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Veranstaltungsarchiv2011

Mittwoch, 23. November 2011

19.00 Uhr

Praha – Prag 1900–1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler

Präsentation der Ausstellung

Landesbibliothek, Pferdemarkt 15, Oldenburg

Die Ausstellung „Praha–Prag 1900–1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler“ zeigt die letzten 50 Jahre der Parallelexistenz tschechischer und deutscher Literatur der Stadt. Den Hintergrund bildet die spannungsvolle Geschichte Prags von der Zugehörigkeit zur k.u.k. Monarchie über die Jahre der Tschechoslowakischen Republik bis zum Protektorat Böhmen und Mähren. Im Vordergrund stehen Männer und Frauen, die als Mittler und Übersetzer tätig waren. Beispielhaft werden Friedrich Adler, Max Brod, Paul Eisner, Otokar Fischer, Jan Grmela, Milena Jesenská, Jarmila Haasová–Nečasová und Otto Pick vorgestellt.

Dauer: bis 28. Januar 2012

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Geschichte und Kultur der Deutschen in Osteuropa und dem Museum für tschechische Literatur Prag

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Dienstag, 22. November 2011

19.00 Uhr

Zu Gast: Horst Teltschik

Ein Publikumsgespräch mit dem Politiker und Wirtschaftsberater

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Wolfgang Schwarz (Kulturreferent für die böhmischen Länder) spricht mit Horst Teltschik über seine Rolle im Kanzleramt während der Regierungszeit Helmut Kohls bei der Wiedervereinigung, seine mährischen Wurzeln, sein Verhältnis zu den Vertriebenenverbänden etc.

Prof. Dr. h.c. Horst M. Teltschik wurde am 14.6.1940 im mährischen Klantendorf/Kujavy geboren. Nach Kriegsende floh er mit seiner Familie nach Bayern, wo er das Gymnasium Tegernsee besuchte. Er studierte 1962–1967 an der FU Berlin Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Völkerrecht und engagierte sich u.a. auch in der Jungen Aktion der Ackermann–Gemeinde. 1972 berief ihn Helmut Kohl, der damals Ministerpräsident von Rheinland–Pfalz war, als Referent in die Mainzer Staatskanzlei. Fünf Jahre später übernahm Teltschik die Leitung des Büros des Vorsitzenden der CDU/CSU–Bundestagsfraktion in Bonn.

Ab 1983 bekleidete er den Posten des Vize–Kanzleramtschefs und gehörte zu den engsten Beratern Helmut Kohls während der turbulenten deutsch–deutschen Entwicklung 1989/1990. An den schwierigen Verhandlungen zur deutschen Einheit mit den Nachbarstaaten, vor allem mit Polen, war Teltschik maßgeblich beteiligt.

1991–1992 war er Geschäftsführer der Bertelsmann Stiftung, 1993–2000 Vorstandsmitglied der BMW AG für das Ressort Wirtschaft und Politik und bis 2002 auch Vorsitzender der firmeneigenen Herbert Quandt Stiftung. Von 1999–2008 leitete er die Münchner Sicherheitskonferenz.

Horst Teltschik lebt in Rottach–Egern am Tegernsee.

Eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins „Porträts aus Böhmen und Mähren. Fotografien von Petra Flath“

Eine Veranstalttung des Adalbert Stifter Vereins

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Donnerstag, 10. November 2011

18.30

Von Kalischt in die Welt – Gustav Mahlers Lehrjahre

Vortrag von Isabelle Daniel (Heidelberg) an der Universität Passau

Universitätsbibliothek, Innstraße 29, Passau

Er war einer der wichtigsten Reformer des Musiktheaters: Gustav Mahler (1860–1911), heute einer der meistgespielten Komponisten weltweit, war zu seinen Lebzeiten vor allem berühmt als Dirigent und Operndirektor. Den Grundstein seiner Karriere pflasterte Mahler in Prag. Seine Stelle als Kapellmeister am dortigen Neuen Deutschen Theater (heute die Staatsoper) öffnete ihm die Türen zu seinen folgenden großen Positionen in der Theaterintendanz – Budapest, Leipzig, Hamburg, schließlich Wien.

Die Kindheit und Jugend, die er im mährischen Kalischt verbrachte, klingen in seinen Kompositionen nach: seine berühmtesten Stücke vereinen seine Erinnerungen an mährische Volksmusik, die Militärmärsche der in Iglau stationierten Soldaten und die jüdische Musik aus seinem Elternhaus.

Eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „In Böhmen und Mähren geboren – bei uns (un)bekannt?“

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Donnerstag, 10. November 2011

10.00 Uhr

Prag – Provinz. Wechselwirkungen der deutschsprachigen Literatur Böhmens 1900–1945

Internationale wissenschaftliche Fachtagung

Wissenschaftlichen Bibliothek (Krájská vědecká knihovna), Rumjanceva 1362/1, Reichenberg/Liberec

Ausgangspunkt für das Thema der Tagung ist die immer wieder behauptete Dichotomie der deutschsprachigen Literatur der böhmischen Länder in eine ästhetisch anspruchsvolle, demokratisch gesinnte Literatur Prags auf der einen und eine minderwertige, nationalistische Literatur der Provinz auf der anderen Seite.

Bei der Untersuchung der Wechselwirkungen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende des 2. Weltkriegs soll es um sozialgeschichtliche Fragen, ebenso gehen wie um Fragen des Kulturbetriebs, z. B. der Mitgliedschaft oder Mitwirkung in literarischen Vereinigungen, Bildungseinrichtungen und Feuilletons der Hauptstadt– oder Regionalzeitungen – ob in Prag, Reichenberg, Olmütz, Brünn oder anderen Städten.

Daneben sollen auch literaturwissenschaftliche Fragen im Fokus stehen, etwa, worin sich die Prager deutsche Literatur und die sudetendeutsche Literatur thematisch und strukturell unterscheiden und worin sie möglicherweise Ähnlichkeiten aufweisen. Welcher Art und wie groß waren die Gegensätze und Unterschiede tatsächlich, unterlagen sie einem Wandel, und wie groß waren daneben eventuelle Gemeinsamkeiten und Wechselwirkungen?

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Bibliothek in Reichenberg, der Abteilung Deutsche Sprache der Fakultät für Natur– und Humanwissenschaften und Pädagogik der TU Reichenberg, der Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur in Olmütz und dem Österreichischen Kulturforum Prag

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Dienstag, 1. November 2011

17.00 Uhr

Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung

Zum 15. Mal werden zwei Personen ausgezeichnet, die sich für Verständigung und Austausch zwischen (Sudeten–)Deutschen und Tschechen einsetzen

Muzeum města Ústí nad Labem (Stadtmuseum), Masarykova 3/1000, Císařský sál (Kaisersaal), Aussig/Ústí nad Labem

Zum 15. Mal werden zwei Personen ausgezeichnet, die sich für Verständigung und Austausch zwischen (Sudeten–)Deutschen und Tschechen einsetzen.

Die Preisträger des Jahres 2011 sind

Dr. Otfrid Pustejovski und Marek Nekula

Der Preis wird vom Adalbert Stifter Verein (München) seit 2010 gemeinsam mit der Brücke–Most–Stiftung (Dresden), dem Collegium Bohemicum (Aussig/Ústí nad Labem), dem Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren, dem Internationalen Kulturverein pro arte vivendi (Berlin) und der Union für gute Nachbarschaft tschechisch- und deutschsprachiger Länder (Prag) verliehen.

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Dienstag, 25. Oktober 2011

18.30 Uhr

Zu Gast: Oldřich Stránský

Oldřich Stránský stellt seine Autobiografie „Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden“ vor

Alfred Kubin Galerie im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

20 Jahre alt war er, als er 1941 an einem Morgen von seinen Eltern Abschied nahm, um in ein Arbeitslager zu fahren. Weder Eltern noch Bruder sah er je wieder. Trotz der qualvollen Erlebnisse, die darauf noch folgen sollten, ist diese Szene des Nie wieder in der Beziehung mit vertrauten Menschen einer der bewegendsten Momente der Buchs.

1921 in eine zweisprachige jüdische Familie in der nordböhmischen Bergbaustadt Brüx (tschech: Most) geboren, schildert Oldřich Stránský in diesem Buch seine Jugend in Ostböhmen, die Erfahrung in fünf NS–Konzentrationslagern, sein persönliches Erlebnis der Vertreibung der Sudetendeutschen, die kommunistische Machtübernahme in seiner Heimat, das Leben in einem totalitären System und schließlich die politische Wende 1989 und die Verhandlungen über die Entschädigung von KZ–Opfern und Zwangsarbeitern, an denen er als Mitglied der tschechischen Delegation teilnahm.

„Das Buch ‚Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden‘ füllt eine Lücke auf dem Buchmarkt, denn tschechische Erfahrungen, die vom Holocaust berichten, sind in deutscher Übersetzung bisher nur spärlich erschienen.“ – Václav Havel im Vorwort

Oldřich Stránský: Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden. Erinnerungen eines tschechischen Auschwitz–Überlebenden. Mit einem Vorwort von Václav Havel. Zusammengestellt von Teodor Marjanovič. Aus dem Tschechischen übersetzt von Anna Knechtel.

Wien Köln Weimar (Böhlau) 2010, 229 Seiten, 15 Abb., ISBN 978–3–205–78430–2

Moderation: Dr. Zuzana Jürgens/ Anna Knechtel M.A

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins mit dem Tschechischen Zentrum München und der Ackermann–Gemeinde (Erzdiözese München–Freising)

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Freitag, 21. Oktober 2011

18.00 Uhr

Rosenberger–Seminar

Zur Geschichte des bekannten südböhmischen Herrschaftsgeschlechts vom 21. bis 23. Oktober 2011

Adalbert–Stifter–Zentrum, Oberplan

Im November 2011 werden 400 Jahre seit dem Tod von Peter Wok von Rosenberg vergangen sein. Er war der letzte männliche Abkömmling des bekannten Herrschaftsgeschlechts der Rosenberger. Wie war ihre Zeit und warum konnten sie Südböhmen über vier Jahrhunderte ihrer Herrschaft so nachhaltig prägen? Die Rosenberger waren Nachfahren des altehrwürdigen Geschlechts der Wittigonen. Ob der erste oder der letzte – jeder Herrscher der Rosenberger war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die ihren Anteil an grundsätzlichen Veränderungen der südböhmischen Landschaft und der Politik des böhmischen Königreichs hatte.

Das Seminarprogramm und die Teilnahmebedingungen finden Sie hier.

Das „Rosenberger–Seminar“ wird finanziell vom Deutsch–Tschechischen Zukunftsfonds und der Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien gefördert. Veranstalter sind das Adalbert–Stifter–Zentrum Oberplan/Horní Planá sowie der Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein.

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Donnerstag, 20. Oktober 2011

18.00 Uhr

Porträts aus Böhmen und Mähren

Fotografien von Petra Flath

Alfred-Kubin-Galerie, Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Ob Künstler, Wirtschaftsmanager, Schriftsteller, Wissenschaftler, Politiker, Volkskundler, Priester oder Journalisten: Wer sind die (sudeten)deutschen, tschechischen, jüdischen Frauen und Männer aus Böhmen, Mähren und Schlesien, die nach Jahrzehnten der politischen Abschottung und persönlichen Trennung eine Annäherung wagten, sich auf schwierige Diskussionen einließen, verschüttetes Wissen wieder zugänglich machten, Freundschaften knüpften und zu einer neuen Atmosphäre der Entspannung und des Vertrauens beitrugen?

Die Porträts der Fotografin Petra Flath zeigen 54 Persönlichkeiten, die aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien stammen und sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit oder ihres privaten Engagements im deutsch-tschechischen Bereich für Verständigung engagiert haben.

Der Katalog kostet 10,00 €.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adlabert Stifter Vereins und des Tschechischen Zentrums München

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Dienstag, 18. Oktober 2011

19.00 Uhr

Otfried Preußlers „Flucht nach Ägypten“

Vortrag und Lesung von Kateřina Kovačková

Tschechisches Zentrum, Prinzregentenstraße 7, München

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum München und dem Institutum Bohemicum der Ackermann–Gemeinde

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Donnerstag, 13. Oktober 2011

19.00 Uhr

Wo ist Fremde, wo ist Heimat?

Ein Vortrag von Tina Stroheker, Eislingen, über den böhmischen Dichter Josef Mühlberger

Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, München

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Haus des Deutschen Ostens

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Sonntag, 11. September 2011

bis Do, 15. September

Auf den Spuren Adalbert Stifters nach Triest und Umgebung

Reiseleitung: Peter Becher, Anna Knechtel, Karin Biermann

Ausgangspunkt: München

„...Zwei Stunden des frühen Morgens am 20sten Juni blieb ich auf einem Hügel bei Opschina sizen, und sah auf das tief unter meinen Füssen liegende Meer. Wie groß ist Gott, wie herrlich ist seine Welt! ... Auch die nächsten Tage oft stundenlang hart am Strande des Meeres stehend, konnte ich nicht satt werden, dasselbe zu betrachten.“ so schreibt Adalbert Stifter am 20. Juli 1857 an seinen Freund, den Verleger Gustav Heckenast in Budapest.

Die Reisen auf den Spuren Adalbert Stifters nahmen im September 2007 ihren Anfang in Bayern, Niederösterreich und Südböhmen. In den darauf­folgenden Jahren besuchten wir das Salzkammergut, Karlsbad und Wien.

In diesem Jahr begeben wir uns Auf den Spuren Adalbert Stifters nach Triest, wo 1857 sein „Sehnen seit vielen Jahren in Erfüllung“ ging: Er sah das Meer. Diesem Glücksgefühl werden wir bei einer Fahrt in die Karsthügel von Opschina (Opicina) nachspüren. Den italienisch–österreichisch–slawischen Charakter der Stadt lernen wir bei einem Stadtrundgang kennen, wobei wir auch Stifters Herberge, das ehemalige ‚Hotel de ville‘, sehen. Ausflüge in die Umgebung führen uns nach Schloß Duino, wo Rilke zu seinen Elegien inspi­riert wurde, und Schloß Miramar, das Erzherzog Maximilian, Bruder von Kaiser Franz Josephs I. und später Kaiser von Mexiko, erbauen ließ, aber nie bewohnte. Den Besuch der römischen Hafen­stadt und des späteren Patriarchensitzes Aquileia werden wir im Gegensatz zu Stifter nicht versäu­men, mit der Gedenkstätte Redipuglia jedoch ein historisches Ereignis streifen, das er sich trotz schlimmster Befürchtungen nicht ausmalen konn­te: das Völkergemetzel der Isonzoschlachten im Ersten Weltkrieg. Ein Abstecher in die Lagunen­stadt Grado wird uns ‚La spiaggia della Mit­teleuropa‘, den Strand Mitteleuropas, in Erinne­rung rufen.

Die Reisekosten betragen 410 € (Mitglieder des ASV: 390 €). Inbegriffen sind Busreise, Übernach­tung im DZ, Halbpension (ohne Getränke), Füh­rungen, Eintritte und fachkundige Reiseleitung. Für einen Aufpreis von 60 € p. P. steht eine be­grenzte Zahl von Einzelzimmern zur Verfügung. Bitte überlegen Sie, ob Sie Ihr Zimmer mit einem anderen Reiseteilnehmer teilen könnten.

