Abteilung Deutsche Sprache der Fakultät für Natur– und Humanwissenschaften und Pädagogik der TU Reichenberg, der Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur in Olmütz und dem Österreichischen Kulturforum Prag