DeutschEnglischTschechisch
FacebookYoutube

Ausstellungsdetails

Archiv Erich Prinz Lobkowicz

Erich Prinz Lobkowicz als Begleiter durch die Ausstellung

 

Erich Prinz Lobkowicz wurde 1955 in München als zweiter Sohn von Nikolaus Lobkowicz geboren. Seine Familie ist mit den böhmischen Ländern fest verbunden, er selbst lebte dort aber nie. Mit seinen Kurztexten und Kommentaren begleitet er Sie durch die Ausstellung und ihre Themen, die auch ihm vertraut und entfernt zugleich sind.

 

Einführung

Böhmen war für uns die Heimat unserer Familie, ein Schlösser-übersätes Märchenland in der Mitte von Europa.

 

Glaube

Die großen Herrschaften waren sehr katholisch, und alle Vollzüge ihrer Konfession prägten den Alltag und das Jahr. Das hat sich durchaus auch in Flucht, Vertreibung und Exil durchgehalten.

Die Identifizierung der katholischen Kirche mit Habsburg konnte sie in Böhmen nie ganz abschütteln, was die unterschiedliche Entwicklung zwischen Böhmen und Polen erklärt. Kirche in Polen ist Volkswiderstand, Kirche in Böhmen war Teil des Staatsapparates.

 

Böhmischer Adel und Nationalstatt nach 1918

Die Tschechoslowakei zwischen den Kriegen, wie auch Böhmen in der Donaumonarchie, war ein hochentwickeltes Land mit großem Wohlstand, einer stolzen städtischen Bürgerschicht, einer hochentwickelten Kultur in Literatur und Musik und einer Adelsschicht, die mit ganz Europa verwoben war.

 

Patriotismus und Nationalismus?

Mein Vater war ein passionierter tschechischer Nationalist. Die slawische Bewegung des 19. Jahrhunderts, die Neuprägung der tschechischen Sprache, böhmische Musik und Kultur, all das war für ihn von großer Bedeutung und prägte auch uns, sodass, wenn wir in den1990er Jahren über die Grenze kamen, uns die Felder grüner, die Wälder größer und die Städte schöner erschienen.

 

Vertreibung, Exil oder Vertreibung

Viele Mitglieder der großen Familien sind im Lande geblieben und haben die kommunistische Unterdrückung mit den anderen geteilt. Sie waren vor dem Kommunismus im Lande sehr beliebt. 

 

Nikolaus Lobkowicz

Mein Vater trug immer eine Aktentasche bei sich, mit seinem Pass und genug Geld, um zu entkommen, falls die Russen nachrücken würden. Er wollte nie ein Haus besitzen aus dem gleichen Grunde, und hatte eigentlich gar kein Verhältnis zu den flüchtigen Dingen dieser Welt. Den Verlust der Heimat aber, der Sprachgemeinschaft, der Freunde, der vielfältigen kulturellen und politischen Bezüge seiner Familie in diesem Land, das hat er nie ganz verwunden.

 

Richard Belcredi

Richard Belcredi war in unserer Jugend in München oft zu Gast. Eine rundliche Figur, meist lachend, für uns Kinder ein gern gesehener Gast.

 

Ferdinand Kinsky

Ferdinand Kinsky junior war ein naher Verwandter, sprachgewandt und weltläufig, mit entzückenden Kindern und einer sehr netten Frau. Im Haus der Familie in Nizza verbrachte ich als 16-Jähriger mal einen Teil der Sommerferien.

 

Karl Schwarzenberg

Mein Vater, wie auch Kari Schwarzenberg, kamen aus wahrhaft europäischen Familien. Die Heiratspolitik ging in der Geschichte von Spanien und Italien über Frankreich und Deutschland, war also keinesfalls auf Böhmen beschränkt. Der Eiserne Vorhang blieb ein künstliches Hindernis für sie, hinter dem die Menschen litten. Sie waren bereit alles zu tun, um dieses Leiden geringer zu machen.

 

Neuanfang nach 1989

Oft reisen wir im Jahreskreis nach Böhmen zu freudigen und traurigen Anlässen. Ich habe die Sprache nicht gelernt und nie dort gewohnt. Aber so viele Mitglieder meiner Familie sind nach Hause gekommen, konnten die Sprache oder haben sie gelernt und sind heute wieder tief verwurzelt.

mehr

Menü

Menü schließen

Gefördert von:

Kontakt
Presse
Newsletter
Datenschutz
Impressum
Sitemap

Diese Website verwendet Cookies auschließlich zur essentiellen Funktionalität, es erfolgt keinerlei automatische Erfassung Ihrer personenbezogenen Daten oder Ihres Nutzungsverhaltens – nähere Informationen hierzu finden Sie unter Datenschutz.

OK