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Leo(pold) Perutz

Biographie

* 2. November 1882 Prag
† 25. August 1957 Bad Ischl

 

Grabstätte Bad Ischl, Friedhof, Grazerstraße



P. wuchs als ältestes von vier Kindern des jüdischen Textilfabrikanten Benedikt P. und seiner Frau Emilie (geb. Österreicher) in Prag auf. 1888 bis 1899 besuchte P. die Volksschule des Piaristen-Ordens und das k. k. deutsche Staatsgymnasium in Prag-Neustadt, danach das k. k. Staatsgymnasium in Krumau. 1901 zog die Familie nach Wien, wo P. bis 1902 das k. k. Erzherzog-Rainer-Real-Gymnasium besuchte, das er ohne Matura verließ. Die Militärzeit verbrachte P. als Einjährig-Freiwilliger bis zur krankheitsbedingten vorzeitigen Entlassung im Dezember 1904 wieder in Prag; danach belegte er als Gasthörer mathematische und volkswirtschaftliche Lehrveranstaltungen in Wien und absolvierte eine Ausbildung zum Versicherungsmathematiker. In dieser Funktion arbeitete er seit Oktober 1907 zunächst in Triest (bei Assicurazioni Generali, in deren Prager Filiale im selben Monat Franz Kafka eintrat), von 1908 bis 1923 in Wien bei der Anker-Versicherung. Aus dieser Zeit resultieren mehrere Fachpublikationen, darunter die „P.sche Ausgleichsformel“ (1911).

 

Mit dem Prager Schulfreund Richard Arnold Bermann (späteres Pseudonym: Arnold Höllriegel) verkehrte P. zwischen 1902 und 1907 im Wiener literarischen Gymnasiastenzirkel „Freilicht“, wo er Ernst Weiß kennenlernte. P. empfing entscheidende Impulse von der Wiener Moderne; so besuchte er die Lesungen von Karl Kraus und jährlich „ca. 90“ Konzerte, wie er 1910 an Bermann schrieb. Arthur Schnitzler widmete er 1908 ein Traktat. Richard Beer-Hofmann zählte zu seinen Freunden und Förderern; seiner Empfehlung verdankte P. 1907 die Veröffentlichung der historischen Novelle Der Tod des Messer Lorenzo Bardi in der Wiener Zeit. Im selben Jahr folgten Feuilletons und die Erzählung Der Feldwebel Schramek (seit 1920 unter dem Titel Das Gasthaus zur Kartätsche) für die Teplitzer Zeitung. P.s erster Roman Die dritte Kugel erschien 1915 bei Albert Langen in München. Im selben Verlag folgten die Romane Das Mangobaumwunder (1916, Mitverfasser: Paul Frank) und Zwischen neun und neun (1918), der bis Jahresende zehn Auflagen verzeichnete und Filmregisseure wie Friedrich Wilhelm Murnau und womöglich auch Alfred Hitchcock (The Lodger, 1926) inspiriert hat. Mit einer raffinierten Schlusspointe schildert er die Schwierigkeiten eines Studenten, der sich seiner Verhaftung wegen Diebstahls durch Flucht entziehen konnte, trotz Handschellen unbemerkt unter Menschen zu agieren, um doch noch an das Geld zu kommen, das er für eine Urlaubsreise mit seiner Freundin benötigt.

 

Seit August 1915 als Landsturm-Infanterist einberufen, wurde P. am 4. Juli 1916 an der galizischen Ostfront durch einen Lungenschuss lebensgefährlich verletzt. Nach Rekonvaleszenz und Beförderung zum Landsturm-Leutnant verbrachte er die restliche Kriegszeit im Kriegspressequartier in Wien, wo er Egon Erwin Kisch begegnete. Im Café Herrenhof traf sich P. mit einer Stammtischrunde, zu der neben Kisch, dessen Bruder Paul und Bermann auch Franz Werfel, Anton Kuh und Ernst Weiß zählten. Am 19. März 1918 heiratete P. die Arzttochter Ida Weil († 1928 nach der Geburt des Sohnes Felix, ihres dritten Kindes). Nach Kriegsende kritisierte P. in mehreren Zeitungsartikeln die Militärjustiz scharf, ebenso in der anonymen Broschüre Die Feldgerichte und das Volksgericht (Februar 1919). Den Beitrag „Eine Musterung für den Galgen“ aus der Wiener Arbeiter-Zeitung vom 13. Dezember 1918 griff Karl Kraus für sein Weltkriegsdrama Die letzten Tage der Menschheit auf.

 

Nach Unterbrechung eines Romanprojekts zur Französischen Revolution (Der Vogel Solitär), an dem er seit 1917/18 gearbeitet hatte und das unvollendet blieb, schrieb P. einen historischen Stoff nieder, der zur Zeit des spanischen Aufstands gegen Napoleon situiert ist: Der Marques de Bolibar erschien 1920 wiederum bei Langen. Hermann Broch bewunderte darin „eine Logik des Wunderbaren“, Tucholsky rühmte den Roman in der Weltbühne als „edles Indianerbuch“. 1921 folgte die Verfilmung, und P. veröffentlichte bei Rikola in Wien die Cagliostro-Novelle Die Geburt des Antichrist. Dem nächsten Roman, Der Meister des Jüngsten Tages, liegt ein Wiener Vorkriegssujet zugrunde; Langen brachte ihn 1923 heraus. In mehrere Sprachen übersetzt, bescherte er seinem Autor einen Welterfolg.

 

1923 kündigte P. den Dienst bei der Anker-Versicherung: Die Zinsen aus der väterlichen Fabrik (nach dessen Tod im selben Jahr von P.s Brüdern übernommen) sowie die Einnahmen des Erfolgsautors ermöglichten diesen Schritt in die freie Schriftstellerexistenz, die P. durch gutdotierte, anonyme Skriptarbeiten für die Filmindustrie zu sichern versuchte. Er förderte außerdem jüngere Autoren wie die Lyriker Josef Weinheber und Theodor Kramer. 1924 erschien bei Langen der Roman Turlupin, der vor der Kulisse des 17. Jahrhunderts in Frankreich spielt. Aus einer Nordafrikafahrt resultierte das Reisefeuilleton Arabische Cafés, wo P. der Institution ein Denkmal setzte und sich selbst – in einem singulären autobiographischen Moment – ein „Grab im Kaffeehaus“ erträumt.

 

Zusammen mit Oswald Levett bearbeitete P. die Neuübersetzung des Victor-Hugo-Romans Quatrevingt-treize (Das Jahr der Guillotine, 1925), mit Josef Kalmer Hugos Bug-Jargal (Flammen auf San Domingo, 1929). Finanzschwierigkeiten veranlassten ihn seit Mitte der 20er Jahre zunehmend zu Ausflügen ins Unterhaltungsgenre – bei unvermindert hohem Qualitätsanspruch. So entstand für Ullstein, Berlin, der Roman Wohin rollst du, Äpfelchen …, dessen Abdruck in der Berliner Illustrirten Zeitung (seit März 1928) im Vorfeld von einer aufsehenerregenden Werbekampagne flankiert wurde und dem Blatt (Auflage: ca. 2 Millionen Exemplare) 30 000 neue Abonnenten beschert haben soll. Auf dem Gipfel seiner Popularität verfasste P. erneut mit Paul Frank den Roman Der Kosak und die Nachtigall (1928; 1934 verfilmt), von dem sich P. zwar distanzierte („Frankmist“), dessen Druck- und Filmrechte der Verlag der Münchner Illustrierten Knorr & Hirth aber mit 14 000 Reichsmark honorierte. Für die Bühne schrieb P., nachdem die Kooperation mit Frank gescheitert war, mit Hans Adler Die Reise nach Preßburg. Die Uraufführung am 4. Dezember 1930 im Theater in der Josefstadt (Regie: Emil Geyer) brachte trotz prominenter Besetzung (darunter Hans Moser) nicht die erwartete Resonanz, und auch eine US-Fassung fiel 1933 am Broadway durch. Mehr Erfolg hatte das Autorenteam mit der Kriminalkomödie Morgen ist Feiertag (Uraufführung: 12. April 1935, Deutsches Volkstheater, Wien, Regie: Heinrich Schnitzler). 1930 erschien außerdem der Novellenband Herr, erbarme Dich meiner! im Wiener Phaidon-Verlag, dem berüchtigten Exzentriker Friedrich Reck-Malleczewen gewidmet, der wie Bruno Brehm und Alexander Lernet-Holenia zu dem ausgewählten Kollegenkreis zählte, mit dem P. freundschaftlich verkehrte oder korrespondierte. Lernet-Holenias Roman Jo und der Herr zu Pferde (1933) ging auf eine Idee P.s zurück, der dafür am Honorar beteiligt wurde.

