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Veranstaltungsdetails

Montag, 11. April 2011

18.00 Uhr

Vorabend

Lesung mit Peter Kurzeck

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8 (S–Bahn: Rosenheimer Platz), München

Mit dem Roman VORABEND hat Peter Kurzeck soeben (März 2011) den fünften Teil seines auf zwölf Bände angelegten autobiographischen Romanzyklus Das alte Jahrhundert vorgelegt.

Wie schon in den Vorläufern des Romans nimmt er auch in VORABEND sein Leben in Frankfurt/Main während der achtziger Jahre zum Ausgangspunkt: Er erzählt von der Stadt, ihren Straßen, den Läden, dem Alltag, der geliebten Tocher und einem schmerzhaften Trennungsprozeß. Die mit detailgenauen Beschreibungen und filigranen Betrachtungen durchsetzte Schilderung alltäglicher Begebenheiten wird mit der Erinnerung an die in Oberhessen und in Böhmen verbrachte Kindheit verknüpft.

Der Wunsch nach möglichst genauer Wiedergabe des zu Erzählenden erfordert viele Korrekturen. So feilte Kurzeck fünf Jahre lang an diesem bislang umfangreichsten seiner Romane. Die zahlreichen Überarbeitungen im Manuskript widersetzten sich den gängigen Textverarbeitungs–programmen, so daß Kurzeck seinen Roman schließlich einer Schar freiwilliger Helfer direkt in die Tasten diktierte. Dies geschah im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltungsreihe des Frankfurter Literaturhauses im Sommer 2010. So wurde aus der Texteingabe gleichzeitig ein Hör–Ereignis, hat sich Kurzeck doch auch durch seine mitreißenden Lesungen einen Ruf gemacht: 2008 wurde die von ihm besprochene CD EIN SOMMER, DER BLEIBT zum Hörbuch des Jahres 2008 der hr2–Hörbuchbestenliste gekürt.

Peter Kurzeck wurde 1943 in Tachau/Tachov in Böhmen geboren und wuchs als „Flüchtlingskind“ in der hessischen Provinz , in Staufenberg bei Gießen, auf. Anfang der siebziger Jahre zog es ihn in die Welt hinaus. Er hielt sich an wechselnden Orten auf, bevor er sich in Frankfurt niederließ, der Stadt, die zum Schauplatz vieler seiner stark autobiographisch geprägten Texte wurde. Heute lebt Kurzeck in Uzès in Südfrankreich.

Antriebskraft seines Schreibens ist die Furcht vor dem Vergehen und Vergessen, die ihn alltägliche Erlebnisse und selbst unbedeutende Erinnerungen minutiös aufzeichnen läßt. Selbst schreibt er darüber „Sehr früh unterlag ich dem Zwang, daß ich nichts vergessen darf, weil alles woran man sich nicht erinnert, verloren sein kann für immer. Wenn wir den gestrigen Tag nicht mehr wissen, ist der gestrige Tag nicht gewesen. Böhmen nicht und wir auch nicht.“

Seine eigenwillige Schreibtechnik und Erzählkunst haben ihm viele renommierte Auszeichungen eingebracht, darunter den Alfred–Döblin–Preis (1991), den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste (1999) oder die Goethe–Plakette der Stadt Frankfurt am Main (2008).

In der Begründung der Jury für den Preis der Literaturhäuser 2004 heißt es:
„Seine Schreibstrategie ist das konsequente Selbstgespräch in vielen Stimmen. ‚Unterwegs mit den Stimmen reden. Mit mir, mit dem Tag, mit den Umständen‘, damit er weiß, so schreibt Peter Kurzeck, ‚wer er ist und daß er gewesen ist, der Tag‘. Die dialogisierende, verknappte, temporeiche Sprache bildet bei Kurzecks Lesungen einen mitreißenden Sog. [...] Der leicht zaudernde, gedehnte Ton und das Staunen in seiner Stimme, verwandeln die Lesungen in einen langen inneren Monolog, und die Zuhörer tauchen ein in eine wiedergefundene Zeit, erleben die Vervollkommnung einer süßen Obsession.“

Werke von Peter Kurzeck

  • Kein Frühling. 1987
  • Keiner stirbt. 1990
  • Mein Bahnhofsviertel. 1991
  • Vor den Abendnachrichten. 1996
  • Übers Eis. 1997
  • Der Nußbaum gegenüber vom Laden, in demdu dein Brot kaufst. 1997
  • Das schwarze Buch. 2001
  • Als Gast. 2003
  • Ein Kirschkern im März. 2004
  • Stuhl, Tisch, Lampe. 2004 (Hörbuch)
  • Das Weltbild der Igel
  • Oktober und wer wir selbst sind. 2007
  • Kein Frühling. 2007 (erweiterte Neuauflage) sowie als Hörbuch
  • Ein Sommer der bleibt. 2007 (Hörbuch)
  • Oktober und wer wir selbst sind. 2008 (Hörbuch)
  • Da fährt mein Zug. 2010 (Hörbuch)
  • Vorabend. Roman 2011

Moderation: Anna Knechtel M.A.

Eintritt: 5 Euro, Mitglieder des Adalbert Stifter Vereins: 3 Euro

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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