Anmeldung: bis 15. Juli 2011

Weitere Auskünfte: stifterverein@stifterverein.de

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Mittwoch, 20. Juli 2011

19.00 Uhr

Hana Frejková: Jiddisch zu dritt

Ein Konzert mit jiddischen Liedern

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Im Rahmen der Ausstellung „Die verschwundenen Nachbarn“ holt die renommierte Prager Sängerin und Schauspielerin Hana Frejková den Zauber der jiddischen Musik mit ihrem aktuellen Programm „Jiddisch zu dritt“ auf die Bühne. Begleitet wird sie dabei durch Milan Potoček (Klarinette) und Slávek Brabec (Akkordeon).

Das Musikprogramm „Jiddisch zu Dritt“ stellt eine Auswahl an Liedern vor, die um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts entstanden sind. In den Liedern klingen die Vergänglichkeit ebenso wie die Alltagsfreuden des menschlichen Lebens an. Jedes Lied erzählt eine Geschichte – über Freude und Leid, mit Ironie, Witz und ein bisschen Nostalgie. „Gerade der Gegensatz von Leid und Ironie, zusammen mit der Melodie, schafft eine ungewöhnliche Spannung, die diese Lieder so einmalig macht,“ sagt Hana Frejková, welche das jiddische Liedgut mit viel Herzblut und Leidenschaft interpretiert und ihm zu neuer Aktualität verhilft. Begleitet von Akkordeon und Klarinette entsteht dabei eine für die jüdische Musik typische, einzigartige Atmosphäre.

Hana Frejková arbeitete nach ihrer Ausbildung an der Janáček–Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Brünn in festen Engagements, u. a. in Karlsbad und Prag. Seit 1986 wirkte sie als freie Künstlerin in zahlreichen internationalen Theater–, Musical–, Kabarett–, Film–, und Fernsehproduktionen mit. Das deutsche Publikum kennt sie vor allem aus Michael Verhoevens Verfilmung von George Taboris „Mutter Courage“.

Milan Potoček (Klarinette und Keyboard), Mitglied in der Jazz–Rock–Big– Band „Savle Mece“ und der „Blues Wave Band“, ist auch Komponist und Arrangeur. Sein eigenes Projekt ist das Jazz Quintett „DoubleFish“.

Slávek Brabec (Akkordeon) ist Mitglied des Prager Akkordeon und Keybord Orchesters „Praco“, der Musikgruppen „Pilgrim Pimple“, „Psychohlina“ und dem Quartett „Zeffiro“.

Mehr Informationen und Liedbeispiele finden Sie hier.

Eintritt frei, Spenden erbeten

Eine Veranstaltung des Adlabert Stifter Vereins in Zusammenarbeit mit der Studetendeutschen Stiftung und dem Tschechischen Zentrum München

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Mittwoch, 13. Juli 2011

18.00 Uhr

Mittler zwischen den Sprachen

Begrüßung durch Dr. Michael Weithmann

Hochstraße 8, München

Zwischen der Prager tschechischen und deutschen Literatur vermittelten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Männer und Frauen mit besonderem Gespür für die Eigenarten der Sprachen, Kulturen und Mentalitäten. Was sie über die Sprache dachten, welches Verständnis sie vom Übersetzen hatten und wie sie die jeweils andere Kultur wahrnahmen, vermitteln ausgewählte Texte von Friedrich Adler, Max Brod, Pavel Eisner, Otokar Fischer, Jarmila Haasová–Nečasová, Franz Werfel u.a.

Lesung mit Peter Becher, Jozo Džambo und Anna Knechtel (Adalbert Stifter Verein)

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Montag, 11. Juli 2011

11.00 Uhr

Studienreise entlang der Elbe

Vom 11. bis 15. Juli 2011

Abfahrtsort Regensburg

Die diesjährige Studienreise des Kulturreferenten führt in das Gebiet zwischen Moldau und Elbe nördlich von Prag. Besucht werden u. a. die Städte Leitmeritz und Melnik, das Geburtshaus von Antonín Dvořák in Mühlhausen sowie Altbunzlau, Schauplatz der Ermordung des Hl. Wenzel. Mit Stationen u. a. in Leitmeritz/Litoměřice, dem Georgsberg/Říp, Altbunzlau/Stará Boleslav und Mühlhausen/Nelahozeves.

Abfahrtsort ist der Hauptbahnhof Regensburg. Die Unterbringung erfolgt im Hotel Roosevelt*** in Leitmeritz/Litoměřice. Die Reise wird mit einem Reise­bus der tschechischen Firma ČK Máj aus Budweis/České Budějovice durchgeführt.

Das Programm und das Anmeldeformular finden Sie hier.

Eine Veranstaltung des Kulturreferenten für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein

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Mittwoch, 6. Juli 2011

19.00 Uhr

Lebensfenster – Die Angst vor dem eigenen Keller

Lesung mit Charlotte Groh (Berlin) und Eugen Banauch (Wien)

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

„Mein Dorf ist für mich noch immer Heimat, trotz Vertreibung in früher Kindheit, und ich werde auch in diesem Jahr dort wieder über die Wiesen laufen.“ – sagt Charlotte Groh. Der genannte Ort heißt Röhrsdorf (tschechisch: Svor) und liegt unter dem Basaltkegel des Kleis in Nordböhmen. Der Transport, mit dem sie ausgewiesen wurde, hielt in Mecklenburg, damals SBZ. „Deshalb habe ich eine Ostbiografie“ – schreibt sie lapidar. In ihren Büchern Lebensfenster und Augenblicke erzählt sie in Kurzgeschichten, Gedichten und Feuilletons von Begegnungen und Begebenheiten zwischen Aufbruch und Abschied: aus dem Alltag der DDR, der zweiten deutschen Diktatur, sowie den Jahren danach, auch von Wiederbegegnungen in ihrem Heimatort, den sie jedes Jahr besucht. Hier konnte sie auch ihre 2005 fertiggestellte Ausstellung Augenblicke – Lebensbilder aus Nordböhmen zeigen.

Charlotte Groh geboren in Röhrsdorf/ČSR, studierte in Leipzig und Berlin/DDR Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften Sie war als Lehrerin tätig, wurde dann aber Journalistin und arbeitete bis 1990 bei der DDR–Wochenzeitung Sonntag. Heute lebt sie als Kulturreferentin und freischaffende Autorin in Berlin. Sie hat in zahlreichen Anthologien, Zeitschriften und Zeitungen Beiträge veröffentlicht.

Gratzen (tschechisch: Nové Hrady) 1944: Statt Goebbelsschnauze und Bombenhagel hört man in der südböhmischen Ortschaft das Klavier von Käthe Tümmler–Mannhoff. Die Pianistin ist mit ihrem fünfjährigen Sohn Alwin aus Wien aufs Land evakuiert worden…

In dem Roman Gratzen. Die Angst vor dem eigenen Keller erzählt Eugen Banauch das Schicksal dieser Familie, insbesondere die Entwicklung Alwin Tümmlers zum begnadeten Puppenspieler. Dabei bilden Greueltaten der SS knapp vor dem Einmarsch der Roten Armee und die anschließende Vertreibung der deutsch–böhmischen Bevölkerung aus der befreiten Tschechoslowakei den historischen Kern des Romans, dessen Handlung aber auch in das Wien der Vor– und Nachkriegsjahre ausgreift. Die Kapitel des Romans tragen Überschriften wie lento oder andante, denn der Text ist komponiert wie ein Musikstück: ein polyphones Geflecht aus vielfältigen Stimmen und Stimmungen.

