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Veranstaltungsdetails

Donnerstag, 22. September 2016

19.00 Uhr

Zwischen Stifter und Schnitzler: Marie von Ebner–Eschenbach – Zeitgenossin der Moderne

Wissenschaftlicher Vortrag von Dr. Daniela Strigl, Wien

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Wie keine andere literarische Stimme Österreichs verkörpert Marie von Ebner–Eschenbach (1830–1916) das Franzisko–Josephinische Zeitalter. Als Vertreterin des Poetischen Realismus steht sie ästhetisch zwischen ihren Zeitgenossen Adalbert Stifter und Arthur Schnitzler – näher allerdings bei letzterem. Denn ungeachtet ihres öffentlichen Bildes als gütige Matrone zeichnet Ebner–Eschenbachs Werk kein geschöntes oder idealisiertes, sondern ein unnachsichtig präzises Bild der Gesellschaft. Wer sich darauf einlässt, betritt keine muffige Stube in altdeutscher Eiche, sondern einen Raum von aufregender Modernität.

Zum 100. Todesjahr Ebner–Eschenbachs wirft Daniela Strigl, die in diesem Jahr die erste umfassende Biographie der mährischen Adeligen seit 1920 vorgelegt hat, einen neuen Blick auf die Autorin und ihren literaturgeschichtlichen Ort zwischen Realismus und Früher Moderne. Einst berühmt für Romane wie Lotti, die Uhrmacherin (1880), Das Gemeindekind (1887) oder die Novellensammlung Dorf– und Schloßgeschichten (1883), ist Ebner–Eschenbach heute oft nurmehr durch ihre Aphorismen im kulturellen Gedächtnis präsent. Der Vortrag soll zur (Wieder–)Lektüre und Neuentdeckung eines facettenreichen Werks ermuntern.

Daniela Strigl, geboren 1964 in Wien, ist Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Essayistin (F.A.Z., Die Welt, Falter, Der Standard u. a.). 2003 bis 2009 und 2011 bis 2014 war sie Mitglied der Jury des Ingeborg Bachmann Preises (Klagenfurt), 2009 Mitglied der Jury des Deutschen Buchpreises sowie 2013 bis 2015 des Preises der Leipziger Buchmesse. 2005 Scholar in Residence an der Rutgers University, NJ, seit 2007 Lehrtätigkeit am Institut für Germanistik der Universität Wien. Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik 2001, Max Kade Essaypreis 2007, Alfred Kerr Preis 2013. Berliner Preis für Literaturkritik 2015.

Veröffentlichungen (Auszüge): Frauen verstehen keinen Spaß (Hg., 2002); Marlen Haushofer. „Wahrscheinlich bin ich verrückt …“ – die Biographie (5. Aufl. 2016); Richard Billinger – Heimat. Körper. Kunst (Mithg., 2014); Marie von Ebner–Eschenbach: Leseausgabe in vier Bänden (Mithg., 2014/2015). Sonderweg in Schwarzgelb? Auf der Suche nach einem österreichischen Naturalismus in der Literatur (Mithg., 2016). „Berühmtsein ist nichts“. Marie von Ebner–Eschenbach. Eine Biographie (2016).

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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