Veranstaltungsdetails
20 Jahre alt war er, als er 1941 an einem Morgen von seinen Eltern Abschied nahm, um in ein Arbeitslager zu fahren. Weder Eltern noch Bruder sah er je wieder. Trotz der qualvollen Erlebnisse, die darauf noch folgen sollten, ist diese Szene des Nie wieder in der Beziehung mit vertrauten Menschen einer der bewegendsten Momente der Buchs.
1921 in eine zweisprachige jüdische Familie in der nordböhmischen Bergbaustadt Brüx (tschech: Most) geboren, schildert Oldřich Stránský in diesem Buch seine Jugend in Ostböhmen, die Erfahrung in fünf NS–Konzentrationslagern, sein persönliches Erlebnis der Vertreibung der Sudetendeutschen, die kommunistische Machtübernahme in seiner Heimat, das Leben in einem totalitären System und schließlich die politische Wende 1989 und die Verhandlungen über die Entschädigung von KZ–Opfern und Zwangsarbeitern, an denen er als Mitglied der tschechischen Delegation teilnahm.
„Das Buch ‚Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden‘ füllt eine Lücke auf dem Buchmarkt, denn tschechische Erfahrungen, die vom Holocaust berichten, sind in deutscher Übersetzung bisher nur spärlich erschienen.“ – Václav Havel im Vorwort
Oldřich Stránský: Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden. Erinnerungen eines tschechischen Auschwitz–Überlebenden. Mit einem Vorwort von Václav Havel. Zusammengestellt von Teodor Marjanovič. Aus dem Tschechischen übersetzt von Anna Knechtel.
Wien Köln Weimar (Böhlau) 2010, 229 Seiten, 15 Abb., ISBN 978–3–205–78430–2
Moderation: Dr. Zuzana Jürgens/ Anna Knechtel M.A
Eine gemeinsame Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins mit dem Tschechischen Zentrum München und der Ackermann–Gemeinde (Erzdiözese München–Freising)