Führungen in deutscher Sprache durch die Ausstellung Mit Kafkas Augen. Zwischen Bild und Sprache, die Semler-Residenz und die Brauerei Pilsner Urquell.
Bis zum 28. Oktober wird in der Westböhmischen Galerie in Pilsen die Ausstellung Mit Kafkas Augen. Zwischen Sprache und Bild gezeigt, die in Zusammenarbeit mit dem Adalbert Stifter Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder entstanden ist. Dies nehmen wir zum Anlass, einen Stadtbesuch in die westböhmische Metropole zu organisieren, die auch weitere kulturelle und kulinarische Schätze zu bieten hat. Im Mittelpunkt steht eine kommentierte Führung durch die Kafka-Ausstellung, ergänzt durch Besichtigungen dreier Interieure von Adolf Loos, die sich in Pilsen erhalten haben, und eine Führung durch die Pilsner Brauerei.
Begrenzte Teilnehmerzahl. Anreise erfolgt eigenständig. Ein Zimmerkontingent im Hotel Central in Pilsen ist reserviert, die Buchung erfolgt ebenfalls selbstständig.
Programm:
3. Oktober
14.45 Treffpunkt vor dem Ausstellungssaal Masné Krámy, Pražská 18, Pilsen
15.00–17.00 kommentierte Führung durch die Ausstellung Mit Kafkas Augen. Zwischen Bild und Sprache
17.45 Besichtigung der Pilsner Brauerei (gemeinsamer Gang von der Ausstellung, etwa 15 Minuten)
4. Oktober
10.00 kommentierte Führung durch die Semler-Residenz
12.00–12.45 gemeinsames Mittagessen (auf eigene Kosten)
13.00–15.30 Brummel-Haus und Wohnung der Familie Vogl
Kosten: ca. 1000 Kč (Eintritt und Dolmetschen, genaue Höhe je nach Anzahl der Teilnehmer. Zahlbar in bar vor Ort. Die Summe entspricht in etwa 40 €)
Anmeldung erforderlich: sekretariat@stifterverein.de
In Kooperation mit der Westböhmischen Galerie in Pilsen. Im Rahmen des Projekts Kafka 2024
Internationales Literaturtreffen mit kulturellem Begleitprogramm im Wirkungsort des Schriftstellers und eines der bedeutendsten Mitglieder des Prager Kreises Johannes Urzidil. Durch Führungen, Lesungen und Lichtbildvortrag wird die Bedeutung der heute untergegangenen Dörfer Glöckelberg und Josefsthal für das Leben und Wirken von Urzidil nähergebracht. Ein Busplatz von Budweis / Krumau / Oberplan kann reserviert werden.
Anmeldung unter: zvanovec.m@gmail.com
09:00 Abfahrt mit Bus von Budweis (Messeplatz) / Č. Budějovice (výstaviště), 09:30 Český Krumlov (Špičák) / Krumau ( Špičák), 10:15 Horní Planá (Adalbert Stifter Haus)
11:00 Besichtigungen der Kirche und des Museums mit Emma Marx und Horst Wondraschek
12:00 Präsentation der Bilder des Museum Fotoatelier Seidel und des Adalbert-Stifter-Geburtshauses Horní Planá/Oberplan, Lesung aus dem Werke Urzidils
13:30 kommentierter Spaziergang nach Josefsthal / Josefodol mit Miloš Minařík (Johannes-Urzidil-Gesellschaft)
15:00 internationales Picknick
17:00 Abfahrt mit Bus (Oberplan +30 min., Krumau + 60 min., Budweis + 90 min.)
Das ganze Programm finden Sie hier, in tschechischer Sprache hier.
Die Veranstaltung wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt und findet im Rahmen von Budweis - Europäische Kulturhauptstadt 2028 und der Plattform Kafka 2024 statt. Partner des Projekts sind der Adalbert Stifter Verein München, das Kulturfestival Přechody/Übergänge České Velenice/Gmünd, das Literaturfestival Šumava Litera, das Museum Fotoateliér Seidel Český Krumlov, die Adalbert Stifter Gedenkstätte Oberplan, das Goethe Centrum Budweis und der Dreiländerverein Budweis.