 

1933 begann für P. mit der NS-Machtergreifung der reichsdeutsche Büchermarkt wegzubrechen. St. Petri-Schnee, der Roman eines durch Drogen hervorgerufenen Massenwahns, erschien bei Zsolnay in Wien und wurde dem P.-Forscher Hans-Harald Müller zufolge ebensowenig in Deutschland ausgeliefert wie drei Jahre später Der schwedische Reiter. Am 9. Juli 1938 floh P. mit seiner zweiten Frau Grete Humburger, die er am 16. Mai 1935 geheiratet hatte, und der Familie über Venedig nach Haifa und zog nach Tel Aviv; der Gegenwartsroman Mainacht in Wien blieb Fragment. P., der in Palästina nur schwer Fuß fasste, arbeitete zurückgezogen an zwei älteren Romanprojekten: Meisls Gut, worin das Prag Rudolfs II. heraufbeschworen wird (1953 unter dem Titel Nachts unter der steinernen Brücke erschienen), und Der Judas des Leonardo, posthum 1959 von Lernet-Holenia herausgebracht, der Eingriffe in den Text vornahm. In den 40er Jahren kam es in Argentinien zu Neuausgaben und Filmen, vermittelt durch die mit P. befreundeten Annie und Hugo Lifczis und gefördert durch Jorge Luis Borges, der den Meister des Jüngsten Tages 1946 in die Kriminalreihe „El septimo circulo“ aufnahm.

 

Nach 1945 gelang es P. nicht, an seine früheren Erfolge anzuknüpfen. Kontakte nach Wien erhielt er nach wie vor aufrecht; auch für politisch belastete Kollegen wie Mirko Jelusich setzte er sich ein. Zsolnays Neuauflagen von Der schwedische Reiter (1950) und St. Petri-Schnee (1951) verkauften sich schlecht; Nachts unter der steinernen Brücke wurde von Zsolnay, Rowohlt und Piper abgelehnt und erschien dann in der Frankfurter Verlagsanstalt. Finanzielle Entlastung bot seit 1948 die Anstellung als Versicherungsmathematiker bei einer Lebensversicherung. P. blieb wohl nicht zuletzt deshalb in Israel. 1952 erwarb er die österreichische Staatsbürgerschaft. Die letzten Lebensjahre reiste er den Sommer und Herbst über nach Europa, wo er regelmäßig mehrere Wochen im Salzkammergut verbrachte und Lernet-Holenia, Hilde Spiel und Peter de Mendelssohn traf. In Bad Ischl starb P. wenige Monate vor seinem 75. Geburtstag an Herzversagen.

 

Von Kollegen und Kritikern wie Adorno, Broch, Polgar und Torberg ohne größere Resonanz geschätzt, erfuhr das Œuvre des Autors, der seit NS-Zeit und Emigration aus dem Bewusstsein der literarischen Öffentlichkeit verschwunden war, nach seinem Tod immer wieder Neuentdeckungen und -auflagen. Seine Romane und Erzählungen wurden im Wiener Zsolnay-Verlag und in verschiedenen Taschenbuchverlagen neu ediert. P. hat 1949 seine „Auferstehung in 40 Jahren, wenn mich irgendein Literaturhistoriker wiederentdeckt und ein großes Geschrei darüber erhebt, daß meine Romane zu Unrecht vergessen sind“ selbst mit fast unheimlicher Präzision vorausgesagt. Die große Ausstellung aus erstmals präsentierten Nachlassbeständen der Deutschen Bibliothek Frankfurt (1989) sowie Verfilmungen von Der Meister des Jüngsten Tages (1989) und St. Petri-Schnee (1991) weckten neues Interesse an P. und seinem Werk. Die literaturwissenschaftliche Renaissance des Autors geht nicht zufällig einher mit dem Aufstieg der Narratologie innerhalb des Fachs: Neben Hans-Harald Müller machten unter anderen Matías Martínez und Jean-Jacques Pollet Analysen der spezifischen Erzählstrategien für erzähltheoretische Überlegungen fruchtbar.

 

Schon in P.s erstem Roman Die dritte Kugel zeigen sich wesentliche Merkmale seiner narrativen Konzepte: Eingebettet in eine Rahmen-Ich-Erzählung, wird eine Binnenhandlung mit anscheinend phantastischen Zügen erzählt. „Phantastisch“ im strengen Sinne sind die Texte aber nur dann, wenn die Erzählsituation unberücksichtigt bleibt: Entweder gehören die Erzähler wie in den anderen historischen Romanen (Der Marques de Bolibar, Turlupin, Der schwedische Reiter, Nachts unter der steinernen Brücke und Der Judas des Leonardo) einer Kultur an, für die übersinnliche Phänomene zu den Realitätsannahmen gehören, oder sie sind aufgrund ihres defizienten Lebens – ihnen selbst meist nicht bewusst – daran interessiert, hochrangige und eigene Schuld exkulpierende Ereignisse zu konstruieren (Zwischen neun und neun, Der Meister des jüngsten Tages, Wohin rollst du, Äpfelchen ..., St. Petri-Schnee). Dabei rücken immer wieder Probleme der Identität (Der schwedische Reiter) und des Bewusstseins (Die dritte Kugel) sowie der Autonomie des Individuums ins Zentrum der Texte.

 

Ausgangspunkt ist häufig ein von der höchsten Erzählinstanz als erklärungsbedürftig gesetztes Faktum – sei es der Untergang zweier deutscher Regimenter im napoleonischen Feldzug in Spanien (Der Marques de Bolibar), eine Serie unerklärlicher Selbstmorde im zeitgenössischen Wien (Der Meister des Jüngsten Tages) oder die Vereitlung einer vorgezogenen französischen Revolution unter Richelieu (Turlupin). In vielen Fällen bleibt die vermeintliche Leerstelle aber von vornherein eine Behauptung des Binnenerzählers, der damit eine konkurrierende, meist näherliegende Erklärung quasi überschreibt. So liegt es etwa im Interesse der Hauptfigur im Meister des Jüngsten Tages, die Selbstmordserie als Wirkung einer Bewusstseinsdroge auszugeben, um die eigene Schuld am Tod des Rivalen zu verschleiern. Und auch der Protagonist in St. Petri-Schnee profitiert, wenn die fragwürdige Verschwörungstheorie der Rahmenhandlung um einen künstlich provozierten Massenwahn wahr ist: Als Teilnehmer an einem exzeptionellen Ereignis und als Protagonist einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte gewinnt der sonst durchschnittliche Arzt emphatisches Leben – und somit den für die Literatur der Epoche zentralen Wert.

