Bereits vor der Wende 1989 war die Geschichte der Deutschen in Böhmen und Mähren ein Thema der tschechischen Literatur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in den sogenannten Kolonisationsromanen die Besiedlung der von den Deutschen verlassenen Gebieten verherrlicht, die Enteignung und Vertreibung klassenkämpferisch gerechtfertigt. In der Zeit der Liberalisierung wurde der gewaltsame Umgang mit den Deutschen zunehmend kritischer dargestellt. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 konnte diese Literatur nur noch im Samisdat oder im westlichen Ausland erscheinen. Ein Beispiel ist der literarische Fotoband Verlorene Geschichte. Bilder und Texte aus dem heutigen Sudetenland -verfasst 1985 von Eda Kriseová, Petr Příhoda und Jiří Gruša und zwei Jahre später auf Deutsch in Köln erschienen. Seit der Samtenen Revolution ist die literarische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte des eigenen Landes zunehmend Thema der tschechischen Literatur geworden. Neben Jaroslav Rudiš, Radka Denemarková und Kateřina Tučková gehört der preisgekrönte Dichter Radek Fridrich zu den wichtigsten literarischen Stimmen.
Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Adalbert-Stifter-Verein
Begrüßung
Tanja Krombach, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Vortrag
Das Bild der Deutschen in der tschechischen Literatur
Dr. Christina Frankenberg, Tschechisches Zentrum Berlin
Lesungen und Podiumsgespräch
Eda Kriseová, Radek Fridrich
Moderation: Dr. Zuzana Jürgens, Adalbert Stifter Verein
Eintritt frei
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