Karel Kryl, Symbolfigur des Prager Frühlings sowie später auch der Samtenen Revolution 1989, gesehen mit polnischen Augen: Mithilfe seltener Archivaufnahmen und von Schwarzweiß-Fotografien nähert sich die Regisseurin Krystyna Krauze in ihrem stimmungsvollen Dokumentarfilm dem legendären Liedermacher (1944–1994), der jahrelang im Exil in München lebte.
Im Rahmen des Tschechischen Filmabends
CZ/PL 2016, R: Krystyna Krauze, 79 min, OmeU
Eintritt: 9,50 €
Veranstalter: Tschechisches Zentrum in Kooperation mit dem Arena Filmtheater und dem Kulturreferat für die böhmischen Länder
Literarische und biografische Texte Franz Kafkas sowie Artefakte und Dokumente aus der Sammlung des Prager Literaturmuseums werden aus ungewohnter Perspektive gezeigt: als Spiel.
Die Ausstellung präsentiert literarische und biografische Texte Franz Kafkas sowie dazu passende Artefakte und Dokumente aus der Sammlung des tschechischen Literaturmuseums (Památník národního písemnictví – Muzeum literatury), und zwar aus ungewohnter Perspektive: der des Spiels. Kafka lässt sich so als Schriftsteller entdecken, der in seinen Texten mit Formen, Ideen und Pointen sein Spiel treibt. Und der damit Künstlerinnen und Künstler, Übersetzerinnen und Übersetzer bis heute zum spielerischen Umgang mit seinen Texten inspiriert. Das Thema Spiel spiegelt sich auch in der Ausstellungsarchitektur.
Anmeldung zur Vernissage bis zum 31.10.2024: sekretariat@stifterverein.de
Öffnungszeiten: 8. November 2024 bis 2. Februar 2025. Di bis So 10–18 Uhr (geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember und am 1. Januar)
Eintritt: 5 € / für Besucher unter 18 Jahren und Mitglieder des ASV kostenlos
Eine Ausstellung des Literaturmuseums Prag (Památník národního písemnictví – Muzeum literatury) und des Adalbert Stifter Vereins – Kulturinstitut für die böhmischen Länder
Kooperationspartner: Franz-Kafka-Gesellschaft in Prag, Goethe-Institut Prag, Münchner Stadtbibliothek, Sudetendeutsches Museum und Tschechisches Zentrum München
Gefördert von: Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Kulturministerium der Tschechischen Republik und Bayerische Staatskanzlei
Feierliches Requiem im Gedenken an den Politiker und überzeugten Europäer Karel Schwarzenberg. Im Anschluss findet die Eröffnung der Ausstellung Nur das Rechte statt, die der Geschichte seiner Familie nach 1945 sowie dem Wirken Karel Schwarzenbergs in Tschechien nach der Samtenen Revolution gewidmet ist.
Programm:
12.11. – 18:00 Feierliches Requiem anlässlich des 1. Todestages von Karel Schwarzenberg
12.11. – 19:00 Vernissage der Ausstellung Nur das Rechte: Karel Schwarzenberg im Porträt
Ausstellungsdauer: 12. November 2024 bis 6. Januar 2025
Öffnungszeiten: Täglich 9.00 bis 18.00 Uhr (letzter Eintritt um 17.30 Uhr, bezahlter Eintritt), zusätzlich donnerstags 18.45 bis 21.00 Uhr (Eintritt frei)
Eine Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit dem Institut für Osteuropäische Geschichte und dem Institut für Slawistik der Universität Wien, dem Institut zur Erforschung totalitärer Regime, Post Bellum, dem Tschechisches Zentrum Wien, der Kreuzherrenorden/Karlskirche und der Václav-Havel-Bibliothek
Im Mittelpunkt des neuesten Romans von Magdaléna Platzová steht das Schicksal von Felice Marasse, geb. Bauer, nach dem Ende ihrer Beziehung zu Franz Kafka. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA, die Briefe von Kafka nahm sie mit. Platzová verfolgt zugleich die Spuren von Felices Freundin Grete Bloch, ebenfalls einer Adressatin von Kafkas Briefen, die in Auschwitz ermordet wurde. Die Fakten, die Platzová in langjährigen Recherchen erstmals zusammengestellt hat, verwebt sie in einer Erzählung über das Vergessen und Erinnern, über den Verlust der Heimat und über die manchmal bittere Ironie des Schicksals. Der Roman ist 2024 in der Übersetzung von Kathrin Janka im Balaena Verlag erschienen.