 

Konkurrierende Erklärungsmodelle sind damit ebenfalls typisch; die dargestellten Ereignisse folgen dem Modell narrativer Überdetermination – der Ausgang der Romane steht meist zu Beginn fest, fraglich ist nur, wie es dazu kommt. Dass diese Konkurrenz aber nicht zwingend zu einer „strukturellen Mehrdeutigkeit“ (Müller) führt, liegt an der Perspektivierung der jeweiligen Erklärungsmodelle: So triumphiert am Ende nicht nur erzählhierarchisch der Rahmen- über den Binnenerzähler, sondern dieser erscheint aufgrund von Textsignalen (Erinnerungslücken, Einschränkungen des Bewusstseins etc.) und aufgrund seiner Motive immer schon als unzuverlässiger Erzähler.

 

Nicht nur Erinnerung bedroht die Identität der Protagonisten, sondern auch die Anwendung bewusstseinsverändernder Drogen und der Verlust des eigenen Willens beim Aufgehen in einer Masse. Zwar legt das Erscheinungsdatum 1933 von St. Petri-Schnee den Schluss nahe, P. spiele direkt auf das gerade im Nachbarland triumphierende Massenphänomen an, doch geschieht dies allenfalls indirekt. Vielmehr gerät der von Baron Malchin provozierte Massenwahn, der ein anachronistisches Reich nach Art des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation restaurieren soll, unversehens zu einem sozialistischen Umsturz von Bauern, bei dem der Initiator dieses Unheils den Tod findet. Dabei wird das identitätsgefährdende Potential jeglicher Massenbewegung ebenso problematisiert wie die dargestellten ideologisch-politischen Tendenzen, denen P. selbst während seines Lebens nahestand. Bis Mitte der 20er Jahre sympathisierte er aus gewisser Distanz mit der österreichischen Sozialdemokratie; als dezidierter Gegner des Nationalismus engagierte er sich seit 1934 im Bund der Legitimistischen Jüdischen Frontsoldaten: „Übernationale monarchistische Staaten sind die einzig wirkliche Friedensgarantie“ (an Bermann, 11. September 1939).

 

Von der allgemeinen und letztlich wenig spezifischen Neigung zu (pseudo-)phantastischen Sujets abgesehen, merkt man den Texten die Prager Herkunft des in Wien sozialisierten Schriftstellers kaum an – mit einer Ausnahme: Der im Exil vollendete Roman Nachts unter der steinernen Brücke spielt nicht nur in der Geburtsstadt des Autors, sondern thematisiert auch die spezifische ethnisch-religiöse Vielfalt, die diese Stadt bis zur Zwischenkriegszeit auszeichnete. Eingebettet in eine Rahmenhandlung um 1900, als Teile der Judenstadt abgerissen werden, fügen sich auf den ersten Blick selbständige Erzählungen, die im legendären Prag Rudolfs II., des Rabbi Löw und des Golems situiert sind, zu einer auch in ihrer zeitlichen Abfolge rekonstruierbaren Handlung, bei der alles mit allem zusammenhängt: der Ausgang der Schlacht am Weißen Berg mit der Geldnot des Kaisers und der Korruption am Hof, der Aufstieg Wallensteins mit einer ihm zunächst ungünstigen Konstellation der Gestirne und das Fehlen der Bilder eines böhmischen Malergenies in der kaiserlichen Sammlung mit der unglücklichen Liebe des Herrschers zur schönen Esther, der Frau des reichen Mordechai Meisl. Wer wie Rabbi Löw mit übernatürlichen Praktiken in das „Gleichgewicht der Welt“ eingreift, bezahlt einen hohen Preis. Und auch er muss am Ende erkennen, dass das vorbestimmte Ende allenfalls hinausgeschoben, nie aufgehoben werden kann.

 

All diese Erzählungen hört der damals 15jährige Ich-Erzähler von seinem Hauslehrer, einem Nachfahren jenes reichen Juden Meisl, der den Kaiser lange finanzierte, aber auf mysteriöse Weise verarmt starb. Der Erzählakt des Rahmens ist schließlich nochmals 50 Jahre später angesiedelt, wenn sich der gealterte Erzähler wiederum eine versunkene Welt, das Prag der Jahrhundertwende, ins Gedächtnis zurückruft. Wie „Meisls Gut“ um 1900 endgültig zu Staub zerfällt, zerfallen auch den Figuren der Binnengeschichten alle Hoffnungen – alles, dessen sich der Ich-Erzähler im Rückblick erinnert, ist verloren. Damit signalisiert der Roman ideologischen „Realismus“ und „Skeptizismus“: Der Verlust materieller und ideeller Werte kennzeichnet die dargestellte Welt.

 

Schon die frühen Texte erzählen vor allem Verlustgeschichten; ein unaufhaltsames Schicksal, das um so eher eintritt, je mehr die Figuren versuchen, es aufzuhalten, bringt die Protagonisten um alles, was ihnen etwas bedeutet. Was bleibt, ist die Überführung ihres Lebens in Erzählung, die Umdeutung von vermeintlich bekannten und hinreichend erforschten Ereignissen. Vom Mehrwert, der durch Erzählen entsteht, profitieren letztlich nicht nur die Figuren, die zumindest die Deutungshoheit über ihr gescheitertes Leben behalten, sondern vor allem die Leser – in Form von ebenso spannungsreichen wie intelligent konstruierten Geschichten.

 

Franz Adam und Franziska Mayer

Biobibliographie

 

Primärliteratur

 

Selbstständige Publikationen

 

Die dritte Kugel. München: Langen 1915.
(Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft [1928]. Linz: Österreichischer Verlag für Belletristik und Wissenschaft [1947]. Wien, Hamburg: Zsolnay 1978. München: dtv 1981. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1987. München: Knaur 1993. Wien: Zsolnay 1994. München: dtv 2007.)
Übersetzungen: Finnisch (1928), Polnisch (1930), Japanisch (1986), Französisch (1988), Italienisch (1989), Spanisch (E: 1992).

(L. P., Paul Frank:) Das Mangobaumwunder. Eine unglaubwürdige Geschichte. München: Langen 1916.
(Dass., Der Kosak und die Nachtigall. München: Langen Müller [1991].)
Übersetzungen: Ungarisch (1920), Tschechisch (Zázrak mangového stromu. Nevňrohodná historie ze života indických fakirů. Plzeň: Steinhauser 1923), Finnisch (1930), Italienisch (1989), Französisch (1994).

Zwischen neun und neun. Roman. München: Langen 1918.
(Wien, Hamburg: Zsolnay 1978. München: dtv 1980. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1988. München: Knaur 1993. Wien: Zsolnay 1993. München: dtv 2004.)
Übersetzungen: Ungarisch (1920, 1929), Russisch (1924), Tschechisch (Od devíti do devíti. román. přel. Olga Laurinová. Praha: Svěcený 1924), Englisch (USA: 1926, GB: 1927), Finnisch (1927), Schwedisch (1927), Norwegisch (1930), Polnisch (1930, 1994), Spanisch (Argentinien: 1945, E: 1965, 2005), Französisch (1988), Italienisch (1988), Hebräisch (1993), Baskisch (2003).

(Anon.:) Die Feldgerichte und das Volksgericht. Wien: Wiener Volksbuchhandlung Ig. Brand & Co. 1919 (= Aufklärungsschriften, 12).

Das Gasthaus zur Kartätsche. Eine Geschichte aus dem alten Österreich. München: Musarion 1920.

Der Marques de Bolibar. Roman. München: Langen 1920.
(Linz: Österreichischer Verlag für Belletristik und Wissenschaft [1948]. München: Bong bzw. Recht 1954. Hamburg, Wien: Zsolnay 1960. München: Kindler 1963. Wien, Hamburg: Zsolnay 1986. Berlin, Weimar: Aufbau 1987. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1988. Wien, Darmstadt: Zsolnay 1989/Neuausgabe 2004. München: Knaur 1993. München: dtv 2006.)
Übersetzungen: Englisch (GB: 1926, 1989, USA: 1927, 1989), Polnisch (1927), Finnisch (1928), Ungarisch (1928), Französisch (1930), Italienisch (1945, 1987), Spanisch (Argentinien: 1945, E: 1964), Dänisch (1950), Niederländisch (1990).

