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Veranstaltungsdetails

Montag, 15. Mai 2023

20.00 Uhr

Tschechien erlesen.

Lesungen und Gespräch mit zwei Autorinen

Brecht-Haus, Chausseestraße 125, Berlin

In den letzten Jahren war das Zusammenleben von Deutschen und Tschechen im 20. Jahrhundert in Tschechien wiederholt ein großes Thema, in Kunst, Film und Literatur. Die Aufarbeitung der tabuisierten Wendepunkte des 20. Jahrhunderts, durch die dieses Zusammenleben in die Brüche ging, sind weit fortgeschritten. Nun konzentrieren sich Autorinnen und Autoren auf das Private und gehen auch in der eigenen Familiengeschichte auf Spurensuche. So etwa Alice Horáčková in ihrem Roman „Rozpůlený dům“ (Ein geteiltes Haus, 2022) und Veronika Jonášová in „Ada“ (2022). Beide Bücher stellen das Konzept einer einfachen – nationalen – Identität und die traditionelle Auslegung der Geschichte in Frage. Was hat die beiden Schriftstellerinnen motiviert, solch persönliche Texte zu schreiben? Wie verlief die Spurensuche in der eigenen Familie? Und was haben sie über sich selbst, aber auch über das Land, in dem sie leben, erfahren?

Alice Horáčková (geboren 1980) ist Journalistin und Schriftstellerin. Sie veröffentlichte eine Biografie über die Beatnik-Dichterin Vladimíra Čerepková (2014) und sprach in 7x ve vedlejší úloze (7x in der Nebenrolle, 2016) mit Geschwistern bekannter Persönlichkeiten wie Ivan M. Havel, Helena Landovská oder Jana Navrátilová. „Rozpůlený dům“ (Ein geteiltes Haus, 2022) ist ihr zweites belletristisches Buch, ein vielstimmiger Familienroman, in den sie Familiengeschichten, Erinnerungen und Archivdokumente einfließen lässt. Ein Roman, der die Lebenswelt eines Dorfes im Riesengebirge vor und in dem Zweiten Weltkrieg schildert und die Unzulänglichkeit nationaler Zuweisungen angesichts der Anforderungen, die das Leben an die Menschen stellt, eindeutig vor die Augen führt.

Veronika Jonášová (geboren 1982) ist Journalistin und schreibt aktuell für die tschechische Ausgabe der Zeitschrift „Forbes“. Sie arbeitete als Reporterin und Moderatorin im Tschechischen Fernsehen, von 2019 bis 2022 lebte sie in Berlin. „Ada“ (2022) ist ihr belletristisches Debüt, in dessen Mittelpunkt eine junge Fernsehjournalistin steht, die eher zufällig auf die deutschen Wurzeln ihrer Familie stößt. Nach und nach wird die Nachkriegsgewalt an der deutschen Bevölkerung unweit Olmütz/Olomouc aufgedeckt; der Urgroßvater wurde im Internierungslager Hodolein/Nové Hodolany, der sogenannten Hodoleiner Hölle, umgebracht. Auch hier fließen Zeugenberichte und Erinnerungen ein und ergänzen die unbekannte Geschichte einer geteilten Familie.

Eintritt: 6/4€

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins, des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Tschechischen Zentrums Berlin.

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