Wolfgang Schwarz stellt bekannte Persönlichkeiten aus Böhmen vor
Der Kulturreferent für die böhmischen Länder präsentiert einige bekannte Persönlichkeiten, deren Wurzeln in Böhmen und Mähren liegen. Vorgestellt werden zunächst Vertreter der deutschsprachigen Kultur wie Marie von Ebner-Eschenbach, Ferdinand Porsche, Oskar Schindler oder Otfried Preußler. Dabei wird insbesondere auf die Spuren verwiesen, welche diese Menschen in ihrer Heimat hinterlassen haben, und gezeigt, wie ihrer heute dort gedacht wird. Im Anschluss werden Persönlichkeiten aus dem tschechischen Kultur- und Sprachkreis wie Antonín Dvořák, Ema Destinová, Božena Němcová oder Karel Čapek etwas näher beleuchtet. Hier steht ihre Beziehung zur Habsburgermonarchie, aber auch zur deutschen Kultur und Sprache im Mittelpunkt.
Eintritt: 5 €
Veranstalter: Kulturreferat für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein, Ackermann-Gemeinde – Institutum Bohemicum und KEB Wunsiedel
Fünf Biografien von Mitgliedern der deutsch-tschechisch-österreichisch-jüdischen Familie Schalek erzählen die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert.
Die Ausstellung stellt neben den fünf Lebensgeschichten auch deren jeweiligen historischen Hintergrund dar und zeigt so die zerstörten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wiedererstandenen vielfältigen Verbindungen im Herzen Europas. Kontexttafeln thematisieren etwa das jüdische Leben in Prag und Wien um die Jahrhundertwende, den Ersten Weltkrieg, die Rolle der Frauen oder die Stellung der Deutschen in der Tschechoslowakei vor und nach der Vertreibung.
Programm:
19.15 Uhr Einlass und Getränke
19.30 Uhr Begrüßung Andreas Kalina
19.35 Uhr Einführung in die Ausstellung durch Tanja Krombach
20.00 Uhr Gespräch über Mitteleuropa als geteilten Kultur- und Lebensraum anschließend Ausklang im Foyer mit Zuzana Jürgens und Tanja Krombach (bis 21.30 Uhr)
Moderation: Andreas Kalina
Eintritt frei
Ausstellungsdauer: bis So 15. Dezember 2024
Anmeldung: www.apb-tutzing.de/programm
Im Rahmen der Tagung Vermessung der Mitte Europas. Interdisziplinäre Perspektiven, die vom 11.–12. Oktober in der Akademie für politische Bildung stattfindet.
In Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa
Anmeldung unter: zvanovec.m@gmail.com
12.30 Uhr Besichtigung der Villa Kende und der Ausstellung "No Night So Dark"
13.30 Uhr Eröffnung, Begrüßung und Vorstellung des Projektes Dreiländerzentrum
13:45 Uhr Ivo Kareš (Direktor, Südböhmische Wissenschaftsbibliothek) – Deutsche Autoren aus Prag in Südböhmen
14:30 Alena Wagnerová (Schriftstellerin, Saarbrücken) – Hermann Kafka aus Osek und seine Familie
15:15 Uhr Thomas Samhaber (Historiker, Harmanschlag) – Treffen an der Grenze: Franz Kafka und Milena Jesenská in Gmünd
16:00 Kaffeepause
16:30 Daniel Musílek (Germanist, FF JU) - „Aber auch in Planá gibt es lebendige Menschen und Tiere, und so ertönt auch hier ein Lärm, der aus dem Schlaf rumpelt.“ Der Einfluss der Stadt Planá nad Lužnicí auf das Leben und Werk von Franz Kafka
17.15 Vera Schneider (Deutsches Kulturforum östliches Europa, Berlin) – Reise durch das Leben von Johannes Urzidil zwischen Prag, Glöckelberg und New York
18.15 Miloš Minařík (Johannes Urzidil Gesellschaft, Horní Planá) – Der letzte Gast in einem Böhmerwalddorf: Fragmente aus dem Tagebuch von Johannes Urzidil
19.00 Uhr Abschlussgespräch, Abschluss
Das ganze Programm finden Sie hier, in tschechischer Sprache hier.