Die Geburt des Antichrist. Wien: Rikola 1921.
Übersetzungen: Finnisch (1929), Polnisch (1930), Italienisch (1995).

Der Meister des jüngsten [sic] Tages. Roman. München: Langen 1923.
(Linz: Österreichischer Verlag für Belletristik und Wissenschaft [1948]. Wien, Hamburg: Zsolnay 1975. München: dtv 1977. Berlin, Darmstadt, Wien: Deutsche Buch-Gemeinschaft [1978]. Berlin, Weimar: Aufbau 1984. Wien, Darmstadt: Zsolnay 1989/Neuausgabe 2006. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1990. München: Knaur 1995. München: dtv 2003/Neuausgabe 2008.)
Übersetzungen: Tschechisch (Mistr Posledního soudu. překlad Olgy Laurinové. Praha: ČIN 1925; Mistr Posledního soudu (fantastický román). [Z německého originálu ...] přžila Lucy Topol’ská. Olomouc: Votobia 1998), Russisch (1927), Finnisch (1928), Englisch (GB: 1929, 1994, USA: 1930, 1994), Italienisch (1931, 1983), Spanisch (Argentinien: 1946, E: 1977, 1988, Kuba: 1981), Französisch (1978, 1989), Polnisch (1984), Dänisch (1990), Niederländisch (1992), Lettisch (2002), Japanisch (2005).

Turlupin. Roman. München: Langen 1924.
(Wien, Hamburg: Zsolnay 1984. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1988. München: Knaur 1993. Wien: Zsolnay 1995. München: dtv 2006.)
Übersetzungen: Norwegisch (1928), Finnisch (1935), Französisch (1968, 1986), Spanisch (Argentinien: 1944, E: 1965, 1992), Englisch (GB: 1996), Italienisch (2000), Russisch (2006; Bearbeitung).

Das Jahr der Guillotine. Roman von Victor Hugo. Bearbeitet von L. P. u. Oswald Levett. Berlin: Ullstein 1925 (= Das neue Ullstein-Buch, 8).
(Berlin: Helikon 1926.)

(L. P., Paul Frank:) Der Kosak und die Nachtigall. Roman. München: Knorr & Hirth 1928 (= Mi-Romane).
(Das Mangobaumwunder. Der Kosak und die Nachtigall. München: Langen Müller [1991].)
Übersetzungen: Tschechisch (Bílé cyklamy. překlad Olgy Laurinové. Ilustroval Jan Goth. Praha: Sfinx 1928), Französisch (1994).

Wohin rollst du, Äpfelchen … Roman. Berlin: Ullstein 1928 (= Die gelben Ullstein-Bücher).
(Wien, Hamburg: Zsolnay 1987. Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft [1988]. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1989. München: Knaur 1994. München: dtv 2005.)
Übersetzungen: Englisch (GB: 1930, 1990, USA: 1992), Französisch (1989), Dänisch (1990), Italienisch (1992), Spanisch (E: 1992).

Flammen auf San Domingo. Roman nach Victor Hugo’s „Bug-Jargal“. Berlin: Singer 1929 (= Erdkreisbücher).

Herr, erbarme Dich meiner! Novellen. Wien: Phaidon 1930.
(Wien, Hamburg: Zsolnay 1985. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1989. München: Knaur 1993.)
Übersetzungen: Spanisch (E: 1990), Französisch (1989).

Die Reise nach Preßburg. Schauspiel in 3 Akten (9 Bildern) mit einem Vor- und einem Nachspiel. Wien, Berlin-Wilmersdorf: George Marton 1930 (Bühnenmanuskript) (UA 1930 Wien).

St. Petri-Schnee. Roman. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1933.
(Wien: Zsolnay 1951. Frankfurt, Wien: Forum [1955]. Wien, Hamburg: Zsolnay 1987. Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft [1988]. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1989. Berlin, Weimar: Aufbau 1989. München: Knaur 1994. München: dtv 2005. Wien: Zsolnay 2007.)
Übersetzungen: Englisch (GB: 1934, 1990, USA: 1935, 1990), Russisch (1934), Spanisch (Argentinien: 1945), Französisch (1987), Italienisch (1998), Hebräisch (2000).

(L. P., Hans Adler:) Morgen ist Feiertag. Komödie in fünf Bildern. Wien: Zsolnay (Theaterabteilung) 1935.

(L. P., Paul Frank:) Warum glaubst Du mir nicht? Komödie in drei Akten. Wien: Zsolnay (Theaterabteilung) 1935 (Bühnenmanuskript).

Der schwedische Reiter. Roman. Wien: Zsolnay 1936.
(Buenos Aires: Aleman 1945. Wien: Zsolnay 1950. Berlin, Darmstadt: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1954. Hamburg, Wien: Zsolnay 1958. Hamburg: Rowohlt 1959. Hamburg, Wien: Zsolnay 1968. Wien, Hamburg: Zsolnay 1980. Rastatt: Moewig 1984. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1988. Wien, Darmstadt: Zsolnay 1990/Neuausgabe 2002. München: Knaur 1993. München: dtv 2004. München: Süddeutsche Zeitung 2008.)
Übersetzungen: Schwedisch (1937), Ungarisch (1937), Niederländisch (1938, 1997), Norwegisch (1938), Tschechisch (Švédský jezdec. Z němčiny přeložila Zdeňka Münzerová. V Praze: Jos. R. Vilímek 1938; Švédský jezdec. [Z němčiny přeložila Irena Kunovská]. Praha: Argo-Panda 1995), Dänisch (1943), Finnisch (1946), Polnisch (1972), Französisch (1982, 1987), Spanisch (E: 1989), Italienisch (1991), Englisch (GB: 1992, USA: 1993), Russisch (1998).

Nachts unter der steinernen Brücke. Ein Roman aus dem alten Prag. Frankfurt a. M.: Frankfurter Verlagsanstalt 1953.
(Frankfurt a. M.: Europäische Verlagsanstalt 1957. Wien, Hamburg: Zsolnay 1975. München: dtv 1978. Berlin, Darmstadt, Wien: Deutsche Buch-Gemeinschaft [1979]. Berlin, Weimar: Aufbau 1986. Wien, Darmstadt: Zsolnay 1988. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1990. Wien: Zsolnay 1994/Neuauflage 2000. München: Knaur 1994. München: dtv 2002. Furth im Wald, Prag: Vitalis 2003.)
Übersetzungen: Spanisch (Argentinien: 1955, E: 1967, 1991), Schwedisch (1983), Französisch (1987), Italienisch (1988), Englisch (GB: 1989, USA: 1989), Tschechisch (Noc pod Kamenným mostem. Z něm. přel. Tomáš Kratěna; Doslov Jiří Munzar. Obálka a graf. úprava Hana Blažejová. Praha: Vyšehrad 1990), Polnisch (1992), Hebräisch (1998), Lettisch (2003).

Der Judas des Leonardo. Roman. Hamburg, Wien: Zsolnay 1959.
(Wien, Hamburg: Zsolnay [1966]. Wien, Darmstadt: Zsolnay 1987. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1991. München: Knaur 1996. München: dtv 2005.)
Übersetzungen: Polnisch (1968), Französisch (1987), Englisch (GB: 1989, USA: 1989), Niederländisch (1993), Italienisch (1997), Russisch (2000, 2006), Japanisch (2001), Spanisch (E: 2004).

Mainacht in Wien. Romanfragmente. Kleine Erzählprosa. Feuilletons. Aus dem Nachlass. Wien: Zsolnay 1996 (= Ausgewählte Werke in Einzelbänden. Hg. v. Hans-Harald Müller).
(München: dtv 2007.)
Übersetzungen: Französisch (1999).