Eintritt frei
In Kooperation mit dem Bohemicum Regensburg, dem Institut für Slavische Philologie der LMU München, dem Tschechischen Zentrum München und dem Balaena Verlag
Gefördert durch das Tschechische Literaturzentrum
Im Mittelpunkt des neuesten Romans von Magdaléna Platzová steht das Schicksal von Felice Marasse, geb. Bauer, nach dem Ende ihrer Beziehung zu Franz Kafka. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA, die Briefe von Kafka nahm sie mit. Platzová verfolgt zugleich die Spuren von Felices Freundin Grete Bloch, ebenfalls einer Adressatin von Kafkas Briefen, die in Auschwitz ermordet wurde. Die Fakten, die Platzová in langjährigen Recherchen erstmals zusammengestellt hat, verwebt sie in einer Erzählung über das Vergessen und Erinnern, über den Verlust der Heimat und über die manchmal bittere Ironie des Schicksals. Der Roman ist 2024 in der Übersetzung von Kathrin Janka im Balaena Verlag erschienen.
Eintritt frei
In Kooperation mit der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft Augsburg und Schwaben, dem Bohemicum Regensburg, dem Tschechischen Zentrum München und dem Balaena Verlag
Gefördert durch das Tschechische Literaturzentrum
Hans-Gerd Koch stellt seinen Film vor, in dem er mit Marianne Steiner – nicht nur – über ihren berühmten Onkel spricht.
Marianne Steiner, geb. Pollack, war die Tochter von Joseph Pollak und Valerie Kafka, der zweitältesten Schwester von Franz Kafka. Geboren 1913 in Prag, floh sie bereits 1933 mit ihrem Mann nach London und entkam so der Shoah. 2000 starb sie dort im Exil. Zu ihren Freunden in Deutschland gehörten Klaus Wagenbach, Verleger und Autor der einzigartigen Jugendbiografie Kafkas, sowie der Germanist und Kafka-Herausgeber Hans-Gerd Koch. Den Interviewfilm mit ihr drehte er gemeinsam mit Hanns Zischler. Im Anschluss führt Franziska Mayer ein Gespräch mit Hans-Gerd Koch.
Eintritt: frei
Die diesjährigen Stifter-Stipendiatinnen Ayna Steigerwald und Kristýna Plíhalová lesen aus ihren Werken und sprechen über ihre Erfahrungen in Oberplan/Horní Planá.
Ayna Steigerwald und Kristýna Plíhalová stellen im Laufe des Abends ihr bisheriges Schaffen sowie Texte vor, die sie in Oberplan geschrieben und gezeichnet haben. Welche Wirkung übten dieser Ort, an dem sich über Jahrhunderte tschechische und deutsche Kultur begegneten, und die zauberhafte Landschaft und Atmosphäre des Böhmerwalds auf ihr Schreiben aus? Hat ihre Begegnung sie selbst und ihr Verständnis von Deutschland und Tschechien beeinflusst?
Die Veranstaltung wird gedolmetscht.