Eugen Banauch, geboren in Wien, studierte Germanistik und Musikwissenschaft. Außerdem gründete er das Kellertheater experiment und war auch als Graphiker, Seemann, Musikerzieher, Galerieleiter sowie als persönlicher Sekretär des Malers Ernst Fuchs tätig. Mit seiner reich instrumentierten Sprache ist Banauch seinem Vorbild Heimito von Doderer verpflichtet, dem er 2001 eine literaturwissenschaftliche Abhandlung widmete.

Moderation: Anna Knechtel M.A.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Dienstag, 5. Juli 2011

18.00 Uhr

Praha – Prag 1900 – 1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler

Präsentation der Ausstellung

Zentrale Universitätsbibliothek, Innstraße 29, Passau

Die Ausstellung „Praha–Prag 1900–1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler“ zeigt die letzten 50 Jahre der Parallelexistenz tschechischer und deutscher Literatur der Stadt. Den Hintergrund bildet die spannungsvolle Geschichte Prags von der Zugehörigkeit zur k.u.k. Monarchie über die Jahre der Tschechoslowakischen Republik bis zum Protektorat Böhmen und Mähren. Im Vordergrund stehen Männer und Frauen, die als Mittler und Übersetzer tätig waren. Beispielhaft werden Friedrich Adler, Max Brod, Paul Eisner, Otokar Fischer, Jan Grmela, Milena Jesenská, Jarmila Haasová–Nečasová und Otto Pick vorgestellt.

Ausstellungsdauer: Mittwoch, 6. Juli bis Mittwoch, 10. August 2011

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Bohemicum Regensburg–Passau, der Universitätsbibliothek Passau und dem Památník národního pisemnictví (Museum für tschechische Literatur) Prag

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Montag, 20. Juni 2011

19.00 Uhr

„...ist ja auch deren Heimat“.

Brücken zwischen Sudetendeutschen und Tschechen durch Gespräche über Heimat

Tschechisches Zentrum, Prinzregentenstraße 7, München

Sarah Scholl–Schneider von der Universität Augsburg berichtet über das Projekt „Sudetendeutsche Vertriebe in Bayern“, für das sie zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen dies– und jenseits der Grenze geführt hat.

Sarah Scholl–Schneider hat in Regensburg und Brünn/Brno Politikwissenschaft, West– und Südslawistik sowie Volkskunde studiert. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Universität Augsburg, wo sie am Zeitzeugenprojekt „Sudetendeutsche Vertriebene in Bayern“ mitwirkt. Auch in ihrer 2009 im Fach Vergleichende Kulturwissenschaft verteidigten Dissertation „Mittler zwischen Kulturen. Biografische Erfahrungen tschechischer Remigranten nach 1989“ hat sie mit den Methoden der Oral–History–Forschung gearbeitet. In dem Vortrag wird sie die Ergebnisse dieser Untersuchung vorstellen.

Eine gemeinsame Veranstalung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum München und dem Institutum Bohemicum der Ackermann–Gemeinde

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Samstag, 11. Juni 2011

10.00 Uhr

Willkommen an der Moldau?

Vortrag von Dr. Jozo Džambo über die Aufenthalte Kaiser Franz Josephs I. in Prag

Im Rahmen des Sudetendeutschen Tages, Augsburg, Messehallen

Acht mal reiste seine Majestät Kaiser Franz Josephs I. zwischen 1854 und 1907 in die Hauptstadt des Kronlandes Böhmen Prag. Jozo Džambo referiert über Anlaß, Ablauf und Folgen dieser Besuche.

Uhrzeit und Räumlichkeit werden noch bekannt gegeben.

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Mittwoch, 8. Juni 2011

19.00 Uhr

Musik ist Glück

Dem Komponisten Lutz Landwehr von Pragenau auf der Spur

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Kammermusik und Gedichte von Lutz Landwehr v. Pragenau mit dem Dallberg–Streichquartett, Regensburg, und Lutz Landwehr v. Pragenau, Klavier (München)

Lutz Landwehr von Pragenau, in Personalunion Komponist, Musiker und Dichter, stellt sich dem Publikum in einer ebenso unterhaltsamen wie facettenreichen Mischung aus Konzert und Lesung vor. Es erklingen Kammermusik und Lieder aus der jüngsten Zeit, ein vierhändiges Klavierstück mit Conga (Handtrommel) sowie – als Uraufführung – die Variationen „Yolimba lässt grüssen“ für Violine und Klavier.

Eintritt frei, Spenden erbeten

Eine Veranstaltung des Sudetendeutschen Musikinstituts Regensburg, des Kulturreferenten für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein und der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen

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Dienstag, 7. Juni 2011

19.00 Uhr

Ausstellung „Tragische Erinnerungen“

Bis zum 1. Juli 2011

Tschechisches Zentrum München, Prinzregentenstraße 7, München

Schüler vierer tschechischer Gymnasium aus der Region um Aussig/Ústí nad Labem haben sich auf Spurensuche nach tragischen Orten in Nordböhmen, u. a. auch in Komotau/Chomutov, Kaaden/Kadaň und Saaz/Žatec begeben. Die Ausstellung präsentiert ihre Sichtweise auf die Ereignisse von 1938-1945.

Der Kulturreferent für die böhmischen Länder fungiert als Mitveranstalter der Ausstellung, die von der Vereinigung Antikomplex und dem Collegium Bohemicum Aussig/Ústí nad Labem initiiert wurde.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Dienstag, 7. Juni 2011

18.30 Uhr

CODES – Bilder und Objekte

Retrospektive und Jubiläumsausstellung zum 80. Geburtstag von Dr. Rudolf Mayer–Freiwaldau

Alfred Kubin Galerie, Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Die Codes zu entschlüsseln ist das Ziel dieser Ausstellung: Figuren, Zeichen, Schriften, Körper, Gesten – Zeichen geben und verstehen. Diese Ausstellung will einen Beitrag dazu leisten, auch durch Dialog, Poesie und Musik.

Vernissage am Di, 7. Juni 2011 um 18.30 Uhr

Begrüßung: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rudolf Fritsch Präsident der Sudetendeutschen Akademie

Zur Einführung sprechen: Hansjürgen Gartner, Gernot Sorgner und Prof. Dr. Claus Bärsch

Führung durch die Ausstellung

Einladung der Akademie zum Umtrunk

Finissage Donnerstag, den 30. Juni 2011, 18.30 Uhr

Rudolf Mayer–Freiwaldau als vertonter Lyriker und Librettist („Ackermann und Tod“ von Gerhard Dorda, „Jan Hus“ von Widmar Hader sowie 3. Sinfonie „Das weiße Requiem“ von Roland Leistner–Mayer)

Zwischen den Musikstücken lesen aus ihren Gedichten Josef Hrubý, Ernst–Josef Krzywon und Rudolf Mayer–Freiwaldau.