 

Verfilmungen

 

Der Marques de Bolibar (A, 1921), R: Friedrich Porges.

Das Abenteuer des Dr. Kircheisen (D, 1921) [Verfilmung von Das Mangobaumwunder], R: Rudolf Biebrach.

Bolibar (GB, 1928), R: Walter Summers.

Der Kosak und die Nachtigall (A, 1935), R: Phil Jutzi.

Historia de una noche (Argentinien, 1941) [Verfilmung von Morgen ist Feiertag], R: Luis Saslavsky.

Una vez en la vida (Argentinien, 1941) [nach Zwischen neun und neun], R: Carlos Borcosque.

Ceniza al viento (Argentinien, 1942) [nach Zwischen neun und neun], R: Luis Saslavsky.

Historia de una noche (E, 1963) [Verfilmung von Morgen ist Feiertag], R: Luis Saslavsky.

Tyro (CDN, 1990) [Verfilmung von Zwischen neun und neun], R: Guy Maddin.

Der Meister des jüngsten Tages (D, A, CH 1990 TV), R: Michael Kehlmann.

St. Petri Schnee (A, 1991), R: Peter Patzak.

 

Vertonungen, Dramatisierungen

 

Hans Sturm: Zwischen neun und neun. Eine Tragikomödie in sieben Bildern nach Leo Perutz’ gleichnamigem Roman. 1923 (UA 1923 Hamburg).

Graham Rawson: Der Marques de Bolibar (UA 1930 Berlin).

Der Engel von Prag. Oper in 2 Akten von Cesar Bresgen (UA 1978 Salzburg, Neufassung 1985 Innsbruck) [nach Motiven aus Nachts unter der steinernen Brücke].

 

Personalbibliographien

 

Müller, Hans-Harald/Schernus, Wilhelm: Leo Perutz. Eine Bibliographie. Frankfurt a. M., Bern u. a. 1991 (= Hamburger Beiträge zur Germanistik, 15). [Verzeichnet auch nicht selbständig erschienene Schriften sowie Rezensionen zu den Werken.]

http://www.kisc.meiji.ac.jp/~mmandel/recherche/perutz_bibliographie.html. [Regelmäßig aktualisierte Webseite von Michael Mandelartz.]

 

 

Sekundärliteratur (Auswahl)

 

Frank, Eduard: Leo Perutz, der Visionär des jüngsten Tages. In: Sudetenland 5 (1963), S. 99–107.

Tschertkow, Leonid: Gustav Meyrink und Leo Perutz in Russland. In: Literatur und Kritik 95 (1975), S. 290–295.

Murayama, Masato: Leo Perutz: Die historischen Romane. 1979 [Wien, Univ. Diss.].

Neuhaus, Dietrich: Im Hinterhof der Geschichte. Beobachtungen zum Werk Leo Perutz’. In: Phaïcon 5 (1982), S. 41–69.

Neuhaus, Dietrich: Erinnerung und Schrecken. Die Einheit von Geschichte, Phantastik und Mathematik im Werk Leo Perutz’. Frankfurt a. M. u. a. 1984 (= Europäische Hochschulschriften, 1/765).

Lüth, Reinhard: Leo Perutzs Roman ‚Die dritte Kugel‘ (1915). In: Quarber Merkur 23 (1985), H. 63, S. 15–35.

Lüth, Reinhard: Leo Perutzs ‚Der Marques de Bolibar‘ (1920). In: Quarber Merkur 23 (1985), H. 64, S. 20–35.

Jaffé Carbonell, Verónica: Leo Perutz, ein Autor deutschsprachiger phantastischer Literatur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 1986. [München, Univ. Diss.].

Lüth, Reinhard: Leo Perutz: ‚Der Meister des Jüngsten Tages‘ (1923). In: Quarber Merkur 24 (1986), H. 65, S. 36–52.

Lüth, Reinhard: Leo Perutz Roman ‚St. Petri-Schnee‘. In: Quarber Merkur 24 (1986), H. 66, S. 3–18.

Müller, Hans-Harald: Leo Perutz. Eine biographische Skizze. In: Exil 6 (1986), Nr. 2, S. 5–17.

Schütz, Hans J.: Fehltritt von Agatha Christie mit Franz Kafka. Einst viel gelesen – heute vergessen (obwohl lieferbar): Der Prager Leo Perutz. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 42 (1986), Nr. 21, S. 770–772.

Lüth, Reinhard: Im Dämmerlicht der Zeiten. Ein Porträt des phantastischen Erzählers Leo Perutz. In: Franz Rottensteiner (Hrsg.): Die dunkle Seite der Wirklichkeit. Aufsätze zur Phantastik. Frankfurt a. M. 1987 (= Phantastische Bibliothek, 199), S. 60–89.

Becher, Martin Roda: Bewohner zweier Welten. Zur Neuausgabe der Romane von Leo Perutz. In: Merkur 42 (1988), S. 683–88.

Engel, Peter/Müller, Hans-Harald (Hrsg.): „... ein guter Freund und Kamerad täte mir oft hier sehr wohl“. Ernst Weiss’ Briefe an Leo Perutz. In: Modern Austrian Literature 21 (1988), S. 27–59.

Koseler, Michael: Leo Perutz, 'Der Meister des Jüngsten Tages'. Enquête et mise en énigme. In: Austriaca 13 (1988), Nr. 27, S. 111–125.

Lüth, Reinhard: Drommetenrot und Azurblau. Studien zur Affinität von Erzähltechnik und Phantastik in den Romanen von Leo Perutz und Alexander Lernet-Holenia. Meitingen 1988.

Lüth, Reinhard: Leo Perutz und das Wiener Fin de siècle. Zu den literarischen Wurzeln des Romanautors Leo Perutz und seiner frühen Erzählung ‚Der Tod des Messer Lorenzo Dardi‘. In: Quarber Merkur 26 (1988), H. 70, S. 3–14.

Buske, Manuela: Leo Perutz: Die Mathematik der Phantasie. In: Literarisches Arbeitsjournal 11 (1989), H. 42, S. 37–40.

Fretter, Dagmar: Logik des Wunderbaren. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 45 (1989), Nr. 80, S. 2942f.

Geißler, Rolf: Zur Lesart des magischen Prag. (Perutz, Meyrink, Kafka). In: Literatur für Leser (1989), S. 159–178.

Meister, Jan Christoph: Das paralogische Lesen von Identität. Leo Perutz Roman ‚Die dritte Kugel‘. In: Modern Austrian Literature 22 (1989), S. 71–91.

Müller, Hans-Harald/Eckert, Brita (Hrsg.): Leo Perutz 1882–1957. Eine Ausstellung der Deutschen Bibliothek, Frankfurt am Main. Ausstellung und Katalog: Hans-Harald Müller und Brita Eckert. Wien, Darmstadt 1989.

Müller, Hans-Harald: So geht es einem, der allzuviele Vaterländer hat. Leo Perutz – Eine Skizze zu Leben und Werk. In: Österreichische Franz-Kafka-Gesellschaft Wien – Klosterneuburg (Hrsg.): Prager deutschsprachige Literatur zur Zeit Kafkas [Teil 1]. Wien 1989 (= Schriftenreihe der Franz-Kafka-Gesellschaft, 3), S. 118–126.

Pinkerneil, Beate: Der furchtbare Feind in uns. Über Leo Perutz’s ‚Der Meister des Jüngsten Tages‘ (1923). In: Marcel Reich-Ranicki (Hrsg.): Romane von gestern – heute gelesen. Bd. 2 (1918–1933). Frankfurt a. M. 1989, S. 23–29.

Cothran, Bettina F.: Der „Einbruch der E.T.A. Hoffmannschen Welt“ in den Werken von Leo Perutz. In: Mitteilungen der E.-T.-A.-Hoffmann-Gesellschaft 36 (1990), S. 36–47.