Eintritt frei
Veranstalter: Adalbert Stifter Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder, Tschechisches Literaturzentrum, Adalbert Stifter-Geburtshaus – Regionalmuseum Krummau und Südböhmische wissenschaftliche Bibliothek
In Kooperation mit dem Projekt Kulturmanagement Bayern-Böhmen des Beratungsbüros Niederbayern, Trägerverein Europaregion Donau-Moldau e.V., dem Institut für Tschechisch-Deutsche Areale Studien und der Germanistik der Südböhmischen Universität Budweis/České Budějovice
Mit freundlicher Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei
Dagmar Pecková, geboren im ostböhmischen Medlešice bei Chrudim, ist eine international erfolgreiche Sopranistin und gehört zu den bekanntesten Opernsängerinnen Tschechiens. Bereits zu Beginn ihrer Karriere kam sie mit den beiden damals bestehenden deutschen Staaten in Berührung: 1984 absolvierte sie einen ersten Auftritt in Bayreuth, von 1985 bis 1989 war sie an der Semperoper in Dresden tätig. Im Gespräch äußert sie sich zu ihren Erfahrungen mit dem internationalen Publikum, zu ihren wichtigsten Rollen auf deutschsprachigen Bühnen, zu Musikkritikern und Musikkulturen sowie zu ihrem Pendeln zwischen Deutschland und Tschechien. Die Besucher kommen auch in den Genuss einer kurzen musikalischen Darbietung. Das Gespräch führt Wolfgang Schwarz.
Eintritt frei, Spenden erbeten
Veranstalter: Kulturreferat für die böhmischen Länder in Kooperation mit dem Český klub Zürich im Rahmen der Reihe Kulturelle Brücke
Die Ausstellung zeigt die besten Arbeiten aus dem Wettbewerb für Fotografinnen und Fotografen aus der Tschechischen Republik, Deutschland und Österreich zum Thema Die Verwandlung.
„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“ So beginnt die vermutlich bekannteste Erzählung von Franz Kafka Die Verwandlung. Profi- und Amateurfotografinnen und -fotografen aus der Tschechischen Republik, Deutschland und Österreich konnten sich mit ihren Fotografien zum Thema Verwandlung bewerben und in einem kurzen Text über die Entstehung des Fotos, ihre Inspiration, ihre Motivation oder die Beziehung zu Franz Kafka berichten. Aus mehr als siebzig Bewerbungen hat die Jury, bestehend aus Siegfried Hansen, Jan Jindra und Simona Binko, eine Auswahl getroffen, die in dieser Ausstellung gezeigt wird.
Anmeldung erforderlich: vienna.events@mzv.gov.cz
Vernissage im Rahmen des Projekts Kafka 2024
Eintritt frei
Ausstellungsdauer: 21. November bis 20. Dezember 2024
In Kooperation mit den Tschechischen Zentren Berlin und Wien und der Stadtbibliothek Prag – Prag UNESCO-Kreativstadt der Literatur
„Unsere Deutschen“ werden die Sudetendeutschen von den Tschechen genannt. Viele Jahrhunderte lang lebten beide Volksgruppen in Böhmen friedlich zusammen. Nationalsozialistischer Terror, Vertreibung und kommunistische Ideologie beendeten dieses Zusammenleben gewaltsam. Der Kommunismus dämonisierte fortan alle Sudetendeutschen pauschal als Revanchisten, auf sudetendeutscher Seite blieb man oft auf das eigene Leid fokussiert. Seit der Samtenen Revolution 1989 hat sich das Verhältnis deutlich entkrampft, vor allem die jüngere tschechische Generation thematisiert die Vertreibung ohne Berührungsängste und deckt Verschwiegenes auf.
Wie blicken tschechische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle auf ihre einstigen Landsleute? Welche persönlichen Erfahrungen verbinden sie mit ihnen, aber auch mit den Deutschen generell? Zehn bekannte Autorinnen und Autoren erzählen von ihren Erlebnissen und Wahrnehmungen.
Mit Beiträgen von Radka Denemarková, Magdalena Jetelová, Tomáš Kafka, Jiří Padevět, Lída Rakušanová, Jaroslav Rudiš, Erik Tabery, Mark Ther, Kateřina Tučková und Milan Uhde
Referent: Wolfgang Schwarz, Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein
Eintritt frei
Kurzreferate und Buchpräsentationen geben Verlagen und Institutionen in Tschechien einen Überblick über deutschsprachige Autoren aus Böhmen und Mähren und ihre Werke.