Widmar Hader: Aphorismen von Rudolf Mayer–Freiwaldau für Flöte und Sprecher, interpretiert von Eberhard Wächter (Flöte) und Widmar Hader (Sprecher)

Roland Leistner–Mayer: Aus: Beziehungen op. 64 (1991); Liederzyklus nach Texten von Rudolf Mayer–Freiwaldau: von der CD „Beziehungen“ mit Anette Joanna Niemeier (Sopran) und Robert F. Schneider (Klavier)

Widmar Hader: Erwarte die Zeit (Zyklus nach Haikus von Rudolf Mayer–Freiwaldau) für gemischten Chor a cappella (CD–Aufnahme des Chorensembles Vokaletta Regensburg)

Widmar Hader: Chor „Bůh všemohouci“ und „Lebt wohl für heute“, Monolog des Jan Hus aus dem 1. Akt der Oper JAN HUS oder: Die gewendete Zeit (Libretto: Rudolf Mayer–Freiwaldau), (CD–Konzertmitschnitt mit Thomas E. Bauer, Bariton, und Chor und Orchester unter Leitung von Widmar Hader)

Rudolf Mayer–Freiwaldau wurde am 29. 8. 1931 in Freiwaldau/ČSR geboren, wo er Volks– und Oberschule bis 1945 besuchte. Schon früh fing er an zu zeichnen, fertigte Scherenschnitte an und erlernte das Geigenspiel. 1946 musste er mit Eltern und seinen drei Geschwistern aussiedeln und kam über Merkendorf/Franken nach Eichstätt, wo er 1950 das Abitur machte und ein Philosophie–Studium begann. 1951 schlossen sich dann Volkswirtschaft und Rechte in München an, später dann in Bielefeld Soziologie und Kommunikationswissenschaft. In München und Salzburg nahm er an Universitäten und Einrichtungen der Erwachsenenbildung Lehraufträge in Theater– und Jugendsoziologie beziehungsweise Kreativem Schreiben wahr. Seit 1951 Kunstausstellungen insbesondere bei regionalen Kunstvereinen, ab 1966 auch in überregionalen Kunstausstellungen.

Seine bildnerischen Arbeiten umfassten:

1966–1970 Steinhochdrucke

1970–1978 Kopfbilder und keramische Kopfskulpturen

1978–1984 Xerographien und Sequenz–Collagen

ab 1980 Raum– und Tafelbilder (Acryl), Holzskulpturen

ab 1989 Metalltafeln und –skulpturen

ab 1991 Kalligramme

ab 1993 Wiederentdeckung der Figur

seit 2000 Installationen, Schriftbilder, Kopf– und andere Strukturen, Poesiebilder

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins mit der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, der Ackermann–Gemeinde in der Erzdiözese München–Freising und der Künstlergilde Esslingen, Landesgruppe Bayern. Gefördert aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

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Samstag, 28. Mai 2011

10.30 Uhr

Tagung „Gemeinsames kulturelles Erbe lebendig gestalten“

10. Jahrgang des Böhmerwaldseminars vom 28. bis 29. Mai 2011

Gebäude des Südböhmischen Bezirks in Budweis, U zimního stadionu 2, Budweis/České Budějovice

Ziel der Tagung ist es, Menschen, Einrichtungen und Pro­jekte aus der Tschechischen Republik einer breiteren Öf­fent­lichkeit vorzustellen, die sich intensiv mit dieser The­ma­tik, aber auch mit der gemeinsamen Geschichte ausein­andersetzen. Schülergruppen präsentieren ihre Projekte dazu ebenso wie Institutionen zur Erhaltung der histori­schen Kulturlandschaft in den einst überwiegend von Deutschen besiedelten Regionen. Außerdem werden auch aktuelle Projekte zur Erhaltung des deutschsprachigen literarischen Erbes der böhmischen Länder vorgestellt.

Ein Schwerpunkt sind auch Fragen der Erinnerungskultur, wie z. B. die Problematik des vor Ort–Gedenkens an Sudetendeutsche, die 1945 nach Kriegsende ums Leben kamen. Dazu ist u. a. der Autor des viel diskutierten Filmdokuments „Töten auf Tschechisch“, David Vondráček zu Gast, der sein neues Filmprojekt vorstellt.

Die Tagung ist eine Gemeinschaftsaktion von drei Einrich­tungen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise der Erhaltung des kulturellen Erbes der Deutschen aus den böhmischen Ländern widmen. Sie ist der 10. Jahrgang des vom Kulturreferenten für die böhmischen Länder jährlich ausgerichteten Böhmerwaldseminars. Dazu ist sie auch im Kontext des Projekts Kulturlandschaft/Kulturní kraji­na des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren und der Arbeit des Collegium Bohemicum in Aussig/Ústí nad Labem zu sehen, das maßgeblich an der Vorbereitung eines dortigen Museums der deutschsprachigen Bewoh­ner der böhmischen Länder (geplante Eröffnung 2012) beteiligt ist. Unterstützt wird die Veranstaltung außerdem vom Südböhmischen Bezirk (Jihočeský kraj) und vom Deutsch–tschechischen Zukunftsfonds.

Das Programm zur Tagung finden Sie hier.

Českou verzi programu najdete zde.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins, des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren und des Collegium Bohemicum Aussig/Ústí nad Labem. Mit Unterstützung des Südböhmischen Bezirks (Jihočeský kráj) und des Deutsch–tschechischen Zukunftsfonds

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Mittwoch, 25. Mai 2011

16.00 Uhr

Praha–Prag 1900–1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler

Präsentation der Ausstellung

Universitätsbibliothek, Universität Regensburg

Die Ausstellung „Praha–Prag 1900–1945. Literaturstadt zweier Sprachen, vieler Mittler“ zeigt die letzten 50 Jahre der Parallelexistenz tschechischer und deutscher Literatur der Stadt. Den Hintergrund bildet die spannungsvolle Geschichte Prags von der Zugehörigkeit zur k.u.k. Monarchie über die Jahre der Tschechoslowakischen Republik bis zum Protektorat Böhmen und Mähren. Im Vordergrund stehen Männer und Frauen, die als Mittler und Übersetzer tätig waren. Beispielhaft werden Friedrich Adler, Max Brod, Paul Eisner, Otokar Fischer, Jan Grmela, Milena Jesenská, Jarmila Haasová–Nečasová und Otto Pick vorgestellt.

Die Einladung und das Programm finden Sie hier.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Bohemicum Regensburg–Passau, der Universitätsbibliothek Regensburg und dem Památník národního pisemnictví (des Museums Tschechischer Literatur) Prag. Gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Berlin), das Haus des Deutschen Ostens (München) und die Sudetendeutsche Stiftung (München)

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Dienstag, 24. Mai 2011

18.00 Uhr

Das tschechische Hus– und Hussitenbild vor und nach 1989

Vortrag von Jan Randák sowie Vorstellung der neuen Ausstellung im Hussitenmuseum Tábor durch Jakub Smrčka

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Jan Randák (Karlsuniversität Prag): Das tschechische Hus– und Hussitenbild vor und nach 1989

Jakub Smrčka (Hussitenmuseum Tábor): Die neue Dauerausstellung „Hussiten“ im Hussitenmuseum Tábor

Moderation: Franz Machilek (Erlangen)

Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Auf den Spuren der Hussiten“

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Collegium Carolinum München

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Donnerstag, 19. Mai 2011

19.00 Uhr

Herma Kennel: BergersDorf

Buchvorstellung und Gespräch

Botschaft der Tschechischen Republik, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin

BergersDorf (gemeint ist das heutige Bergersdorf/Kamenná in der Nähe von Iglau/Jihlava) geriet 2010 in die Schlagzeilen, da Herma Kennel in einem Kapitel ihres dokumentarischen Romans die „Mordnacht in der Budinka“ schilderte. Während der wilden Vertreibung sind auf der Budinka–Wiese bei Dobrenz/Dobronín mehrere Deutsche getötet worden. Dobrenz liegt nur wenige Kilometer von Bergersdorf entfernt. Nach einer Anzeige eines tschechischen Journalisten bei der Iglauer Polizei wurde nach entsprechenden Ermittlungen im August 2010 die Exhumierung der deutschen Opfer vorgenommen. Von drei Bewohnern des Ortes wurde spontan zum Gedenken an die Ereignisse ein Holzkreuz aufgestellt, eine Gedenkstätte für die Opfer ist aber unter der ortsansässigen Bevölkerung umstritten. Viele tschechische Zeitungen berichteten und berichten seitdem über die Vorkommnisse in Dobrenz.

In „BergersDorf“ erzählt Herma Kennel, wie der bei der Kreisstadt Iglau/Jihlava liegende Ort Bergersdorf zum Dorf des SS–Generals Gottlob Berger wurde und dafür bitter büßen musste. Die Geschichte spielt zwischen März 1939, als Hitlers Wehrmacht den tschechischen Rumpfstaat besetzt, und der einsetzenden, gewaltsamen Vertreibung der Sudetendeutschen im Mai 1945.

Herma Kennel stammt aus der Nähe von Pirmasens in Rheinland–Pfalz. Nach ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin studierte sie Kunst und Politische Wissenschaften und arbeitete bei der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel. Sie schrieb und illustrierte mehrere Kinderbücher, u.a. Die Reise mit der Pfeffermaus (Franz–Schneider–Verlag, München), ein Kinderbuchbestseller mit 33 Auflagen. Auch mehrere Bücher für Erwachsene stammen aus ihrer Feder: Alleingang (Luchterhand Literaturverlag, 1991), Es gibt Dinge, die muß man einfach tun – Der Widerstand des jungen Radu Filipescu (Herder Verlag, 1995). Zur Thematik der deutsch–tschechischen Beziehungen kehrte sie 2008 mit Die Welt im Frühling verlassen (Vitalis–Verlag) zurück, worin das tragische Schicksal einer tschechischen Widerstandsgruppe in der Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren im Mittelpunkt steht.

Die tschechische Ausgabe von BergersDorf wird im Mai 2011 beim Verlag PASEKA, Prag erscheinen.

Näheres zur Autorin und ihren Büchern www.herma–kennel.de

Die Einladung finden Sie hier.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und der Tschechischen Botschaft Berlin

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Dienstag, 17. Mai 2011

19.30 Uhr

Dokumentarfilm „Messe für drei tote Männer“

Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Auf den Spuren der Hussiten“

Tschechisches Zentrum München, Prinzregentenstraße 7, München

Experimenteller Dokumentarfilm, der am Beispiel von drei Schicksalen (Graham Bamford, Oskar Brüsewitz und Ryszard Siwiec) das Märtyrer–Vermächtnis von Jan Hus aktualisiert. Das verbindende Element ist dabei die Revolte gegenüber der staatlichen (totalitären) Macht, die schließlich mit dem Opfer der Selbstverbrennung endet.

Jan Hus – Messe für drei tote Männer

Regie: Miroslav Bambušek; CZ 2009, 75 min., OmeU

Hier finden Sie die Ausstellung „Auf den Spuren der Hussiten“

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum München

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Dienstag, 3. Mai 2011

19.00 Uhr

Eröffnung der Ausstellung „Auf den Spuren der Hussiten“

Bis zum 30. Mai 2011

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

1415 wurde der tschechische Reformator Jan Hus als Ketzer hingerichtet. Unter seinem Namen entbrannte in Böhmen eine Revolution, die in Kriege mündete. Sie traumatisierte ganze Epochen und viele Nachbarländer, prägte aber auch mit sozialen Ideen den Vorabend der Neuzeit.

Die Ausstellung motiviert, der Hussitenzeit und ihren Folgen auf Exkursen durch Geschichte, Regionen und Kulturtraditionen nachzuspüren. Exponate, Filme und Animationen bieten intensive Einblicke für jeden, der sich für unsere Wurzeln interessiert. Autoren aus drei Ländern erstellten diese Aufarbeitung eines der schwierigsten Kapitel der Nachbarschaftsgeschichte.

Begleitend zur Ausstellung ist die Publikation Hussen, Hymnen, Helden, Mythen erschienen (hrsg. von Franz Grundler und Dominik Dorfner, Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2005).

Ausstellungsdauer: vom 4. bis 30. Mai 2011

Öffnungszeiten: Mo–Fr 9.00–19.00 Uhr

Eintritt: frei

Das Programm und weitere Informationen zu den beiden Begleitveranstaltungen am 17. und 24. Mai 2011 finden Sie hier.

Eine gemeinsame Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins, des Bovaria e. V. Nabburg und des Hussitenmuseums Tábor

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Montag, 11. April 2011

18.00 Uhr

Vorabend

Lesung mit Peter Kurzeck

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8 (S–Bahn: Rosenheimer Platz), München

Mit dem Roman VORABEND hat Peter Kurzeck soeben (März 2011) den fünften Teil seines auf zwölf Bände angelegten autobiographischen Romanzyklus Das alte Jahrhundert vorgelegt.

Wie schon in den Vorläufern des Romans nimmt er auch in VORABEND sein Leben in Frankfurt/Main während der achtziger Jahre zum Ausgangspunkt: Er erzählt von der Stadt, ihren Straßen, den Läden, dem Alltag, der geliebten Tocher und einem schmerzhaften Trennungsprozeß. Die mit detailgenauen Beschreibungen und filigranen Betrachtungen durchsetzte Schilderung alltäglicher Begebenheiten wird mit der Erinnerung an die in Oberhessen und in Böhmen verbrachte Kindheit verknüpft.

Der Wunsch nach möglichst genauer Wiedergabe des zu Erzählenden erfordert viele Korrekturen. So feilte Kurzeck fünf Jahre lang an diesem bislang umfangreichsten seiner Romane. Die zahlreichen Überarbeitungen im Manuskript widersetzten sich den gängigen Textverarbeitungs–programmen, so daß Kurzeck seinen Roman schließlich einer Schar freiwilliger Helfer direkt in die Tasten diktierte. Dies geschah im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltungsreihe des Frankfurter Literaturhauses im Sommer 2010. So wurde aus der Texteingabe gleichzeitig ein Hör–Ereignis, hat sich Kurzeck doch auch durch seine mitreißenden Lesungen einen Ruf gemacht: 2008 wurde die von ihm besprochene CD EIN SOMMER, DER BLEIBT zum Hörbuch des Jahres 2008 der hr2–Hörbuchbestenliste gekürt.

Peter Kurzeck wurde 1943 in Tachau/Tachov in Böhmen geboren und wuchs als „Flüchtlingskind“ in der hessischen Provinz , in Staufenberg bei Gießen, auf. Anfang der siebziger Jahre zog es ihn in die Welt hinaus. Er hielt sich an wechselnden Orten auf, bevor er sich in Frankfurt niederließ, der Stadt, die zum Schauplatz vieler seiner stark autobiographisch geprägten Texte wurde. Heute lebt Kurzeck in Uzès in Südfrankreich.

Antriebskraft seines Schreibens ist die Furcht vor dem Vergehen und Vergessen, die ihn alltägliche Erlebnisse und selbst unbedeutende Erinnerungen minutiös aufzeichnen läßt. Selbst schreibt er darüber „Sehr früh unterlag ich dem Zwang, daß ich nichts vergessen darf, weil alles woran man sich nicht erinnert, verloren sein kann für immer. Wenn wir den gestrigen Tag nicht mehr wissen, ist der gestrige Tag nicht gewesen. Böhmen nicht und wir auch nicht.“

Seine eigenwillige Schreibtechnik und Erzählkunst haben ihm viele renommierte Auszeichungen eingebracht, darunter den Alfred–Döblin–Preis (1991), den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste (1999) oder die Goethe–Plakette der Stadt Frankfurt am Main (2008).

