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Veranstaltungsdetails

Donnerstag, 27. März 2014

19.00 Uhr

Bohumil Hrabal zum 100. Geburtstag

Am Vorabend seines 100. Geburtstages werfen wir einen Blick auf ausgewählte Motive im Werk des großen "Baflers" (F. P. Künzel) der tschechischen Literatur

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, München

Bohumil Hrabal gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. An diesem Abend werden Ihnen eine Auswahl an Bildern aus seinem Leben und eine Lesung zu ausgewählten Motiven seines Werkes präsentiert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Rolle der Deutschen für sein Leben und sein Werk. Denn in seinem Werk hat er auch die Peripetien der tschechischen respektive böhmischen Geschichte dargestellt und dabei seine Erfahrungen aus der Zeit des Protektorats, des Krieges und der Nachkriegszeit einfließen lassen. Treten „seine“ Deutschen auch häufig in eher negativen Rollen, als Protektoratsbeamte und SS-Leute auf, so beschreibt er sie doch nicht aus einer anklagenden Haltung heraus.

Bohumil Hrabal wurde am 28. März 1914 in Brünn geboren, verbrachte Kindheit und Jugend in Nymburk an der Elbe, studierte in Prag Jura, bis die tschechischen Hochschulen von den NS-Protektoratsbehörden geschlossen wurden, war in den 1940er Jahren auf einem Provinzbahnhof Fahrdienstleiter, nach 1948 Stahlarbeiter in der Poldi-Hütte in Kladno, in den 1950er Jahren Arbeiter in einer Altpapierpresse und Bühnenarbeiter in einem Theater an der Prager Peripherie.

Ab 1962 widmete er sich nur noch dem Schreiben und wurde schnell berühmt. Nach 1968 mit Publikationsverbot belegt, konnte er ab 1975 nur unter starken Einschränkungen durch die kommunistischen Zensurbehörden veröffentlichen. In dieser Zeit lebte er im Prager Industrievorort Libeň und in seinem Häuschen in Kersko – beides Orte, denen er in seinem Werk Denkmäler setzte, ebenso wie allen anderen Stationen seines Lebens. Am 3. Februar 1997 verstarb er nach einem Sturz aus dem Fenster.

In seiner autobiographischen Trilogie Hochzeiten im Hause gestaltete er auch das Schicksal seiner Frau Eliška, die einer sudetendeutschen Familie entstammte.

Übersetzungen

Daß Hrabals Werk auch im Ausland schnell bekannt wurde, ist nicht allein den Verfilmungen zu verdanken, sondern vor allem den vielen Übersetzungen; allein an den Übertragungen ins Deutsche wirkten im Laufe der Jahrzehnte mehrere Übersetzer.

Der erste von ihnen war Franz Peter Künzel, der bereits 1965 die Übersetzung der Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene vorlegte.

In einem Podiumsgespräch wird uns Herr Künzel an diesem Abend an seinen Erinnerungen an Bohumil Hrabal teilhaben lassen.

Franz Peter Künzel, auch der „dreifache Diener der Literatur“ wurde am 31. März 1925 in Königgrätz/ Hradec Králové geboren und besuchte deutsche wie tschechische Schulen. Nach dem Krieg war er im Verlagswesen tätig, unter anderem als Cheflektor des Kindler Verlags. Er war Präsident der Künstlergilde Esslingen und ab 1985 Herausgeber der Europäischen Kulturzeitschrift Sudetenland. Seit den 1950er Jahren widmet er sich der Übertragung tschechischer Literatur ins Deutsche, darunter waren Werke von Vladislav Vančura, Milan Kundera, Václav Havel und Jaroslav Seifert.

Eine Veranstaltung des Adalber Stifter Vereins

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