Veranstaltungsdetails
Eingestimmt werden wir von Johannes Brahms' Choralvorspiel Herzlich tut mich verlangen über Worte, die den Tod als Erlöser von Leid und Elend herbeisehnen. Brahms' Fuge in as–Moll leitet über zum Schicksalslied. Das aufwühlende Werk nach einem Gedicht Hölderlins schildert den Kontrast zwischen der paradiesischen Götterwelt und dem Schicksal der leidvoll umhergetriebenen Menschen – und mündet in einen überraschenden Schluss voll Trost und Zuversicht.
Mit der Kantate Die Erde ist des Herrn gedenken wir des tschechisch–deutschen Komponisten Hans Krása. Er gehörte zur grossen Zahl jüdischer Künstler aus Prag und Umgebung, die in Theresienstadt inhaftiert waren und dann in Auschwitz ihr Leben verloren. Die Kantate entstand 1931, geriet später in Vergessenheit und wurde erst 2001 durch das grosse Engagement der Hans Krása Stiftung in Terezín wieder aufgeführt. In eindringlicher Klangsprache gestaltet der Komponist ausgewählte Psalmtexte, von geflüstertem Flehen und innigem Beten über erschütterndes Aufschreien bis hin zum erhabenen Lobpreis Gottes.
Erich Wolfgang Korngolds Abschiedslied aus op. 14 klagt von der Sehnsucht nach dem geliebten Menschen und dem Schmerz, ohne ihn weiterleben zu müssen. Im Passover Psalm schliesslich hören wir den leidenschaftlich–eindringlichen Ruf nach Frieden, Ruhe und Erlösung. Dem strahlenden Hallelujah traut man zu, Mauern und Grenzen zu sprengen...
Werke |
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Johannes Brahms | Choralvorspiel aus op. posth. 122 |
Johannes Brahms | Fuge in as–Moll, WoO 8 |
Johannes Brahms | Schicksalslied |
Hans Krása | Die Erde ist des Herrn |
Erich Wolfgang | Abschiedslied, Passover Psalm |
Oratorienchor St. Gallen und Mährische Philharmonie Olmütz | |
Orgel | Claire Pasquier |
Leitung | Uwe Münch |
Sopran | Julia Küsswetter |
Alt | Susanne Gritschneder |
Tenor | Jaroslav Březina |
Bass | Luděk Vele |
Eine Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Tschechischen Abgeordnetenhauses, Jan Hamáček, des Präsidenten des Deutschen Bundestags, Norbert Lammert und des Präsidenten des Schweizer Nationalrats, Stéphane Rossini auf Einladung der Stadt Terezín. Mitveranstalter: Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein