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Veranstaltungsdetails

Sonntag, 22. September 2013

17.45 Uhr

Themenabend in Berlin zu „Geteilte Städte und Regionen“

Český Těšín, Cieszyn und das Teschener Schlesien. Mit einem Konzert von Jaromír Nohavica und Frank Viehweg

Grüner Salon in der Volksbühne, Rosa–Luxemburg–Platz, Weydinger Straße 14–16, Berlin

Geteilte Stadte wie Guben/Gubin oder Görlitz/Zgorzelec und Regionen wie die Lausitz und Schlesien dienen längst als Erinnerungsorte fur die wechselvolle Geschichte Mitteleuropas. Doch nur einige Kilometer weiter südostlich existiert mit dem habsburgisch geprägten, multiethnischen Teschener Schlesien ein eher vergessenes Gebiet, das nicht nur aufgrund seiner Teilung zwischen Polen und der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg als vielschichtige Erinnerungslandschaft zur Erkundung einlädt. Die Region, heute zumeist als Teschener Schlesien bezeichnet, war viele Jahrhunderte lang das Herzogtum Teschen mit der Hauptstadt Teschen (tschech. Češky Tĕšin, poln. Cieszyn). Hier prägten sich zahlreiche Besonderheiten aus: So hatten regionale Identitäten wie „schlonsakisch“– viel stärkeres Gewicht als die nationalen Zuordnungen polnisch, tschechisch oder deutsch, und die sonst katholischen Polen bildeten eine protestantische Enklave.

Nach der Teilung Schlesiens zwischen Preußen und Österreich verblieb das Herzogtum Teschen beim Habsburgerreich. Nach dem Ersten Weltkrieg war es umstritten und wurde 1920 geteilt: Das benachbarte und fur das Teschener Land wirtschaftlich entscheidende Kohlerevier um Ostrau (tschech. Ostrava, poln. Ostrawa) mit der Kaschau–Oderberger–Bahn kam an die Tschechoslowakei, an Polen der agrarisch geprägte östliche Teil mit der Stadt Bielsko–Biała an der Grenze zu Galizien. Der Fluss Olsa (tschech. Olše, poln. Olza) teilt Teschen seitdem in ein polnisches und ein tschechoslowakisches Stadtgebiet; bis heute führt die Grenze durch die Stadt.

Diese Region soll in Wort und Klang gewürdigt werden. In drei bebilderten Kurzvortragen werden besondere Facetten des Teschener Schlesiens vorgestellt, anschließend folgt ein moderiertes Konzert mit zwei Liedermachern: In der Musik von Jaromir Nohavica, dem bedeutendsten tschechischen Liedermacher, haben viele Eigenheiten der Region Niederschlag gefunden – zusammen mit seinem kongenialen Nachdichter Frank Viehweg präsentiert er tschechische und deutsche Versionen seiner Lieder.

Programm

17.45 Begrüßung durch die Veranstalter

18.00 Kurzvorträge

  • Alles ist anders – das Teschener Schlesien (Robert Luft, Collegium Carolinum, München)
  • Der jüdische Friedhof in Teschen (Dr. Janusz Spyra, Historisches Institut der Jan–Długosz–Akademie in Częstochowa)
  • Leben im geteilten Teschen (Dorothee Ahlers, Universität Passau, Projekt Geschichtsbausteine Bayern – Böhmen)

19.30 Pause

20.00 Konzert und Gespräch mit den Liedermachern und Textern

  • Jaromír Nohavica (Ostrava)
  • Frank Viehweg (Berlin)
  • Moderation: Wolfgang Schwarz, Kulturreferent des Adalbert Stifter Vereins

Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums Östliches Europa in Kooperation mit dem Kulturreferenten für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein, des Tschechischen Zentrums Berlin, des Polnischen Zentrums Berlin und des Grünen Salons

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