Eckert, Brita: „… daß mich ‚mein Herz‘ unaufhörlich ‚nach Wien treibt‘ …“ Die vergeblichen Rückkehrversuche des Leo Perutz. In: Thomas Koebner/Erwin Rotermund (Hrsg.): Rückkehr aus dem Exil. Emigranten aus dem Dritten Reich in Deutschland nach 1945. München 1990, S. 31–42.

Freschi, Marino: Leo Perutz. All'inseguimento di Praga. In: Ders.: La Praga di Kafka. Letteratura tedesca a Praga. Napoli 1990, S. 97–102.

Lüth, Reinhard: Leo Perutz und das Fin-de-Siècle. Zu den literarischen Anfängen des Romanautors Leo Perutz und ihren Wurzeln in der Wiener Literatur um 1900. In: Modern Austrian Literature 23 (1990), Nr. 1, S. 35–53.

Ohlig, Wiltrud: Ethisch-ästhetisches Prinzip in der Literatur. Beispiel: Karl May und Leo Perutz. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft 22 (1990), H. 85, S. 36–39.

Müller, Hans-Harald: ‚Mainacht in Wien‘. Das Bild des „Anschlusses“ in einem Romanfragment von Leo Perutz. In: Donald G. Daviau (Hrsg.): Austrian writers and the Anschluß. Understanding the past – overcoming the past. Riverside/Calif. 1991 (= Studies in Austrian Literature, Culture, and Thought), S. 187–206.

Pollet, Jean-Jacques: Les fatalités ordinaires de Leo Perutz. In: La littérature fantastique. Colloque de Cérisy. Paris 1991 (= Cahiers de l’hermétisme), S. 157–169.

Quack, Josef: „Phantasien der Notwendigkeit“ – Über Leo Perutz’ Erzählungen. In: Ders.: Die fragwürdige Identifikation. Studien zur Literatur. Würzburg 1991, S. 40–63.

Mandelartz, Michael: Poetik und Historik. Christliche und jüdische Geschichtstheologie in den historischen Romanen von Leo Perutz. Tübingen 1992 [Aachen, TH, Diss. 1989].

Müller, Hans-Harald: Leo Perutz. München 1992 (= Beck’sche Reihe BsR 625, Autorenbücher).

Müller, Hans-Harald: Leo Perutz, Erzähler zwischen den Welten. In: Konturen (1992), H. 1, S. 59–69.

Müller, Hans-Harald: „Ich bin für Europa ein forgotten writer“. Zur Rezeption des Werks von Leo Perutz in Deutschland und Österreich von 1945 bis 1960. In: Dieter Sevin (Hrsg.): Die Resonanz des Exils. Amsterdam 1992, S. 326–337.

Viaud, Didier: Zeit und Phantastik. Die Zeit als Mittel des Phantastischen in den Romanen von Leo Perutz ‚Zwischen neun und neun‘ und ‚Sankt Petri-Schnee‘. In: Quarber Merkur 30 (1992), H. 77, S. 28–46; H. 78, S. 47–60.

Knafl, Arnulf: Die wunderbare Erzählung. Zur narrativen Ordnung in Leo Perutz’ Roman ‚Nachts unter der steinernen Brücke‘. In: Karlheinz F. Auckenthaler (Hrsg.): Die Zeit und die Schrift. Szeged 1993 (= Acta Germanica, 4), S. 113–122.

Mandelartz, Michael.: Die Herrschaft der Ökonomie: Leo Perutz’ „Der schwedische Reiter“. In: Studies in Humanities 27 (März 1993), S. 213–220.

Pollet, Jean-Jacques (Hrsg.): Leo Perutz ou l’ironie de l’histoire. Rouen 1993.

Ben-Chorin, Schalom: Leo Perutz’ Haus mit den zwei Fenstern. In: Der Literat 36 (1994), H. 5, S. 13–15.

Clausen, Bettina: „Ein Leben für die Wissenschaft“. Zu einem Modell des Schriftstellers, Versicherungsmathematikers und Wahrscheinlichkeitstheoretikers Leo Perutz, ‚Der Tag ohne Abend‘. In: New Science und alte Dichtung? Berlin 1994, S. 23–29.

Eckert, Brita: „… bis die deutsche Seele sich Werken jüdischen Geistesguts wieder eröffnet …“ Die mühsame Rückkehr des Leo Perutz in den deutschsprachigen Literaturbetrieb nach 1945. In: Jens Stüben/Winfried Woesler (Hrsg.): „Wir tragen den Zettelkasten mit den Steckbriefen unserer Freunde“. Darmstadt 1994, S. 169–182.

Eichner, Hans: Leo Perutz, Meister des Erzählens. Bemerkungen aus Anlaß seiner Wiederentdeckung. In: The German quarterly 67 (1994), Nr. 4, S. 493–499. [Dass. in: Ders.: Against the grain = Gegen den Strich. Selected essays. Ed. by Rodney Symington. Bern, Berlin u. a. 2003 (= Kanadische Studien zur deutschen Sprache und Literatur, 47), S. 365–374).]

Hey’l, Bettina: Geschichtsdenken und literarische Moderne. Zum historischen Roman in der Zeit der Weimarer Republik. Tübingen 1994 (= Studien zur deutschen Literatur, 133) [Kap. V.1.: Psychologie der Kriegsniederlage. Leo Perutz: ‚Der Marques de Bolibar‘, S. 207–214; Kap. VI.2.: Die Parodie des „mittleren Helden“: Leo Perutz’ ‚Turlupin‘, S. 263–270].

Schweikert, Rudi: Leo Perutz und der Erzählergeist Karl Mays. Aus der Sicht von Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft 26 (1994), H. 101, S. 13f.

Krieger, Arndt: Literarische Geschichtsbilder. „Schlesien“ im Roman ‚Der schwedische Reiter‘ von Leo Perutz. In: Gustav-Freytag-Blätter 1994/95, H. 51, S. 44–71.

Koseler, Michael: Leo Perutz’ ‚Der Meister des jüngsten Tages‘. Detektion und Verrätselung. In: Quarber Merkur 33 (1995), H. 83, S. 3–15.

Meister, Jan Christoph: Leo Perutz (1882–1957). In: Donald G. Daviau (Hrsg.): Major figures of Austrian literature. The interwar years 1918–1938. Riverside/Calif. 1995 (= Studies in Austrian Literature, Culture, and Thought), S. 327–353.

Berthold, Werner: Richard A. Bermann und Leo Perutz. Anmerkungen zu einer Freundschaft. In: Ders.: Exilliteratur und Exilforschung. Ausgewählte Aufsätze, Vorträge und Rezensionen. Mit einer Einleitung von Wolfgang Frühwald hrsg. v. Brita Eckert u. Harro Kieser. Wiesbaden 1996 (= Gesellschaft für das Buch, 3), S. 171–187.

Chassagne, Jean-Pierre: L’ironie du récit dans ‚La troisième balle‘ de Leo Perutz. In: Lucien Calvié (Hrsg.): Écriture comique, écriture politique. Grenoble 1996 (= Chronique allemandes, 5), S. 63–74.

Martínez, Matías: Doppelte Welten. Struktur und Sinn zweideutigen Erzählens. Göttingen 1996 (= Palaestra, 298) [Kap. 6: Zwischen Apokalypse und Wahn. Leo Perutz, „Der Marques de Bolibar“ (1920), S. 177–202].

Pollet, Jean-Jacques: Leo Perutz, Gustav Meyrink. Éléments de réflexion sur la littérature fantastique „pragoise“. In: Maurice Godé (Hrsg.): Allemands, Juifs et Tchèques à Prague = Deutsche, Juden und Tschechen in Prag 1890–1924. Actes du colloque international de Montpellier, 8–10 décembre 1994. Montpellier 1996 (= Bibliothèque d’études germaniques et centre-européennes), S. 285–296 [zu Nachts unter der steinernen Brücke].

