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Veranstaltungsdetails

Donnerstag, 25. Juli 2013

18.00 Uhr

Böhmischer Salon V: Die Prager Tonfilmaffäre 1930 - eine weitere Skandalgeschichte

Tschechische Faschisten oder Krieg amerikanischer Filmproduzenten?

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

1929 wurden in den Prager Kinos zum ersten Mal Tonfilme gezeigt, zunächst amerikanische Produktionen, im Jahr darauf auch tschechische und: deutsche Filme.

Ab dem 19. September 1930 lief im Prager Kino Avion der deutsche Film Der unsterbliche Lump mit Liane Haid und Gustav Fröhlich in den Hauptrollen.

Wenige Tage später kam es zu Protesten von seiten national eingestellter Tschechen und daraufhin zu gewalttätigen Ausschreitungen, die sich über mehrere Tage hinzogen. Die zumeist jugendlichen Demonstranten skandierten „Wir wollen keine deutschen Filme!“ oder „Hoch das slawische und das tschechische Prag!“, obwohl, wie der tschechische Schriftsteller Karel Čapek in der Tageszeitung Lidové noviny bemerkte, das „tschechische Prag“ zuvor monatelang begeistert deutsche Filme besucht hatte. Parolen wie „Nieder mit den Deutschen, nieder mit den Juden“ wiesen auf den möglichen Ursprung der Proteste in Kreisen der tschechischen Faschisten hin.

Auch in der Presse wüteten die Auseinandersetzungen und der deutsche Gesandte in Prag wurde bei den Ministern Krofta und Beneš vorstellig. Unter anderem wurde der Verdacht geäußert, amerikanische Filmverleiher könnten hinter den Krawallen stehen, da der englischsprachige Tonfilm in der Tschechoslowakei keinen Absatz finde.

Also:

Tschechische Faschisten oder Krieg amerikanischer Filmproduzenten?

Dieses Problem wird im Rahmen dieses Böhmischen Salons anhand von Zeitungsartikeln, Gesandschaftsberichten und Äußerungen von Zeitzeugen betrachtet.

Zur Klärung hält der Historiker Pavel Zeman vom Institut für die Erforschung der Geschichte totalitärer Regime, Prag, einen kleinen Vortrag mit Bildmaterial.

Und der Stein des Anstoßes? Der unsterbliche Lump?

Der unsterbliche Lump

D: 1930, R: Gustav Ucicky

Musik: Edmund Eysler, Ralph Benatzky, Mit: Liane Haid und Gustav Fröhlich sowie Attila und Paul Hörbiger, Weiß Ferdl u. a.

Aus Liebe zur Briefträgerstochter Annerl geht der mittellose junge Dorfschullehrer nach Wien und macht Karriere als Opernkomponist. Annerl aber muß den reichen Viehzüchter Lechner heiraten. Hans wird aus Verzweiflung zum Vagabunden. Acht Jahre später kehrt er in sein Heimatdorf zurück und erlebt Verachtung und Zurückweisung. Aber das Schicksal lächelt ihm: Annerl ist verwitwet und wird die Seine.

Moderation: Anna Knechtel

Eintritt frei

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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