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Veranstaltungsdetails

Freitag, 15. Oktober 2021

18.00 Uhr

Heimaten in Böhmen

Autorenlesung und Gespräch mit Wolftraud de Concini und Vratislav Maňák

Goethe-Institut, Königsbrücker Str. 84, 01099 Dresden

Pilsen verbindet zwei Schreibende, die die Rückkehr zum Ort ihrer Kindheit thematisieren: die in Trautenau/Trutnov geborene Autorin und Fotografin Wolftraud de Concini, die sich in Büchern und Filmen auf Spurensuche in ihre böhmische Herkunftsregion begibt, und den tschechischen Schriftsteller Vratislav Maňák, der in seinem Buch Heute scheint es, als wäre nichts geschehen den Pilsener Aufstand von 1953 durch den Rückblick des Protagonisten auf seine Jugend schildert. Renate Zöller spricht mit ihnen über den Begriff Heimat, den sie auch in ihrer eigenen Arbeit zum Thema macht.

Der Journalist und Autor Vratislav Maňák verbindet in seinem Roman Heute scheint es, als wäre nichts geschehen (Karl Rauch Verlag 2019, tsch. Original Rubikova kostka, 2016) sehr geschickt die Geschichte des Pilsener Arbeiteraufstands mit einer Familiengeschichte. Der junge Lehrer Ondřej Šmid kommt zur Feier des 80. Geburtstags seines Großvaters nach Pilsen zurück. Dort wird er bei seinen Eltern mit Erinnerungen konfrontiert, die ihm als Kind entgangen sind oder die er verdrängt hat. In Gesprächen mit Zeitzeugen nähert er sich den Geschehnissen vom 1. Juni 1953 an, als sich dort in den Škoda-Werken der erste Aufstand im gesamten sogenannten Ostblock zutrug.

Die Autorin und Fotografin Wolftraud de Concini, ehemalige Pilsener Stadtschreiberin, ist in Böhmen geboren, in Deutschland aufgewachsen und lebt seit 1964 in Italien. In ihrer Reisepublikation, dem Foto-Text-Band Böhmen hin und zurück (Bibliothek der Provinz, Arunda, 2014) beschreibt sie auch ihre Geburtsstadt Trautenau/Trutnov, aus der sie als Fünfjährige mit ihrer Familie vertrieben wurde. In ihrem neuesten Buch Klaras Schuhe: Geschichte einer böhmischen Jüdin (Publistampa Edizioni, Arunda, 2019) nimmt sie wieder Bezug auf die Stadt Pilsen: Sie zeichnet die Lebensgeschichte von Klara Beck nach, der dritten Ehefrau des Architekten Adolf Loos. Sie stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Familie der Stadt und wurde 1942 in Riga von den Nationalsozialisten ermordet.

Vratislav Maňák (geb. 1988 in Mies/Stříbro) schreibt Prosa für Erwachsene und Kinder. Beim Tschechischen Fernsehen arbeitet er als Redakteur des Nachrichtenportals ČT 24. Bereits für seinen ersten Erzählungsband Šaty z igelitu (Kleider aus Kunststoff) erhielt er 2012 den Jiří Orten-Preis. Es folgten weitere Bücher für Kinder und Erwachsene und auch eine Serie von Kindermärchen für den Tschechischen Rundfunk.

Es moderiert Renate Zöller, Journalistin und Redakteurin der KK – Kulturkorrespondenz östliches Europa.

Wolftraud de Concini wird per Live-Video aus Italien zugeschaltet, Vratislav Maňák ist vor Ort.

Eintritt frei, Anmeldung hier.

Beide Texte werden im Mai 2022 in der Zeitschrift Sudetenland publiziert. Das Gespräch wird in der Podcast-Serie „Heimaten“ von Renate Zöller auf der Website und dem Spotify-Kanal des Deutschen Kulturforums östliches Europa veröffentlicht und dann dauerhaft abrufbar sein.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 23. Tschechisch-Deutschen Kulturtage in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa, der Euroregion Elbe/Labe und dem Goethe-Institut Dresden.

 

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