Veranstaltungsdetails
Wenn die Rede auf die jüdische Geschichte Böhmen und Mährens kommt, denken viele Menschen zunächst an Kafka und den Golem und vor allem an die Stadt Prag. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik bereits seit dem Mittelalter auch in vielen kleinen, oftmals weit verstreuten Orten ein blühendes Gemeindeleben gab, das bis in das 20. Jahrhundert hinein bestand.
Ein neunköpfiges internationales Autorenteam hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Juden in den böhmischen Ländern erstmals von der Frühen Neuzeit bis in die unmittelbare Gegenwart als integralen Bestandteil der Entwicklung Mitteleuropas zu erzählen.
Anhand so unterschiedlicher Quellen wie rabbinischer Response, Gerichtsakten, Kochbücher und Poesiealben vermitteln die Autoren eine Vorstellung vom Alltag der jüdischen Bevölkerung, z. B. auch von Kontakten zu ihren nichtjüdischen Nachbarn, kurz: von der Vielfalt jüdischen Lebens in den kleineren Städten und Ortschaften in Böhmen und Mähren abseits von Prag, wie z. B. im titelgebenden Nikolsburg/Mikulov oder in Teplitz/Teplice.
Nach einer Einführung durch Projektleiterin Martina Niedhammer, München, reden die Herausgeberin Kateřina Čapková, einer der Autoren, Michal Frankl, sowie der Leiter der Lauder-Schulen, Petr Karas, - alle Prag - über die Entstehung des Buches und seine Aktualität.
Čapková, Kateřina / Kieval, Hillel J. (Hg.): Zwischen Prag und Nikolsburg. Jüdisches Leben in den böhmischen Ländern. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2020.
Moderation: Zuzana Jürgens, München
Eintritt frei
Die Veranstaltung wird simultan Deutsch-Tschechisch übersetzt.
Sie können diese Einladung auch gerne an mögliche Interessenten weiterleiten.
Eine Veranstaltung des Collegium Carolinum/Außenstelle Prag in Kooperation mit dem Adalbert Stifter Verein und der Deutschen Botschaft Prag