Veranstaltungsdetails
Unterhaltungsmusik … Freizeitgestaltung … diese Begriffe lassen die Vorstellung eines unbeschwerten Lebens im „jüdischen Siedlungsgebiet“, wie das ebenso euphemistisch als „Ghetto“ bezeichnete Konzentrationslager Theresienstadt genannt wurde, aufkommen.
Die alte Festung Theresienstadt in Nordböhmen war jedoch zwischen 1941 und 1945 für Zehntausende Juden Zwangslager und Durchgangsstation auf dem Weg in die Todeslager des Ostens. Hierher kamen Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, später auch aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Unter menschenunwürdigen Umständen vegetierten sie dahin. In ihrer knappen "Freizeit" fanden die Häftlinge, unter denen sich zahlreiche Künstler – Schauspieler, Sänger, Dirigenten, Komponisten, Maler und Wissenschaftler – befanden, Zeit und Kraft für kulturelle Aktivitäten. Im Angesicht des Todes setzten sie damit ein Zeichen gegen die Entmenschlichung.
In der sogenannten Herrmann–Sammlung des Archivs der Gedenkstätte Theresienstadt werden die Plakate aufbewahrt, mit denen damals zu den Veranstaltungen geladen wurde. Es handelt sich um mehr als 500 liebevoll gestaltete Farbzeichnungen. Etwa 60 Reproduktionen dieser Plakate konnten, dank der Vermittlung des Historikers Dr. Rudolf Wlaschek, Mönchengladbach, vom Adalbert Stifter Verein im März 2003 in der Alfred Kubin Galerie im Sudetendeutsche Haus in München erstmals öffentlich gezeigt werden.
Dauer der Ausstellung: bis So, 16. August 2009
Geöffnet Do und So 13.00–17.00 Uhr
Einführung: Anna Knechtel M.A.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins mit dem Träger– und Förderverein Synagoge Memmelsdorf