In der Begründung der Jury für den Preis der Literaturhäuser 2004 heißt es:
„Seine Schreibstrategie ist das konsequente Selbstgespräch in vielen Stimmen. ‚Unterwegs mit den Stimmen reden. Mit mir, mit dem Tag, mit den Umständen‘, damit er weiß, so schreibt Peter Kurzeck, ‚wer er ist und daß er gewesen ist, der Tag‘. Die dialogisierende, verknappte, temporeiche Sprache bildet bei Kurzecks Lesungen einen mitreißenden Sog. [...] Der leicht zaudernde, gedehnte Ton und das Staunen in seiner Stimme, verwandeln die Lesungen in einen langen inneren Monolog, und die Zuhörer tauchen ein in eine wiedergefundene Zeit, erleben die Vervollkommnung einer süßen Obsession.“

Werke von Peter Kurzeck

  • Kein Frühling. 1987
  • Keiner stirbt. 1990
  • Mein Bahnhofsviertel. 1991
  • Vor den Abendnachrichten. 1996
  • Übers Eis. 1997
  • Der Nußbaum gegenüber vom Laden, in demdu dein Brot kaufst. 1997
  • Das schwarze Buch. 2001
  • Als Gast. 2003
  • Ein Kirschkern im März. 2004
  • Stuhl, Tisch, Lampe. 2004 (Hörbuch)
  • Das Weltbild der Igel
  • Oktober und wer wir selbst sind. 2007
  • Kein Frühling. 2007 (erweiterte Neuauflage) sowie als Hörbuch
  • Ein Sommer der bleibt. 2007 (Hörbuch)
  • Oktober und wer wir selbst sind. 2008 (Hörbuch)
  • Da fährt mein Zug. 2010 (Hörbuch)
  • Vorabend. Roman 2011

Moderation: Anna Knechtel M.A.

Eintritt: 5 Euro, Mitglieder des Adalbert Stifter Vereins: 3 Euro

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Montag, 28. März 2011

19.00 Uhr

Die Stiftung Flucht Vertreibung Versöhnung

Eine Podiumsdiskussion

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8 (S–Bahn: Rosenheimer Platz), München

Mit dem Vize–Präsidenten des deutschen Bundestages Wolfgang Thierse MdB, dem Sprecher der Sudetendeutschen Bernd Posselt MdEP, dem Professor für die Geschichte Osteuropas und Vorsitzenden des Collegium Carolinum Martin Schulze–Wessel und dem Professor für Neuere und Neueste Geschichte sowie Direktor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Manfred Kittel.

Nach langer Diskussion innerhalb und außerhalb des Bundestags wurde am 30. Dezember 2008 die unselbständige Bundesstiftung „Flucht Vertreibung Versöhnung“ gegründet, getragen vom „Deutschen Historischen Museum“ in Berlin. Neben dem Stiftungsrat wurde ein wissenschaftlicher Beraterkreis berufen, als Gründungsdirektor der Münchner Historiker Manfred Kittel.

Die erwartete Konsolidierung trat allerdings nicht ein, die öffentliche Kontroverse setzt sich bis in die Gegenwart fort. Im Lauf des Jahres 2010 beschloss der Bundestag, den Stiftungsrat und den Beraterkreis zu erweitern. Im Oktober legte Manfred Kittel den „Entwurf eines Eckpunktepapiers“ vor, den der Stiftungsrat als gute Beratungsgrundlage begrüßte, einige Historiker dagegen scharf kritisierten, unter ihnen der Münchner Osteuropaexperte Martin Schulze Wessel. Zu Beginn des Jahres 2011 trat der neue wissenschaftliche Beraterkreis zusammen, in dem Fachleute aus Deutschland, Polen, der Schweiz, Ungarn und den USA vertreten sind. Die Thematik ist so brisant, daß sie Politiker und Wissenschaftler gleichermaßen berührt.

Moderation: Peter Becher

Eintritt: 5 Euro, Mitglieder des ASV: 3 Euro

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Mittwoch, 23. März 2011

19.00 Uhr

Vom KZ–Häftling zum Ministerberater

Ein Gespräch mit dem Berater des tschechischen Außenministers und Verleger Tomáš Kosta über die deutsch–tschechischen Beziehungen und sein Leben zwischen Deutschland und Tschechien

PresseClub München, Marienplatz 22, München

Dem lang erwarteten Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer in Prag im Dezember 2010 folgen in diesem Frühjahr weitere Reisen von bayerischen Regierungsmitglieder nach Tschechien – Martin Zeil war Anfang März in Prag, ein Monat später wird dort Christine Haderthauer erwartet. Dieser Intensivierung der bayerisch–tschechischen Beziehungen ging eine langjährige Arbeit auf weniger offiziellen Ebenen voran.

Zu denjenigen, die die deutsch–tschechische Annäherung seit 1989 unterstützt und mitgestalten haben, gehört auch Tomáš Kosta, der u. a. als Berater dreier tschechischer Ministerpräsidenten tätig war. Ein Ausdruck der Würdigung seiner Arbeit ist die Verleihung der tschechischen Verdienstmedaille des II. Grades (2002) und des Bundesverdienstkreuzes (2009).

Tomáš Kosta (geb. 1925) selbst verkörpert mit seiner persönlichen Geschichte gelebte Versöhnung. Er ist in einer säkularisierten jüdischen Familie aufgewachsen, mit seinem Judentum wurde er erst in den Kriegsjahren konfrontiert. Wie durch ein Wunder entkam er der Tötungsmaschinerie in Auschwitz. Aus einer sozialdemokratischen Familie stammend, wurde er nach dem Krieg Mitglied der kommunistischen Partei. Durch die Erfahrungen mit dem Leben in einem totalitären System hat er davon jedoch bald Abstand genommen (seine Eltern wurden in den 1950ern Jahren verhaftet, er selbst konnte nur in Aushilfsberufen tätig sein).

Mit der Niederwalzung des Prager Frühlings ging der Verleger und Publizist Kosta 1968 ins Exil. Zunächst in die Schweiz, dann in die Bundesrepublik Deutschland, wo er in München den Kindler–Verlag und später in Frankfurt den Bund–Verlag leitete. Heute lebt er in Deutschland und Tschechien, beide Länder sieht er als seine Heimat an.

Zu seiner Beziehung zu den Deutschen und zu Deutschland sagt er: „Sie haben mir die Chance gegeben zu zeigen, dass ich noch etwas kann. Meine Rechnung mit ihnen ist somit beglichen.“

Peter Becher (geb. 1952) ist Germanist und Historiker, seit 1986 Geschäftsführer des Adalbert Stifter Vereins. Er ist Herausgeber sowie Autor zahlreicher Publikationen zur Literatur– und Kulturgeschichte der böhmischen Länder und Mitglied des Beirats für das deutsch–tschechische Gesprächsforum.

Moderation: Peter Becher

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Dienstag, 22. März 2011

19.00 Uhr

Auf der Flucht

Lesung mit dem Literaturkritiker und Schriftsteller Hellmuth Karasek aus seinen Erinnerungen

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Auf der Flucht! Sich erinnern heißt für den 1934 in Brünn (Brno) geborenen Hellmuth Karasek Geschichten erzählen, Geschichten, die er erlebt hat, die anderen widerfahren sind, die ihn mit Freunden und Feinden, mit Frauen und Kindern, mit Kollegen und Weggefährten aus der Kulturbranche verbinden. Für den Elfjährigen endet die Kindheit nach einem trügerisch glänzenden Weihnachtsfest 1944 mit der Flucht aus der österreichischen Tuchstadt Bielitz an der Grenze zu Galizien. Zusammen mit der hochschwangeren Mutter und drei kleinen Geschwistern, ist er unterwegs nach Schlesien, nach Sachsen und schließlich nach Sachsen–Anhalt, wo nach Kriegsende eine neue Zeit der Ängste, Lügen und Behauptungen beginnt. Mit dem DDR– Abitur in der Tasche, studiert er in Tübingen. Frontwechsel im Kalten Krieg. Die Ziele des Heranwachsenden sind klar: Er möchte satt werden und einer Welt der wechselnden Lügen entrissen – auch für den Preis der Anpassung. Dabei wird er von der Phantasie, auch der der Bücher und des Kinos getröstet und von der Realität verbogen. Er erfährt Liebe, Betrug, Verrat, Nähe und Fremdheit, Lüge und eigene Wahrheit. Oder, um es in Goethes Worten zu sagen: „Eines schickt sich nicht für alle! Sehe jeder, wie er's treibe, Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer steht, dass er nicht falle“.