Die Veranstaltung wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt und findet im Rahmen von Budweis - Europäische Kulturhauptstadt 2028 und der Plattform Kafka 2024 statt. Partner des Projekts sind der Adalbert Stifter Verein München, das Kulturfestival Přechody/Übergänge České Velenice/Gmünd, das Literaturfestival Šumava Litera, das Museum Fotoateliér Seidel Český Krumlov, die Adalbert Stifter Gedenkstätte Oberplan, das Goethe Centrum Budweis und der Dreiländerverein Budweis.
Ausflug zu den Spuren der Vorfahren eines der bedeutendsten Schriftsteller der Welt nach Osek bei Strakonice mit Erklärungen der Schriftstellerin Alena Wagnerová. Ein rund sechs Kilometer langer Rundgang führt die Teilnehmer an Orte, die mit den Wurzeln von Franz Kafka verbunden sind. Während der Wanderung besteht die Möglichkeit, das Geburtshaus von Kafkas Vater Hermann zu sehen und das sonst unzugängliche Schloss in Osek, das möglicherweise als Vorlage für den bekannten Roman diente, zu besichtigen. Besucht wird ebenso der jüdische Friedhof auf dem Hügel über Osek, auf dem Kafkas Vorfahren bestattet sind. Die Erklärungen werden gedolmetscht (Deutsch-Tschechisch).
Anmeldung unter: zvanovec.m@gmail.com
11:30 Uhr Beginn der Wanderung vor dem Bahnhof Radomyšl (Rundweg Radomyšl-Osek-Burg-Friedhof, ca. 6 km)
15-16:00 Uhr Rückkehr nach Radomyšl
Das ganze Programm finden Sie hier, in tschechischer Sprache hier.
Die Veranstaltung wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt und findet im Rahmen von Budweis - Europäische Kulturhauptstadt 2028 und der Plattform Kafka 2024 statt. Partner des Projekts sind der Adalbert Stifter Verein München, das Kulturfestival Přechody/Übergänge České Velenice/Gmünd, das Literaturfestival Šumava Litera, das Museum Fotoateliér Seidel Český Krumlov, die Adalbert Stifter Gedenkstätte Oberplan, das Goethe Centrum Budweis und der Dreiländerverein Budweis.
Auswahl von Einsendungen für einen Foto-Wettbewerb zum 100. Todestag von Franz Kafka
„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“ So beginnt die vermutlich bekannteste Erzählung von Franz Kafka Die Verwandlung. Profi- und Amateurfotografinnen und -fotografen aus der Tschechischen Republik, Deutschland und Österreich konnten sich mit ihren Fotografien zum Thema Verwandlung bewerben und in einem kurzen Text über die Entstehung des Fotos, ihre Inspiration, ihre Motivation oder die Beziehung zu Franz Kafka berichten. Aus mehr als siebzig Bewerbungen hat die Jury, bestehend aus Siegfried Hansen, Jan Jindra und Simona Binko, eine Auswahl getroffen, die in dieser Ausstellung gezeigt wird.
Eintritt frei
Ausstellungsdauer: 15. Oktober – 2. November
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11–23 Uhr, Samstag 17–23 Uhr
In Kooperation mit den Tschechischen Zentren Berlin und Wien und der Stadtbibliothek Prag – Prag UNESCO-Kreativstadt der Literatur
Wirtschaftswunder, Leistungswettbewerb, Umweltschutz und Konsumkritik im Spiegel sudetendeutscher Literatur, vorgestellt von Anna Knechtel.
Nicht nur Gewalt, Unrecht, Sehnsucht nach der verlorenen Heimat, schwieriger Neuanfang sind der Stoff, aus der die „sudetendeutsche Literatur“ gewebt ist. Hineingeraten in ein Land, das zerstört am Boden lag, waren die 1945/46 vertriebenen Deutschen in den 1960er und 1970er Jahren Zeugen der aufblühenden Bundesrepublik. Sie erlebten die Veränderungen, die der wachsende wirtschaftliche Wohlstand auch dank ihrer Beteiligung hervorbrachte, sowohl die guten wie auch die schlechten.
Schriftsteller wie Ilse Tielsch, Josef Mühlberger, Margarethe Kubelka, Herbert Schmidt-Kaspar, Otfried Preußler und weitere setzten sich mit den aktuellen Phänomenen der Zeit, in der sie lebten, auseinander und meldeten sich mit ihren Eindrücken in heute vergessenen Erzählungen, Romanen und eigenen Publikationsreihen wie den Marburger Bogendrucken zu Wort.
