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Mittwoch, 23. März 2011

19.00 Uhr

Vom KZ–Häftling zum Ministerberater

Ein Gespräch mit dem Berater des tschechischen Außenministers und Verleger Tomáš Kosta über die deutsch–tschechischen Beziehungen und sein Leben zwischen Deutschland und Tschechien

PresseClub München, Marienplatz 22, München

Dem lang erwarteten Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer in Prag im Dezember 2010 folgen in diesem Frühjahr weitere Reisen von bayerischen Regierungsmitglieder nach Tschechien – Martin Zeil war Anfang März in Prag, ein Monat später wird dort Christine Haderthauer erwartet. Dieser Intensivierung der bayerisch–tschechischen Beziehungen ging eine langjährige Arbeit auf weniger offiziellen Ebenen voran.

Zu denjenigen, die die deutsch–tschechische Annäherung seit 1989 unterstützt und mitgestalten haben, gehört auch Tomáš Kosta, der u. a. als Berater dreier tschechischer Ministerpräsidenten tätig war. Ein Ausdruck der Würdigung seiner Arbeit ist die Verleihung der tschechischen Verdienstmedaille des II. Grades (2002) und des Bundesverdienstkreuzes (2009).

Tomáš Kosta (geb. 1925) selbst verkörpert mit seiner persönlichen Geschichte gelebte Versöhnung. Er ist in einer säkularisierten jüdischen Familie aufgewachsen, mit seinem Judentum wurde er erst in den Kriegsjahren konfrontiert. Wie durch ein Wunder entkam er der Tötungsmaschinerie in Auschwitz. Aus einer sozialdemokratischen Familie stammend, wurde er nach dem Krieg Mitglied der kommunistischen Partei. Durch die Erfahrungen mit dem Leben in einem totalitären System hat er davon jedoch bald Abstand genommen (seine Eltern wurden in den 1950ern Jahren verhaftet, er selbst konnte nur in Aushilfsberufen tätig sein).

Mit der Niederwalzung des Prager Frühlings ging der Verleger und Publizist Kosta 1968 ins Exil. Zunächst in die Schweiz, dann in die Bundesrepublik Deutschland, wo er in München den Kindler–Verlag und später in Frankfurt den Bund–Verlag leitete. Heute lebt er in Deutschland und Tschechien, beide Länder sieht er als seine Heimat an.

Zu seiner Beziehung zu den Deutschen und zu Deutschland sagt er: „Sie haben mir die Chance gegeben zu zeigen, dass ich noch etwas kann. Meine Rechnung mit ihnen ist somit beglichen.“

Peter Becher (geb. 1952) ist Germanist und Historiker, seit 1986 Geschäftsführer des Adalbert Stifter Vereins. Er ist Herausgeber sowie Autor zahlreicher Publikationen zur Literatur– und Kulturgeschichte der böhmischen Länder und Mitglied des Beirats für das deutsch–tschechische Gesprächsforum.

Moderation: Peter Becher

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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