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Veranstaltungsdetails

Mittwoch, 16. Februar 2011

19.00 Uhr

Kennen Sie Joseph Wechsberg?

Vortrag von Roland Renger

Kulturforum Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8 (S–Bahn Rosenheimer Platz), München

Joseph Wechsberg (1907 Mährisch–Ostrau – 1893 Wien)

Wechsberg studierte in Prag, Wien und Paris Rechts– und Wirtschaftswissenschaften – auf Wunsch seiner Mutter. Seine eigentliche Liebe aber gehörte zunächst der Musik. So absolvierte er am Wiener Konservatorium die Geigenklasse und fuhr parallel zu seinem Studium als Schiffsmusiker auf Ozean–Dampfern nach Amerika und in den Fernen Osten. Seine vielfältigen Erfahrungen führten dazu, daß er seinen erlernten Beruf als Jurist nur kurz ausübte, stattdessen aber als Journalist, Reiseschriftsteller und auch als Politiker tätig war. 1938 wurde er von der tschechoslowakischen Regierung nach Amerika geschickt, um dort in Vorträgen über das Minderheiten–Problem der Tschechoslowkei aufzuklären. Bei seiner Ankunft in New York erfuhr er vom Münchner Abkommen und der Abtretung der Sudetengebiete an das Deutsche Reich und entschied sich daraufhin für das Exil. Innerhalb kurzer Zeit erlernte er die englische Sprache und wurde Mitarbeiter der renomierten Zeitungen The New Yorker und Exquire. 1943 wurde er zum Militärdienst eingezogen und nach Europa abkommandiert. Kurz nach Kriegsende konnte er als Militärkorrespondent in die Tschechoslowakei einreisen und schrieb über seine dortigen Erlebnisse das erschütternde Buch „Homecoming“ (Deutsche Übersetzung demnächst im ARCO–Verlag).

Bis zu seinem Tod 1983 war Wechsberg ein erfolgreicher Buchautor und ständiger Mitarbeiter anspruchsvoller Magazine, vor allem in den USA. Seine Doppelidentität befähigte ihn, amerikanischen Lesern kontinentaleuropäisches Kulturgut zu vermitteln. So galt er als hochangesehener amerikanischer Autor.

Roland Renger, geboren 1939 in Georgswalde (Jiříkov) in Nordböhmen/Tschechoslowakei, 1945 nach Deutschland ausgewiesen, 1959 Abitur in Augsburg, lebt in München.

Renger entdeckte früh seine besondere Vorliebe für gute Bücher, der er einen großen Teil seines Lebens widmete, auch während der Dauer seiner beruflichen Tätigkeit in einem Großkonzern, bei dem er, zuletzt als Prokurist, bis 1996 tätig war. Nicht nur sein Beruf, auch private Interessen führten ihn in alle Welt. Aber ob nun China, Australien, Argentinien, Brasilien oder die USA – überall zog es ihn in die Buchhandlungen und Antiquariate, so daß er heute einen Bestand seltener wertvoller Bücher von etwa 5000 Bänden sein eigen nennen kann. Zu seinen frühen Lieblingsautoren Hans Erich Nossack, Ernst Kreuder und Arno Schmidt gesellten sich zunehmend deutschsprachige Autoren aus dem böhmisch–mährisch–schlesischen Kulturkreis, unter welchen es ihm besonders Franz Kafka, Ludwig Winder und Johannes Urzidil angetan haben.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins

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