Der Lyriker und Übersetzer Pavel Novotný spricht mit Kristina Kallert über seine Poesie und das Übersetzen.
Von Liberec nach Jablonec und zurück; eine Tramfahrt mit der Linie 11, eine Metamorphose, eine Welt für sich. In seinem poetischen Schaffen beschäftigt sich Pavel Novotný mit dem Rhythmus der gesprochenen Sprache, und zwar in verschiedensten Formen – von performativen Texten oder Songs über komplexe Textzyklen bis hin zu radiophonen Kompositionen. Der Autor sammelt und klebt, sortiert und komponiert, gewinnt das Material sowohl aus seiner sprachlichen Umwelt als auch aus seinen privaten Erlebnissen und inneren (Sprach-)Bildern. Dabei findet immer eine Art Übersetzung statt, nicht erst dann, wenn seine Texte in andere Sprachen übertragen werden.
Pavel Novotný ist tschechischer Germanist, Poet, Übersetzer (u.a. von Hans Magnus Enzensberger) und radiophoner Künstler. Er arbeitet mit Montage- und Collage-Techniken und experimentiert mit den auditiven Möglichkeiten der Dichtung, etwa für den Tschechischen Rundfunk. Ausgehend von seinem Text Tramvestie ist eine Oper entstanden, die im Prager Nationaltheater uraufgeführt wurde. 2021 wurde er mit dem Preis Magnesia Litera für seine Gedichtsammlung Zápisky z garsonky (dt. Notizen aus der Einzimmerwohnung) ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt er den Dresdner Lyrikpreis.
Kristina Kallert studierte Germanistik und Ostslawistik in Regensburg und Sankt Petersburg, später Bohemistik an der Masaryk-Universität in Brünn. Als freie Übersetzerin hat sie vielbeachtete Neu- und Erstübersetzungen tschechischer Klassiker vorgelegt, darunter Werke von Božena Němcová, Julius Zeyer, Jiří Langer, Vladislav Vančura und Milena Jesenská; übersetzte Texte von Jiří Kolář und Bohumila Grögerová erscheinen dieses Jahr. Für ihre Übertragung von Vladislav Vančuras Pole orná a válečná (dt. Felder und Schlachtfelder, Arco 2016) erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern.
Einführung: Svetlana Efimova (LMU München)
Eintritt: 12 € / 9 € (ermäßigt und für MÜF-Mitglieder)
Veranstalter: Institut für Slavische Philologie der LMU München, Münchner Übersetzerforum (MÜF) und Tschechisches Zentrum München in Kooperation mit dem Adalbert Stifter Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder und dem Lyrik Kabinett
Das vorgestellte Buch enthält Texte tschechischer Intellektueller über ihre Beziehung zu den böhmischen Deutschen.
„Unsere Deutschen“ werden die Sudetendeutschen von den Tschechen genannt. Viele Jahrhunderte lang lebten beide Volksgruppen in Böhmen friedlich zusammen. Nationalsozialistischer Terror, Vertreibung und kommunistische Ideologie beendeten dieses Zusammenleben gewaltsam. Der Kommunismus dämonisierte fortan alle Sudetendeutschen pauschal als Revanchisten, auf sudetendeutscher Seite blieb man oft auf das eigene Leid fokussiert. Seit der Samtenen Revolution 1989 hat sich das Verhältnis deutlich entkrampft, vor allem die jüngere tschechische Generation thematisiert die Vertreibung ohne Berührungsängste und deckt Verschwiegenes auf.
Wie blicken tschechische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle auf ihre einstigen Landsleute? Welche persönlichen Erfahrungen verbinden sie mit ihnen, aber auch mit den Deutschen generell? Zehn bekannte Autorinnen und Autoren erzählen von ihren Erlebnissen und Wahrnehmungen.
Mit Beiträgen von Radka Denemarková, Magdalena Jetelová, Tomáš Kafka, Jiří Padevět, Lída Rakušanová, Jaroslav Rudiš, Erik Tabery, Mark Ther, Kateřina Tučková und Milan Uhde.
Im Rahmen des Festivals Olmützer Kulturtage
Karel Kryl, Symbolfigur des Prager Frühlings sowie später auch der Samtenen Revolution 1989, gesehen mit polnischen Augen: Mithilfe seltener Archivaufnahmen und von Schwarzweiß-Fotografien nähert sich die Regisseurin Krystyna Krauze in ihrem stimmungsvollen Dokumentarfilm dem legendären Liedermacher (1944–1994), der jahrelang im Exil in München lebte.
Im Rahmen des Tschechischen Filmabends
CZ/PL 2016, R: Krystyna Krauze, 79 min, OmeU
Eintritt: 9,50 €
Veranstalter: Tschechisches Zentrum in Kooperation mit dem Arena Filmtheater und dem Kulturreferat für die böhmischen Länder
Literarische und biografische Texte Franz Kafkas sowie Artefakte und Dokumente aus der Sammlung des Prager Literaturmuseums werden aus ungewohnter Perspektive gezeigt: als Spiel.
Die Ausstellung präsentiert literarische und biografische Texte Franz Kafkas sowie dazu passende Artefakte und Dokumente aus der Sammlung des tschechischen Literaturmuseums (Památník národního písemnictví – Muzeum literatury), und zwar aus ungewohnter Perspektive: der des Spiels. Kafka lässt sich so als Schriftsteller entdecken, der in seinen Texten mit Formen, Ideen und Pointen sein Spiel treibt. Und der damit Künstlerinnen und Künstler, Übersetzerinnen und Übersetzer bis heute zum spielerischen Umgang mit seinen Texten inspiriert. Das Thema Spiel spiegelt sich auch in der Ausstellungsarchitektur.
Anmeldung zur Vernissage bis zum 31.10.2024: sekretariat@stifterverein.de
Öffnungszeiten: 8. November 2024 bis 2. Februar 2025. Di bis So 10–18 Uhr (geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember und am 1. Januar)
Eintritt: 5 € / für Besucher unter 18 Jahren und Mitglieder des ASV kostenlos
Eine Ausstellung des Literaturmuseums Prag (Památník národního písemnictví – Muzeum literatury) und des Adalbert Stifter Vereins – Kulturinstitut für die böhmischen Länder
Im Mittelpunkt des neuesten Romans von Magdaléna Platzová steht das Schicksal von Felice Marasse, geb. Bauer, nach dem Ende ihrer Beziehung zu Franz Kafka. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA, die Briefe von Kafka nahm sie mit. Platzová verfolgt zugleich die Spuren von Felices Freundin Grete Bloch, ebenfalls einer Adressatin von Kafkas Briefen, die in Auschwitz ermordet wurde. Die Fakten, die Platzová in langjährigen Recherchen erstmals zusammengestellt hat, verwebt sie in einer Erzählung über das Vergessen und Erinnern, über den Verlust der Heimat und über die manchmal bittere Ironie des Schicksals. Der Roman ist 2024 in der Übersetzung von Kathrin Janka im Balaena Verlag erschienen.
Eintritt frei
In Kooperation mit dem Bohemicum Regensburg, dem Institut für Slavische Philologie der LMU München, dem Tschechischen Zentrum München und dem Balaena Verlag
Im Mittelpunkt des neuesten Romans von Magdaléna Platzová steht das Schicksal von Felice Marasse, geb. Bauer, nach dem Ende ihrer Beziehung zu Franz Kafka. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA, die Briefe von Kafka nahm sie mit. Platzová verfolgt zugleich die Spuren von Felices Freundin Grete Bloch, ebenfalls einer Adressatin von Kafkas Briefen, die in Auschwitz ermordet wurde. Die Fakten, die Platzová in langjährigen Recherchen erstmals zusammengestellt hat, verwebt sie in einer Erzählung über das Vergessen und Erinnern, über den Verlust der Heimat und über die manchmal bittere Ironie des Schicksals. Der Roman ist 2024 in der Übersetzung von Kathrin Janka im Balaena Verlag erschienen.
Eintritt frei
In Kooperation mit der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft Augsburg und Schwaben, dem Bohemicum Regensburg, dem Tschechischen Zentrum München und dem Balaena Verlag
Hans-Gerd Koch stellt seinen Film vor, in dem er mit Marianne Steiner – nicht nur – über ihren berühmten Onkel spricht.
Marianne Steiner, geb. Pollack, war die Tochter von Joseph Pollak und Valerie Kafka, der zweitältesten Schwester von Franz Kafka. Geboren 1913 in Prag, floh sie bereits 1933 mit ihrem Mann nach London und entkam so der Shoah. 2000 starb sie dort im Exil. Zu ihren Freunden in Deutschland gehörten Klaus Wagenbach, Verleger und Autor der einzigartigen Jugendbiografie Kafkas, sowie der Germanist und Kafka-Herausgeber Hans-Gerd Koch. Den Interviewfilm mit ihr drehte er gemeinsam mit Hanns Zischler. Im Anschluss führt Franziska Mayer ein Gespräch mit Hans-Gerd Koch.
Eintritt: frei
Die diesjährigen Stifter-Stipendiatinnen Ayna Steigerwald und Kristýna Plíhalová lesen aus ihren Werken und sprechen über ihre Erfahrungen in Oberplan/Horní Planá.
Ayna Steigerwald und Kristýna Plíhalová stellen im Laufe des Abends ihr bisheriges Schaffen sowie Texte vor, die sie in Oberplan geschrieben und gezeichnet haben. Welche Wirkung übten dieser Ort, an dem sich über Jahrhunderte tschechische und deutsche Kultur begegneten, und die zauberhafte Landschaft und Atmosphäre des Böhmerwalds auf ihr Schreiben aus? Hat ihre Begegnung sie selbst und ihr Verständnis von Deutschland und Tschechien beeinflusst?
Die Veranstaltung wird gedolmetscht.
Eintritt frei
Veranstalter: Adalbert Stifter Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder, Tschechisches Literaturzentrum, Adalbert Stifter-Geburtshaus – Regionalmuseum Krummau und Südböhmische wissenschaftliche Bibliothek
In Kooperation mit dem Projekt Kulturmanagement Bayern-Böhmen des Beratungsbüros Niederbayern, Trägerverein Europaregion Donau-Moldau e.V., dem Institut für Tschechisch-Deutsche Areale Studien und der Germanistik der Südböhmischen Universität Budweis/České Budějovice
Mit freundlicher Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei
Dagmar Pecková, geboren im ostböhmischen Medlešice bei Chrudim, ist eine international erfolgreiche Sopranistin und gehört zu den bekanntesten Opernsängerinnen Tschechiens. Bereits zu Beginn ihrer Karriere kam sie mit den beiden damals bestehenden deutschen Staaten in Berührung: 1984 absolvierte sie einen ersten Auftritt in Bayreuth, von 1985 bis 1989 war sie an der Semperoper in Dresden tätig. Im Gespräch äußert sie sich zu ihren Erfahrungen mit dem internationalen Publikum, zu ihren wichtigsten Rollen auf deutschsprachigen Bühnen, zu Musikkritikern und Musikkulturen sowie zu ihrem Pendeln zwischen Deutschland und Tschechien. Die Besucher kommen auch in den Genuss einer kurzen musikalischen Darbietung. Das Gespräch führt Wolfgang Schwarz.
Eintritt frei, Spenden erbeten
Veranstalter: Kulturreferat für die böhmischen Länder in Kooperation mit dem Český klub Zürich im Rahmen der Reihe Kulturelle Brücke
„Unsere Deutschen“ werden die Sudetendeutschen von den Tschechen genannt. Viele Jahrhunderte lang lebten beide Volksgruppen in Böhmen friedlich zusammen. Nationalsozialistischer Terror, Vertreibung und kommunistische Ideologie beendeten dieses Zusammenleben gewaltsam. Der Kommunismus dämonisierte fortan alle Sudetendeutschen pauschal als Revanchisten, auf sudetendeutscher Seite blieb man oft auf das eigene Leid fokussiert. Seit der Samtenen Revolution 1989 hat sich das Verhältnis deutlich entkrampft, vor allem die jüngere tschechische Generation thematisiert die Vertreibung ohne Berührungsängste und deckt Verschwiegenes auf.
Wie blicken tschechische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle auf ihre einstigen Landsleute? Welche persönlichen Erfahrungen verbinden sie mit ihnen, aber auch mit den Deutschen generell? Zehn bekannte Autorinnen und Autoren erzählen von ihren Erlebnissen und Wahrnehmungen.
Mit Beiträgen von Radka Denemarková, Magdalena Jetelová, Tomáš Kafka, Jiří Padevět, Lída Rakušanová, Jaroslav Rudiš, Erik Tabery, Mark Ther, Kateřina Tučková und Milan Uhde
Referent: Wolfgang Schwarz, Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein
Eintritt frei
Kurzreferate und Buchpräsentationen geben Verlagen und Institutionen in Tschechien einen Überblick über deutschsprachige Autoren aus Böhmen und Mähren und ihre Werke.
