Am 6. Februar 1920 in Neutischein/Nový Jičín (Nordmähren) in einer jüdischen Familie geboren, wurde Max Mannheimer ab 1943 in verschiedene Konzentrationslager (Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau, Warschau und Dachau) deportiert. Anfang 1945 wurde er in das Außenkommando Mühldorf verlegt, im April 1945 auf dem Evakuierungstransport nach Seeshaupt von den Amerikanern befreit. Außer seinem Bruder Edgar und ihm hat niemand aus seiner Familie die Shoa überlebt, auch nicht seine erste Frau. Obwohl er Deutschland nie wieder betreten wollte, kehrte er 1946 mit seiner zweiten Frau dorthin zurück, die 1964 an Krebs verstarb. In dritter Ehe war er mit einer Amerikanerin verheiratet.
Ab 1988 war er Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau. Als ben jakov wirkte er seit den 50er Jahren als Maler.
Er ist bekannt geworden durch seine Vorträge über seine Erfahrungen im KZ, mit denen er Jugendlichen und Erwachsenen (z. B. bei der Bundeswehr) als Zeitzeuge die Schrecken des Nationalsozialismus begreiflich machen will. Er sagte: „Ich komme als Zeuge jener Zeit in die Schulen, nicht als Richter oder Ankläger.“ In Spätes Tagebuch schrieb er seine beklemmenden Erfahrungen nieder.
Auszeichnungen: Mannheimer wurde von der Georg-von-Vollmar-Akademie mit dem Waldemar-von-Knoeringen-Preis ausgezeichnet und erhielt den Oberbayerischen Kulturpreis. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, des Bayerischen Verdienstordens und der Bayerischen Verfassungsmedaille. 2000 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Ludwig-Maximiliansuniversität München ausgezeichnet. 2008 wurde ihm in Bad Alexandersbad der Wenzel-Jaksch-Gedächtnis-Preis der Seliger-Gemeinde verliehen.
Max Mannheimer ist am 23. September 2016 in seinem 97. Lebensjahr in München verstorben.