Veranstaltungsdetails
Mit dem Schriftsteller Bernhard Setzwein und der Schauspielerin Markéta Richterová geht die Veranstaltung den Fragen nach, wie man dem berühmten, vielfach interpretierten Schriftsteller aus Prag heute noch begegnen kann, wie er noch heute die deutschsprachige und tschechischsprachige Kultur bereichert und beeinflusst und wie sich sein Leben als deutschsprachiger Jude und Künstler im Mitteleuropa des 20. Jahrhunderts entwickelt hätte, wäre er nicht so früh gestorben.
In seinem neuesten Roman „Kafkas Reise durch die bucklige Welt“ (Lichtung Verlag, März 2024) lässt der Schriftsteller Bernhard Setzwein Franz Kafka nicht mit 40 Jahren sterben. Er ist vielmehr untergetaucht und hat die erfolglose Schriftstellerei aufgegeben, stattdessen arbeitet er, in die Jahre gekommen, im Apollo-Kino in Meran. Damit legt Setzwein einen rasanten, amüsanten Kafka-Roman vor, der den berühmten Schriftsteller im wahrsten Sinne des Wortes wiederauferstehen lässt – und der es schafft, aufs Neue die Lust auf Franz Kafkas Werke und das Interesse für sein Leben zu wecken.
Die Schauspielerin und Autorin Markéta Richterová, die in Wien aufgewachsen ist und heute in Prag lebt, hat sich bereits 2016 in Wien in dem Theaterstück „K.s Frauen“ mit Franz Kafka auseinandergesetzt. Als Mitglied des Prager Performance-Kabaretts „Das Thema – To téma“ stellt sie sich nun der Herausforderung, Franz Kafka einmal ganz anders zu durchleuchten. Mit dem performativen, zweisprachigen Kabarett „Kafka has left the building“ gehen die Schauspieler im tückischen Labyrinth der Klischees und aller möglichen Auslegungen ihren ganz persönlichen Weg durch Fragmente und Fakten aus Kafkas Texten, Briefen, Tagebüchern und seinem Leben. Mit Leichtigkeit und Humor eröffnen sie den Zugang zu einem der wichtigsten europäischen Autoren neu, um dann mit abrupter Ernsthaftigkeit, bei der einem das Lachen im Hals stecken bleibt, das Publikum zur Reflexion über den eigenen Blick auf Kafka und sein Werk zu führen.
In Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Kulturreferat für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein.