Veranstaltungsdetails
Die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts wurde nach Kriegsende überwiegend in Form von Memoiren militärischer und politischer Entscheidungsträger aufgearbeitet und gedeutet. Diese dienten zwar überwiegend der Rechtfertigung, lieferten aber auch erste „Diagnosen“ zu den Ursachen der Niederlage und des Untergangs Österreich-Ungarns: von wilden Verschwörungstheorien über einseitige Schuldzuweisungen bis zu komplexeren Deutungen.
Der Vortrag widmet sich den Spezifika der deutschsprachigen Memoirenliteratur zum Ersten Weltkrieg
aus Österreich-Ungarn, um dann anhand von Texten aus Böhmen und Mähren die genannten Deutungsmuster vorzustellen, wobei nicht zuletzt auf den von Claudio Magris (re)konstruierten Habsburger Mythos eingegangen wird.
Mgr. Milan Horňáček, Ph.D., ist Fachassistent für Germanistik an der Palacký-Universität in Olmütz
und Mitglied der Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur.
Eintritt frei