Das Thema ist aktuell: Literatur von deutschen Autoren aus Böhmen und Mähren ist allmählich kein Geheimtipp mehr. Nach Übersetzungen etwa von Werken Josef Mühlbergers, Rosa Tahedls, Gustav Leutelts ins Tschechische und der Veröffentlichung vieler tschechischer literaturwissenschaftlicher Beiträge zum Thema soll mit dieser Veranstaltung tschechischen Verlagen die Möglichkeit gegeben werden, sich mit einem breiteren Spektrum dieser Literatur bekannt zu machen, die zur Kulturgeschichte der böhmischen Länder gehört.
Mit Václav Petrbok (Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik), Jan Budňák (Institut für Germanistik der Masaryk-Universität Brünn/Brno), Radovan Auer (Direktor der Prager Buchmesse „Svět knihy“), Marek Sekyra (Wissenschaftliche Bibliothek Liberec/Reichenberg, angefragt) und Václav Maidl, Philologe, Herausgeber und Übersetzer, berichten fünf Literaturwissenschaftler in Kurzreferaten von ihren Erfahrungen mit der Vermittlung und Propagierung deutschböhmischer Literatur in Tschechien. In einem zweiten Veranstaltungsblock geben Kurzrezensionen einen Eindruck von Autoren und Werken aus den Grenzregionen der heutigen Tschechischen Republik.
Mit einer Pause
Anmeldung erforderlich (begrenzte Teilnehmerzahl): knechtel@stifterverein.de
Max Simonischek und Wiebke Puls führen durch die vielgestaltige Welt von Kafkas Sprache.
Leser, die sich intensiver mit Texten des in Prag geborenen deutschsprachigen Schriftstellers Franz Kafka (1883–1924) beschäftigen, stoßen fast zwangsläufig auf ein schwer erklärbares, widersprüchliches Phänomen. Einerseits wird ihnen Kafkas „Sound“ immer vertrauter – Stil, Tonlage, Wortschatz –, so dass sie auch bei weniger bekannten Texten seine Autorschaft schon nach wenigen Sätzen erraten können. Andererseits wird ihnen die immense sprachliche Bandbreite und Modulationsfähigkeit Kafkas immer bewusster. Dieser paradoxe Effekt ist auch aus anderen künstlerischen Bereichen bekannt, etwa bei Sängern.
Die szenische Lesung Kafkas Stimmen ist eine Komposition von originalen Textpassagen, die auch weniger erfahrenen Lesern diese Vielfalt zu Gehör bringen und sie damit zu weiterer Lektüre verführen soll. Die Lesung bietet zahlreiche Momente der Überraschung und inneren Bewegung, phantastische Einfälle und abgründige Komik.
Kafka gelingt die Traumerzählung ebenso wie der Liebesbrief und das amtliche Schreiben, der Aphorismus und die durchkomponierte Kurzprosa, die Parabel und der Slapstick, die theaterhafte Romanszene, das literarische Tagebuch und manchmal alles gleichzeitig und ineinander verschränkt, ohne dass man je das Gefühl hätte, dass der Autor die Kontrolle verliert.
Textkomposition und Einführung: Reiner Stach, Germanist und Autor einer dreibändigen Kafka-Biografie (S. Fischer, 2002–2014).
Max Simonischek absolvierte ein Schauspielstudium am Mozarteum, Salzburg. Engagements u. a. am Wiener Burgtheater, an den Münchner Kammerspielen, bei den Salzburger Festspielen. Zahlreiche Preise, darunter der Nestroy-Theaterpreis. 2015 inszenierte und spielte Max Simonischek erstmals am Zürcher Neumarkt-Theater Kafkas Der Bau; sein Stück Kafka stirbt hatte im Juni 2022 Uraufführung am Theater Innsbruck.
Wiebke Puls studierte Schauspiel in Berlin. Engagements in Hannover und Hamburg, seit 2005 an den Münchner Kammerspielen. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt der 3sat-Preis.
Eintritt: 12 € / 7 € (Abendkasse)
Kartenreservierung: eveeno.com/kafkas-stimmen
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Literaturhandlung München.
Gefördert aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.