Veranstaltungsdetails
Winfrid Halder und Katja Schlenker stellen den vor 150 Jahren geborenen Autor und Literaturkritiker Karl Kraus vor.
Karl Kraus, 1874 im böhmischen Gitschin/Jičín geboren und in Wien aufgewachsen, gehörte zu den kompromisslosesten Kritikern seiner Zeit, an Sprachmächtigkeit kam ihm wohl niemand gleich. Kraus, der seit 1899 seine eigene Zeitschrift „Die Fackel“ herausgab und diese bald schon im Alleingang schrieb, kannte keine falschen Rücksichten, schon gar keine parteipolitischen, sein satirischer Witz war von geradezu tödlicher Treffsicherheit. Dementsprechend hatte er wenige treue Freunde, viele Bewunderer und ungezählte hasserfüllte Feinde. Unabhängig von den unmittelbar betroffenen Personen sind seine Zeitdiagnosen bis heute von frappierender Aktualität. Nicht zuletzt die Texte aus Krausʼ letzter Lebensphase bis zu seinem Tod 1936, als er sich mit dem Aufstieg und der ersten Herrschaftsphase des Nationalsozialismus konfrontiert sah, muten teilweise an, als seien sie geradewegs auf unsere Tage hin geschrieben.
Im Anschluss sommerlicher Ausklang auf der Terrasse.
Vortrag: Winfrid Halder, Historiker und Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Lesung: Katja Schlenker, Historikerin und Kuratorin für Ausstellungen und Vermittlung an der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Eintritt: frei
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus.