Veranstaltungsdetails
Seit der Jahrtausendwende unterliegt die Deutung der Vertreibung in der tschechischen Gesellschaft einem signifikanten Wandel. Bücher, die das Verhalten der an den Vertreibungen Beteiligten kritisch beleuchten, werden seit einiger Zeit in der Tschechischen Republik in nie dagewesenen Auflagezahlen verkauft; einige Dörfer installieren mit Hilfe der Vertriebenen und ihrer Nachkommen Gedenktafeln, die an die vergangenen Verbrechen erinnern; die Ruinen ausgesiedelter Dörfer werden zu beliebten touristischen Zielen. Kann man auf eine Wiederkehr der längst verdrängten Erinnerungen und Tradition schließen oder doch eher auf ein langsames Vergessen? Wie wird in der dritten Nachkriegsgeneration an die Vertreibung in Literatur und Film erinnert?
Václav Smyčka, Ph.D., Mitarbeiter am Institut für tschechische Literatur der tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag, untersucht diese Fragen anhand einschlägiger Texte und Filme.
Eintritt frei