Veranstaltungsdetails
Die Aktualität des Kafkaschen Werkes wird durch höchst polyphone Deutungspositionen unterstrichen, die allerdings letztlich auf eine Uninterpretierbarkeit von Literatur im Allgemeinen und auf ein Unbehagen ob dieser Unerschöpflichkeit, Vieldeutigkeit, Undeutbarkeit des Werkes verweisen. Zum 100. Todestag des Urhebers dieser Interpretationskultur resp. -industrie soll es auf der Tagung somit weniger um Neudeutungen von Autor, Werk und Kontext, als vielmehr um Aneignungen und Wirkungen in den unterschiedlichsten Künsten, aber auch in alltags-, populär- und letztlich erinnerungskulturellen Kontexten gehen. Damit verbunden sind Fragen nach der Wirkung und Durchsetzung eines weltliterarisch kanonisierten Autors im globalen Feld der Kunst sowie nach der Diffusion der Kafkaschen Texte und Motive bzw. Meme in die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereiche.
Inwieweit prägt Kafkas eigenes Verhältnis zu bildender und darstellender Kunst sowie Musik, aber auch zum Film seine Texte? Gibt es strukturelle Entsprechungen zwischen seinen Texten und seinen inzwischen umfassend edierten Zeichnungen?
Ist die intermediale Rezeption eine rein inhaltliche oder ist sie durch Kafkas „Übersetzungen“ der Künste und Medien in seine Texte vorstrukturiert?
Mit welchen Formen und Mitteln wird im globalen Feld der Kunst auf Kafkas Texte reagiert?
Lassen sich in den verschiedenen Künsten Ähnlichkeiten bei der Aneignung Kafkascher Texte beobachten oder sind diese je spezifisch?
Was wird aus den Spezifika des Kafkaschen Schreibens durch die Diffusion des Autors in alltags- und populärkulturelle Kontexte? Oder: Wieviel Kafka steckt im Kafkaesken?
Das Programm können Sie sich hier auf Deutsch oder auf Tschechisch als pdf herunterladen.
Kontakt: Prof. Dr. Steffen Höhne, Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar | Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Manfred Weinberg, Institut für germanische Studien | Philosophische Fakultät der Karls-Universität Prag
Eine Veranstaltung des Johann Gottfried Herder-Forschungsrates, der Kurt Krolop Forschungsstelle an der Karls-Universität Prag, des Instituts für Germanische Studien der Philosophische Fakultät an der Karls-Universität Prag. In Kooperation mit der Deutschen Botschaft Prag, dem Adalbert-Stfiter-Verein München, der Westböhmischen Galerie in Pilsen, dem Goethe- Institut Prag, dem Österreichischen Kulturforum Prag, dem DOX-Centre for Contemporary Art