Veranstaltungsdetails
Aus Anlass der Jahrestage im Umfeld des Ersten Weltkriegs, beginnend mit den Schüssen von Sarajewo und endend mit dem Auseinanderfall Österreich–Ungarns, wird mit einer Reihe von „Reden über die Mitte Europas“ zum Nachdenken über die mitteleuropäische Geschichte von der Donaumonarchie bis zur Osterweiterung der Europäischen Union eingeladen.
Den fünften Gedankenanstoß gibt mit einer „Rede über die Mitte Europas“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kakanische Kontexte“ der bosnische Schriftsteller, Dramaturg, Essayist und Literaturwissenschaftler
Dževad Karahasan
1953 geboren zählt er zu den profiliertesten Autoren und Intellektuellen seines Heimatlandes Bosnien–Herzegowina. Nach dem Studium der Literatur– und Theaterwissenschaft war er von 1986 bis 1993 Dozent an der Akademie für szenische Künste in Sarajewo. Infolge der Kriegsereignisse verließ er die Stadt 1993 und lehrte an den Universitäten Salzburg, Berlin, Göttingen u. a. Zuletzt erschienen seine Essays Die Schatten der Städte (2012). Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt die Ehrengabe der Heinrich–Heine–Gesellschaft (Düsseldorf 2012).
In der antiken, der islamischen und der christlichen Welt beheimatet, hat er ein Werk geschaffen, das im besten Sinne des Wortes grenzüberschreitend ist. „In seiner bescheidenen Gründlichkeit bewirkt Karahasan nichts Geringeres, als daß dem Leser bei der Lektüre die Augen aufgehen.“ (Ilma Rakusa, NZZ).
„Das Hotel Europa ist das technische und semantische Zentrum der Stadt Sarajevo. Technisches Zentrum deshalb, weil es sich genau an der Grenze zwischen dem türkischen und dem österreichisch–ungarischen Teil der Stadt befindet, also im Zentrum dessen, was die eigentliche Stadt Sarajevo ausmacht, die Basis seiner Identität…“ (Dževad Karahasan: Tagebuch der Aussiedlung. Klagenfurt, Salzburg: Wieser Verlag 1993, S. 91)
Eintritt: 6 Euro, Mitglieder 4 Euro
Eine Veranstaltung des Adalbert Sifter Vereins in Zusammenarbeit mit der Österreichisch–Bayerischen Gesellschaft. Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen sowie des Hauses des Deutschen Ostens