Die Einladung sowie weitere Informaionen finden Sie hier.

Die Reservierung von Eintrittskarten ist möglich unter der Tel.Nr.: 089 622 716 31 (keine Platzkarten)

Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro (Mitglieder des Adalbert Stifter Vereins)

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Hoffmann und Campe Verlag Hamburg

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Mittwoch, 16. Februar 2011

19.00 Uhr

Kennen Sie Joseph Wechsberg?

Vortrag von Roland Renger

Kulturforum Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8 (S–Bahn Rosenheimer Platz), München

Joseph Wechsberg (1907 Mährisch–Ostrau – 1893 Wien)

Wechsberg studierte in Prag, Wien und Paris Rechts– und Wirtschaftswissenschaften – auf Wunsch seiner Mutter. Seine eigentliche Liebe aber gehörte zunächst der Musik. So absolvierte er am Wiener Konservatorium die Geigenklasse und fuhr parallel zu seinem Studium als Schiffsmusiker auf Ozean–Dampfern nach Amerika und in den Fernen Osten. Seine vielfältigen Erfahrungen führten dazu, daß er seinen erlernten Beruf als Jurist nur kurz ausübte, stattdessen aber als Journalist, Reiseschriftsteller und auch als Politiker tätig war. 1938 wurde er von der tschechoslowakischen Regierung nach Amerika geschickt, um dort in Vorträgen über das Minderheiten–Problem der Tschechoslowkei aufzuklären. Bei seiner Ankunft in New York erfuhr er vom Münchner Abkommen und der Abtretung der Sudetengebiete an das Deutsche Reich und entschied sich daraufhin für das Exil. Innerhalb kurzer Zeit erlernte er die englische Sprache und wurde Mitarbeiter der renomierten Zeitungen The New Yorker und Exquire. 1943 wurde er zum Militärdienst eingezogen und nach Europa abkommandiert. Kurz nach Kriegsende konnte er als Militärkorrespondent in die Tschechoslowakei einreisen und schrieb über seine dortigen Erlebnisse das erschütternde Buch „Homecoming“ (Deutsche Übersetzung demnächst im ARCO–Verlag).

Bis zu seinem Tod 1983 war Wechsberg ein erfolgreicher Buchautor und ständiger Mitarbeiter anspruchsvoller Magazine, vor allem in den USA. Seine Doppelidentität befähigte ihn, amerikanischen Lesern kontinentaleuropäisches Kulturgut zu vermitteln. So galt er als hochangesehener amerikanischer Autor.

Roland Renger, geboren 1939 in Georgswalde (Jiříkov) in Nordböhmen/Tschechoslowakei, 1945 nach Deutschland ausgewiesen, 1959 Abitur in Augsburg, lebt in München.

Renger entdeckte früh seine besondere Vorliebe für gute Bücher, der er einen großen Teil seines Lebens widmete, auch während der Dauer seiner beruflichen Tätigkeit in einem Großkonzern, bei dem er, zuletzt als Prokurist, bis 1996 tätig war. Nicht nur sein Beruf, auch private Interessen führten ihn in alle Welt. Aber ob nun China, Australien, Argentinien, Brasilien oder die USA – überall zog es ihn in die Buchhandlungen und Antiquariate, so daß er heute einen Bestand seltener wertvoller Bücher von etwa 5000 Bänden sein eigen nennen kann. Zu seinen frühen Lieblingsautoren Hans Erich Nossack, Ernst Kreuder und Arno Schmidt gesellten sich zunehmend deutschsprachige Autoren aus dem böhmisch–mährisch–schlesischen Kulturkreis, unter welchen es ihm besonders Franz Kafka, Ludwig Winder und Johannes Urzidil angetan haben.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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Dienstag, 8. Februar 2011

19.30 Uhr

Auf den Spuren der Romantik in der tschechischen Musik

Konzert mit Radoslav Kvapil, Prag

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Radoslav Kvapil (* 15. März 1934 in Brünn) zählt zu den führenden Interpreten tschechischer Klaviermusik. Nach 2000 ist er auch als Chopin–Interpret in Erscheinung getreten.

Kvapil wurde seit dem Alter von sechs Jahren von Ludvík Kundera im Klavierspiel unterrichtet. Er hat in etwa 50 Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens konzertiert; zu seinen Auftrittsorten gehörten unter anderem die Royal Albert Hall in London, die Carnegie Recital Hall in New York und das Théâtre des Champs–Élysées in Paris. Von 1963 bis 1973 war er Professor an der Akademie der musischen Künste in Prag. Er ist Gründer des Südböhmischen Musikfestivals und der International Dvořák Society.

Zu Kvapils zahlreichen Schallplattenaufnahmen gehören Einspielungen sämtlicher Klavierwerke von Antonín Dvořák, Leoš Janáček und Jan Václav Voříšek.

Eintritt: frei, Spenden willkommen

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Wissenschaft und Kunst München sowie dem Tschechischen Zentrum München

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Mittwoch, 12. Januar 2011

19.00 Uhr

Aarons Sprung

Lesung mit der Schriftstellerin Magdalena Platzová

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Aus der Perspektive der 88–jährigen Prager Künstlerin Kristýna wird die Geschichte ihrer jüdischen Freundin Berta Altmann erzählt. In den Zwanziger– und Dreißigerjahren war sie eine aufstrebende Malerin, die in den Kreisen von Oskar Kokoschka, Alma Mahler und Paul Klee verkehrte. 1942 wurde sie nach Theresienstadt, später nach Auschwitz deportiert, wo sie 1944 starb. Ein israelisches Filmteam, das einen Dokumentarfilm über Berta drehen möchte, befragt Kristýna zu ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Auch ihre 24–jährige Enkelin Milena entwickelt Interesse an der Geschichte der Großmutter und schließt sich dem Filmteam an. Zwischen ihr und dem Kameramann Aaron, der Tschechen wie Deutsche zuerst pauschal verurteilt, entwickelt sich eine zarte Liebesbeziehung. Peu à peu wird die Mitschuld Kristýnas an Bertas Deportation aufgedeckt ... Die Figur Berta Altmann orientiert sich am Leben der Malerin Friedl Dicker–Brandeis, die in Theresienstadt Kinder zum Malen ermutigt hat. Zeugnis geben davon über 4.000 Kinderzeichnungen, die bis heute erhalten sind.

Magdalena Platzová, geb. 1972 in Prag, Studium der Philosophie an der Universität Prag, Journalistin und Übersetzerin. 2001–2004 Redakteurin des tschechischen Literaturmagazins „Literární noviny“, 2003 Veröffentlichung ihres ersten Romans „Salz, Schafe und Steine“. Sie ist die Tochter der Schriftstellerin Eda Kriseová. Die deutsche Übersetzung von „Aarons Sprung“ erschien 2010 in der Edition Büchergilde Gutenberg, Frankfurt.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum München

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