Lüer, Edwin: Zeit und Zeitung. Über eine Parallele zwischen Ernst Weiß, Leo Perutz und Thomas Mann. In: Brücken 5 (1997), S. 107–114.

Terrile, Cristina: La crise de la volonté ou le romanesque en question. Borgese, Green, Perutz, Pirandello, Kafka. Paris 1997.

Lorenz, Dagmar C. G.: Transcending the boundaries of space and culture. The figures of the Maharal and the Golem after the Shoah; Friedrich Torberg’s ‚Golems Wiederkehr‘, Leo Perutz’s ‚Nachts unter der steinernen Brücke‘, Frank Zwillinger’s ‚Maharal‘ und Nelly Sachs’s ‚Eli. Ein Mysterienspiel vom Leiden Israels‘. In: Dies./Remate [sic] S. Posthofen (Hrsg.): Transforming the center, eroding the margins. Essays on ethnic and cultural boundaries in German-speaking countries. Columbia, SC 1998 (= Studies in German literature, linguistics, and culture), S. 285–302.

Wünsch, Marianne: Die Fantastische Literatur der Frühen Moderne (1890–1930). Definition. Denkgeschichtlicher Kontext. Strukturen. 2. Aufl. München 1998.

Talamo, Beatrice: Leo Perutz. Un ebreo praghese contro l’oblio. Firenze 1999 (= Biblioteca della Nuova antologia, 3).

Alefeld, Yvonne-Patricia: Poetische Geschichte und jüdische Identität. Zu Themen und Motiven im Werk von Leo Perutz. In: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Deutsche Autoren des Ostens als Gegner und Opfer des Nationalsozialismus. Beiträge zur Widerstandsproblematik. Berlin 2000 (= Literarische Landschaften, 3), S. 297–319.

Aust, Hugo: Unterhaltungen deutscher Lehrenden über Poetik, Geschichte und Gegenwart der Novelle. Goethe – Benn – Perutz. In: Michael Braun u. a. (Hrsg.): „Hinauf und Zurück, in die herzhelle Zukunft“. Deutsch-jüdische Literatur im 20. Jahrhundert. Festschrift für Birgit Lermen. Bonn 2000, S. 83–106.

Belobratov, Alexandr V.: Traum und Trauma: literarische Russlandreisen der 1920er Jahre bei Joseph Roth, Leo Perutz und Stefan Zweig. In: Johann Holzner u. a. (Hrsg.): Russland – Österreich. Literarische und kulturelle Wechselwirkungen. Bern, Berlin u. a. 2000 (= Wechselwirkungen, 1), S. 221–234.

Krieger, Arndt: „Mundus symbolicus“ und semiotische Rekurrenz. Zum ironischen Spiel der Wirklichkeitssignale in Romanen von Leo Perutz. Berlin 2000 [Düsseldorf, Diss. 2000].

Niehaus, Michael: Der historische Roman als Konstrukt: ‚Der schwedische Reiter‘ von Leo Perutz. In: Sprachkunst 31 (2000), H. 1, S. 1–15.

Müller, Hans-Harald: Literarische Phantastik oder Interpretationsprobleme? Zur Erzählkonzeption von Leo Perutz – dargestellt an der Novelle ‚Nur ein Druck auf den Knopf‘. In: Thomas Eicher (Hrsg.): Grenzüberschreitungen um 1900. Österreichische Literatur im Übergang. Oberhausen 2001 (= Übergänge, Grenzfälle, 3), S. 177–191.

Siebauer, Ulrike: Leo Perutz – „Ich kenne alles. Alles, nur nicht mich“. Eine Biographie. 2., korr. Aufl. Gerlingen 2001.

Krah, Hans: ‚Nur ein Druck auf den Knopf‘. Zur Genese einer Denkfigur im ästhetischen Diskurs des frühen 20. Jahrhunderts. In: Musil-Forum 27 (2001/2002), S. 63–87.

Forster, Brigitte/Müller, Hans-Harald (Hrsg.): Leo Perutz. Unruhige Träume – Abgründige Konstruktionen. Dimensionen des Werks, Stationen der Wirkung. Wien 2002.

Jacquelin, Évelyne: Leo Perutz, écrivain fantastique? Théories et lectures, d’un bord à l’autre du Rhin. In: Bernard Banoun/Delphine Bechtel (Hrsg.): Merveilleux et fantastique dans les littératures centre-européennes. Publications du Centre Interdisciplinaire de Recherches Centre-Européennes (CIRCE), Université de Paris-Sorbonne. Paris 2002 (= Cultures d’Europe centrale, 2).

Krah, Hans: Fantastisches erzählen – fantastisches Erzählen. Die Romane Leo Perutz’ und ihr Verhältnis zur fantastischen Literatur der Frühen Moderne. In: Hans Krah/Claus-Michael Ort (Hrsg.): Weltentwürfe in Literatur und Medien. Phantastische Wirklichkeiten – realistische Imaginationen. Festschrift für Marianne Wünsch. Kiel 2002, S. 235–257.

Winthrop-Young, Geoffrey: Ansichten der Traumverwertungsgesellschaft. Literarische und kulturelle Aspekte der Massendroge in Otto Soykas ‚Die Traumpeitsche‘ und Leo Perutz ‚Sankt Petri-Schnee‘. In: Modern Austrian Literature 35 (2002), Nr. 3, S. 53–77.

Aust, Hugo: Fontane und der historische Roman: Ludwig Rellstabs „1812“, Theodor Fontanes „Vor dem Sturm“ und Leo Perutz’ „Der Marques de Bolibar“. In: Bernd Heidenreich/Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Theodor Fontane – Dichter der deutschen Einheit. Berlin 2003, S. 133–145.

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Chassagne, Jean-Pierre: De la fresque au roman et du roman à la fresque. Le dialogue au service de la polyphonie dans Le Judas de Léonard de Leo Perutz. In: Cahiers d’études germaniques 47 (2004), 2, S. 185–195.

Jacquelin, Évelyne: Le péché salvateur ou. Les paradoxes de l’imposture dans Le Cavalier suédois de Leo Perutz. In: Germanica 35 (2004), S. 105–118.

Jacquelin, Évelyne: Leo Perutz et l’héritage de la „Jeune Vienne“ ou les avatars du „moi insauvable“. In: Rolf Wintermeyer/Karl Zieger (Hrsg.): Les Jeunes Viennois ont pris de l’âge. Les œuvres tardives des auteurs du groupe Jung Wien et de leurs contemporains autrichiens. Valenciennes 2004 (= Recherches valenciennoises, 16), S. 245–255.

Klotz, Alexander: Drogen und modifizierte Wirklichkeit bei Leo Perutz. In: Quarber Merkur (2004), H. 99, S. 85–124.

Lauener, Peter: Die Krise des Helden. Die Ich-Störung im Erzählwerk von Leo Perutz. Frankfurt a. M. u. a. 2004 (= Hamburger Beiträge zur Germanistik, 41) [teilw. zugl. Univ. Bern Diss. 2003].

Müller, Hans-Harald: Prag, Wien, Tel Aviv. Zu Leben und Werk von Leo Perutz (1882–1957). In: Der Deutschunterricht 56 (2004), Nr. 3, S. 30–37.

Ruthner, Clemens: Am Rande. Kanon, Kulturökonomie und die Intertextualität des Marginalen am Beispiel der (österreichischen) Phantastik im 20. Jahrhundert. Tübingen u. a. 2004 [zugl.: Wien, Univ. Diss.].

Siebauer, Ulrike: ‚Kameradschaft über alles. Selbst über Saufen und Weibergeschichten‘. Leo Perutz und Friedrich Reck-Malleczewen, 1926–1931. In: Georg Braungart u. a. (Hrsg.): Bespiegelungskunst. Begegnungen auf den Seitenwegen der Literaturgeschichte. Tübingen 2004, S. 231–243.