Das Thema ist aktuell: Literatur von deutschen Autoren aus Böhmen und Mähren ist allmählich kein Geheimtipp mehr. Nach Übersetzungen etwa von Werken Josef Mühlbergers, Rosa Tahedls, Gustav Leutelts ins Tschechische und der Veröffentlichung vieler tschechischer literaturwissenschaftlicher Beiträge zum Thema soll mit dieser Veranstaltung tschechischen Verlagen die Möglichkeit gegeben werden, sich mit einem breiteren Spektrum dieser Literatur bekannt zu machen, die zur Kulturgeschichte der böhmischen Länder gehört. Mit Václav Petrbok (Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik), Jan Budňák (Institut für Germanistik der Masaryk-Universität Brünn/Brno), Radovan Auer (Direktor der Prager Buchmesse „Svět knihy“) und Marek Sekyra (Wissenschaftliche Bibliothek Liberec/Reichenberg, angefragt) berichten vier Literaturwissenschaftler in Kurzreferaten von ihren Erfahrungen mit der Vermittlung und Propagierung deutschböhmischer Literatur in Tschechien. In einem zweiten Veranstaltungsblock geben Kurzrezensionen einen Eindruck von Autoren und Werken aus den Grenzregionen der heutigen Tschechischen Republik.
Mit einer Pause
Anmeldung erforderlich (begrenzte Teilnehmerzahl): knechtel@stifterverein.de
Max Simonischek und Wiebke Puls führen durch die vielgestaltige Welt von Kafkas Sprache.
Leser, die sich intensiver mit Texten des in Prag geborenen deutschsprachigen Schriftstellers Franz Kafka (1883–1924) beschäftigen, stoßen fast zwangsläufig auf ein schwer erklärbares, widersprüchliches Phänomen. Einerseits wird ihnen Kafkas „Sound“ immer vertrauter – Stil, Tonlage, Wortschatz –, so dass sie auch bei weniger bekannten Texten seine Autorschaft schon nach wenigen Sätzen erraten können. Andererseits wird ihnen die immense sprachliche Bandbreite und Modulationsfähigkeit Kafkas immer bewusster. Dieser paradoxe Effekt ist auch aus anderen künstlerischen Bereichen bekannt, etwa bei Sängern.
Die szenische Lesung Kafkas Stimmen ist eine Komposition von originalen Textpassagen, die auch weniger erfahrenen Lesern diese Vielfalt zu Gehör bringen und sie damit zu weiterer Lektüre verführen soll. Die Lesung bietet zahlreiche Momente der Überraschung und inneren Bewegung, phantastische Einfälle und abgründige Komik.
Kafka gelingt die Traumerzählung ebenso wie der Liebesbrief und das amtliche Schreiben, der Aphorismus und die durchkomponierte Kurzprosa, die Parabel und der Slapstick, die theaterhafte Romanszene, das literarische Tagebuch und manchmal alles gleichzeitig und ineinander verschränkt, ohne dass man je das Gefühl hätte, dass der Autor die Kontrolle verliert.
Textkomposition und Einführung: Reiner Stach, Germanist und Autor einer dreibändigen Kafka-Biografie (S. Fischer, 2002–2014).
Max Simonischek absolvierte ein Schauspielstudium am Mozarteum, Salzburg. Engagements u. a. am Wiener Burgtheater, an den Münchner Kammerspielen, bei den Salzburger Festspielen. Zahlreiche Preise, darunter der Nestroy-Theaterpreis. 2015 inszenierte und spielte Max Simonischek erstmals am Zürcher Neumarkt-Theater Kafkas Der Bau; sein Stück Kafka stirbt hatte im Juni 2022 Uraufführung am Theater Innsbruck.
Wiebke Puls studierte Schauspiel in Berlin. Engagements in Hannover und Hamburg, seit 2005 an den Münchner Kammerspielen. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt der 3sat-Preis.
Eintritt: 12 € / 7 € (Abendkasse)
Kartenreservierung: eveeno.com/kafkas-stimmen
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Literaturhandlung München.
Gefördert aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.