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Die Stipendiaten des Stifter-Stipendiums 2021 für Lyrikerinnen und Lyriker stehen fest

Eine tschechische und eine deutsche Lyrikerin, Anna Brikciusová und Slata Roschal, sind die ersten Stifter-Stipendiatinnen, die für einen bayerisch-tschechischen Stipendiumsaufenthalt in Oberplan/Horní Planá ausgewählt worden sind. Das Stipendium umfasst den einmonatigen Residenzaufenthalt (15.9. - 15.10.2021) im Geburtsort Adalbert Stifters in Südböhmen (Oberplan/Horní Planá) und ist mit 1.000 Euro dotiert.

Das Ziel des Stifter-Stipendiums in Oberplan/Horní Planá ist es, den ausgewählten Autorinnen einen Raum für konzentrierte und kreative Arbeit zur Verfügung zu stellen und zwar im Böhmerwald, im Geburtsort Adalbert Stifters, wo die deutsche und tschechische Kultur einander jahrhundertelang durchwirkt haben.

Das Stifter-Stipendium wurde vom Adalbert Stifter Verein in Kooperation mit der Mährischen Landesbibliothek, Sektion Tschechisches Literaturzentrum und der Zweigstelle des Regionalmuseums Český Krumlov/Krumau ausgeschrieben. Der Residenzaufenthalt wird von der Bayerischen Staatskanzlei gefördert.

Die Stipendiatinnen Anna Brikciusová, in Prag geboren, ist Lyrikerin, Prosaikerin und Violoncellistin. Ihre Gedichte erschienen sowohl in Zeitschriften als auch in einzelnen Sammlungen, wie zum Beispiel Kolibří úsměv (Das Lächeln eines Kolibris, 2017) und Do bouře (In den Sturm, 2020). Sie war für den Dresdner Lyrikpreis nominiert. 2018 erhielt sie ein Residenzstipendium des Visegrad Literary Residency Program. Violoncello spielt sie bereits seit früher Jugend. Sie absolvierte das Prager Konservatorium. Neben zahlreicher Einzelauftritte gibt sie auch gemeinsam mit ihrem Bruder František Brikcius im Duo Brikcius Konzerte.

Das Projekt, an dem sie in Horní Planá/Oberplan arbeiten möchte, beschreibt Anna Brikciusová so: "In der höchst gelegenen Stadt in Südböhmen - Horní Planá plane ich die Gedichtsammlung "Granát ve váze" (Granat in der Vase) zu schreiben. Wolken in allen Formen, Gestalten und Farben bilden das Leitmotiv der Sammlung, wie auch das Loslassen der durch die Covid-19 Pandemie belasteten Realität."

Slata Roschal, 1992 in St. Petersburg geboren, studierte Slawistik, Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Greifswald. Im Jahr 2017 gab sie zusammen mit Matthias Friedrich zwei Anthologien der zeitgenössischen Literatur aus dem Ostseeraum heraus. Ihre Texte wurden in zahlreichen Zeitschriften veröffentlicht. 2018 erhielt sie den Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern und 2020 das Arbeitsstipendium des Freistaates Bayern für Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Ihre erste Gedichtsammlung Wir verzichten auf das gelobte Land erschien im Jahr 2019. Demnächst erscheint im hochroth Verlag München ihr zweites Buch Wir tauschen Ansichten und Ängste wie weiche warme Tiere aus.

In ihren literarischen Texten beschäftigt sich die Autorin mit dem Reisen, das für sie eine einzigartige Möglichkeit darstellt, nicht nur andere Orte, sondern auch sich selbst kennenzulernen. Sie spricht auch die Themen Panik, Flucht und Auswanderung an, und widmet sich dem Topos des "gelobten Landes".

Die Jury Die Auswahl der Stipendiatinnen erfolgte auf tschechischer Seite durch die Mobilitätskommission des Tschechischen Literaturzentrums.

Die Jury für die bayerische Seite bestand aus Thomas Betz (Münchner Feuilleton), Verena Nolte (Kulturallmende, München), Holger Pils (Lyrik Kabinett, München) und Zuzana Jürgens (Adalbert Stifter Verein).

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