Chassagne, Jean-Pierre: Le voyage transfrontalier en boucle comme image de l’aliénation dans „Où roules-tu, petite pomme?“ de Leo Perutz. In: Frontières, transferts, échanges transfrontaliers et interculturels. Etudes réunies par Pierre Béhar et Michael Grunewald. Bern, Berlin u. a. 2005 (= Actes du … congrès de l’AGES/Association des Germanistes de l’Enseignement Superieur), S. 459–472.

Dufournet, Jean Un Autre Avatar de Villon dans Le Judas de Léonard de Leo Perutz (1959). In: Francis Gingras/Françoise Laurent/Frédérique Le Nan/Jean-René Valette (Hrsg.): „Furent les merveilles pruvees et les aventures truvees“. Paris: Champion 2005 (= Colloques, Congrès et Conférences sur le Moyen Age, 6), S. 193–208.

Carter, William H.: „Souverän meiner Zeit“: Opportunity Cost in Leo Perutz’s „Zwischen neun und neun“. In: Colloquia Germanica 39 (2006), H. 2, S. 97–116.

Fleckinger, Markus: Der unzuverlässige Erzähler bei Leo Perutz. Diss. Masch. Innsbruck 2006.

Jacquelin, Évelyne: „Aus der Hölle hab ich sie mir geholt“. Guerriers sidérés et fatales innocentes. Les représentations de la rencontre amoureuse dans les premières œuvres de Leo Perutz (1906–1920). In: Ingrid Haag/Karl Heinz Götze (Hrsg.): L’amour autour de 1900. Actes du Colloque International, Aix-en-Provence, 3, 4 et 5 mars 2005. Aix-en-Provence 2006 (= Cahiers d’études germaniques, 50), S. 99–110.

Larkin, Edward T.: Leo Perutz’s „Zwischen neun und neun“: Freedom, Immigrants, and Nomadic Identity. In: Colloquia Germanica 39 (2006), H. 2, S. 117–141.

Müller, Hans-Harald: Die Bedeutung der Kunst und des Exils in Leo Perutz’ Roman „Der Judas des Leonardo“. In: Jörg Thunecke (Hrsg.): Echo des Exils. Das Werk emigrierter österreichischer Schriftsteller nach 1945. Wuppertal 2006, S. 219–231.

Rauchenbacher, Marina: Wege der Narration. Subjekt und Welt in Texten von Leo Perutz und Alexander Lernet-Holenia. Wien 2006.

Becker, Karin: Mit antikem Material moderne Häuser bauen. Zur narrativen Konzeption von Leo Perutz’ historischem Roman Nachts unter der steinernen Brücke. Bielefeld 2007 (= Chironeia, 3).

Kindt, Tom/Meister, Jan Christoph (Hrsg.): Leo Perutz’ Romane. Von der Struktur zur Bedeutung. Tübingen 2007 (= Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte, 132).

Müller, Hans-Harald: Leo Perutz. Biographie. Wien 2007.

Müller, Hans-Harald: Krieg im Frieden – zur metafiktionalen Genremischung in Leo Perutz’ Roman Wohin rollst du, Äpfelchen ... In: Lars Koch/Marianne Vogel (Hrsg.): Imaginäre Welten im Widerstreit. Krieg und Geschichte in der deutschsprachigen Literatur seit 1900. Würzburg 2007, S 46–57.

Peer, Alexander (Hrsg.): „Herr, Erbarme dich Meiner!“ Leo Perutz. Leben und Werk. O. O. [St. Wolfgang] 2007 (= Materialien, 1).

Lughofer, Johann Georg: Leo Perutz. Der Versicherungsmathematiker als Romancier. In: Estudios Filológicos Alemanes 15 (2008), S.  595–605.

Aust, Hugo: Geschichte als erinnernde Wiederholung: Leo Perutzʼ Die dritte Kugel. In: Zagreber Germanistische Beiträge. Jahrbuch für Literatur- und Sprachwissenschaft 17 (2008), S. 3–12.

Kremer, Detlef: E.T.A. Hoffmann und die Prager Neuromantik. Gustav Meyrinks Der Golem und Leo Perutz’ St. Petri Schnee. In: E.T.A. Hoffmann Jahrbuch 17 (2009), S. 137–148.

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Leo Perutzʼ Texten ‚St. Petri-Schnee‘ und ‚Der Judas des Leonardo‘. In: Studia Austriaca 17 (2009), S. 53–64.

Schmidt, Gary: Performing in Handcuffs. Leo Perutzʼs Zwischen neun und neun. In: Modern Austrian Literature 43.1 (2010), S. 1–22.

Wohlleben, Doren: Dramatische Phantasie. Handeln und Handlung bei Leo Perutz und Hermann Broch. In: Graham Bartram/Paul Michael Lützeler (Hrsg.): Hermann Brochs Schlafwandler-Trilogie. Neue Interpretationen. Tübingen 2012 (= Stauffenburg-Colloquium, 71), S. 51–66.

Müller, Hans-Harald: Formen und Funktionen des Fantastischen im Werk von Arthur Schnitzler und Leo Perutz. In: Lars Schmeink/Hans-Harald Müller/Astrid Böger (Hrsg.): Fremde Welten. Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert. Berlin 2012, S. 355–362.

Zdenek, Annie: Leo Perutz (1882–1957): Nachts unter der steinernen Brücke. Ein Roman aus dem alten Prag (1953). Rabbi Löw und Rudolf II.: Die Demontage des ‚goldenen Prag‘ als Metapher für das Chaos der Geschichte. In: Recherches Germaniques 41 (2011), S. 59–71.

Brittnacher, Hans Richard: Die Physiognomie des Verräters. Der Judas des Leonardo von Leo Perutz. In: Zagreber Germanistische Beiträge. Jahrbuch für Literatur- und Sprachwissenschaft 21 (2012), S. 49–73.

Nikula, Henrik: La mode se démode, le style jamais. Zur ‚Sprache‘ des Exotischen. [Zu Leo Perutzʼ Die dritte Kugel] In: Kari Keinästö/Doris Wagner/Mia Raitaniemi/Tuomo Fonsén (Hrsg.): Herausforderung Sprache und Kultur. Festschrift für Matti Luukkainen zum 75. Geburtstag. Helsinki 2012 (= Mémoires de la Société Néophilologique de Helsinki, 85), S. 209–223.

Ager, Jason P.: Heimat’s Sentry. Images of the Golem in 20th Century Austrian Literature. Diss. Georgetown University, ProQuest Dissertations Publishing, 2013. 3552425.

Chassagne, Jean-Pierre: Écriture de rupture et contournement des genres dans les romans de Leo Perutz. In: Etudes Germaniques 69.1 [273] (2014), S. 77–92.

Danneberg, Lutz: Der Judas des Leonardo als Kritik an Leonardo da Vinci. Leo Perutz’ Stellungnahme zur Hierarchie der Sinne und zum Wettstreit der Künste. In: Scientia Poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und der Wissenschaften18 (2014), S. 160–226.

Lang, Simone Elisabeth: Between Story and Narrated World. Reflections on the Difference between Homo- and Heterodiegesis. In: Journal of Literary Theory 8.2 (2014), S. 368–396.

Roggenbuck, Stefanie: Zeit und Polyphonie. Zum Verhältnis von verdoppelter Zeit und verdoppelter Stimmen in Erzähltexten von Leo Perutz und Ambrose Bierce. In: Antonius Weixler/Lukas Werner (Hrsg.): Zeiten erzählen. Ansätze, Aspekte, Analysen. Berlin 2015 (= Narratologia. Beiträge zur Erzähltheorie, 48), S. 407–428.
 

 

Nachlass

 

Deutsche Bibliothek, Frankfurt a. M.


Franz Adam und Franziska Mayer

 

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