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Veranstaltungsdetails

Dienstag, 9. Juni 2009

19.00 Uhr

Christlicher sudetendeutscher Widerstand gegen Hitler

Vortrag von Dr. Otfrid Pustejovsky

Rund 60 Jahre lang wurden die Sudetendeutschen weitgehend stereotyp in der Gesellschaft als „5. Kolonne Hitlers“ in der Tschechoslowakei wahrgenommen und ihre Vertreibung nach dem Kriegsende daher weitgehend kritiklos als kollektive Strafe beurteilt. Das in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit verbreitete Selbstverständnis in der Großveranstaltung „Sudetendeutscher Tag“ mit den dort gehaltenen Reden und jeweiligen Parolen trug nicht zu einer Korrektur bei, ja wurde durch zahlreiche Publikationen eher noch verfestigt. Der vor mehr als 30 Jahren durch das Sudetendeutsche Archiv in München unternommene Versuch, mit einer mehrbändigen Untersuchung Leopold Grünwalds auch die „anderen Sudetendeutschen“ im Widerstand gegen den Totalitarismus zu zeigen, fand in der wissenschaftlichen und publizistischen Öffentlichkeit kaum Widerhall. Auch bei den Sudetendeutschen selbst gab es weiterhin nur eher zaghafte Ansätze zu einer Revision dieses Geschichtsbildes. So sind die Arbeiten von Rudolf Grulich und Emil Valsek nur in kleinen Kreisen bekannt geworden. Erst ein großes Forschungsprojekt der Regierung der Tschechischen Republik von 2006–2008 hat den Umfang und die Intensität sudetendeutschen Widerstands gegen die NS–Herrschaft bekannter gemacht; doch war dieses Vorhaben auf sudetendeutsche Sozialdemokraten und Kommunisten beschränkt. Mit dem Blick auf das „christliche Milieu“ soll nunmehr der Blick ausgeweitet werden: Es zeigt sich, dass bei den Sudetendeutschen eine dem innerdeutschen Widerstand vergleichbare Fülle widerständlichen Verhaltens und Tuns festgestellt werden kann.

Der Vortrag von Otfrid Pustejovsky wird hier einige wesentliche Klärungen und im allgemeinen weitgehend unbekannte Fakten bringen.

Das Beigleitprogramm zur Ausstellung finden Sie hier.

Dr. Otfrid Pustejovsky, geboren in Mährisch–Ostrau/Ostrava, Osteuropa–Historiker, Theologe und Germanist, seit 1960 zahlreiche Publikationen, u. a. zur Zeitgeschichte der Tschechoslowakei, 1980–2004 Diözesanvorsitzender der Ackermann–Gemeinde in der Erzdiözese München und Freising.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Zusammenarbeit mit der Ackermann–Gemeinde

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