Für die internationale Tagung zu Leben und Werk Otfried Preußlers vom 19. bis 21. Oktober 2023 in Reichenberg/Liberec bitten wir um Themenvorschläge zu medialen und transkulturellen Kontexten in Leben und Werk des Kinderbuchautors.
2023 jährt sich der Geburtstag des bekannten Kinderbuchautors Otfried Preußler zum 100. Mal. Geboren am 20. Oktober 1923 in Reichenberg/Liberec, wo er 1942 Abitur machte, kam er zur Wehrmacht und geriet an der Ostfront in sowjetische Gefangenschaft. 1949 entlassen, ging er ins bayerische Rosenheim und wurde Lehrer im benachbarten Stephanskirchen. Nach schriftstellerischen Anfängen in seiner Jugend (Erntelager Geyer, 1944) hatte Preußler 1956 seinen ersten großen Bucherfolg mit Der kleine Wassermann, basierend auf Sagen seiner böhmischen Heimatregion (Deutscher Jugendbuchpreis). Im Jahr darauf folgte Die kleine Hexe, 1962 der von bayerischen Motiven inspirierte Räuber Hotzenplotz (zwei weitere Teile kamen 1969 und 1973 heraus). Eine sorbische Sage verarbeitete der Autor hingegen in seinem Buch über den Zauberlehrling Krabat, für das er erneut den Deutschen Jugendbuchpreis erhielt. Bald schon kam es zu intermedialen Adaptionen in Hörspielen, Puppentheater und Verfilmungen (u.a. 1974 Der Räuber Hotzenplotz, 1977 Čarodějův učeň/Krabat, 2008 Krabat, zuletzt 2018 Die kleine Hexe).
Anlässlich des Jubiläums soll Otfried Preußlers Leben, sein Werk und seine Rezeption in einem breiten kulturhistorischen Kontext in einer internationalen Tagung in Reichenberg gewürdigt werden. Neben Beiträgen zu seinem (familiären) Hintergrund, seiner Jugendzeit in Reichenberg und seinen Verlags-, Übersetzungs- und Redaktionsnetzwerken (auch) während des Kalten Krieges sollen interkulturelle Kontexte in Bayern, Böhmen und der Lausitz (Der Räuber Hotzenplotz, Der kleine Wassermann, Krabat etc.) sowie die mediale Verarbeitung seiner Bücher im Mittelpunkt stehen. Die Werke für Erwachsene (Flucht nach Ägypten. Königlich böhmischer Teil, Ich bin ein Geschichtenerzähler) wären im Kontext der deutschsprachigen Vertriebenenliteratur zu betrachten. Preußlers internationale Rezeption (etwa durch Übersetzungen) auch jenseits seiner Heimatländer sind ebenso zu berücksichtigen wie die (Nicht-)Akzeptanz Preußlers in Tschechien nach 1989.
Der Call for Papers richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus historischen, literatur- und kunstwissenschaftlichen sowie allgemein kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Wir bitten um Skizzen (bis zu ca. 2.000 Zeichen) für Vorträge mit einer Länge von 20 Minuten. Abstracts können auf Deutsch, Tschechisch und Englisch eingereicht werden. Bitte senden Sie die Skizze versehen mit Ihrem Namen, Ihrem Titel und dem Namen Ihrer Forschungseinrichtung und der Angabe Ihrer Forschungsschwerpunkte bis zum 15. Februar 2023 an einen der Organisatoren. Die Veranstalter tragen die Reise- und Unterbringungskosten. Eine Benachrichtigung über die Annahme des Vortrags erfolgt bis Mitte März 2023. Die Publikation der Beiträge ist vorgesehen.
Veranstalter:
Adalbert Stifter Verein, München; ÚČL AV ČR; Krajská vědecká knihovna v Liberci
in Kooperation mit der Technischen Universität in Liberec – Fakultät für Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und Bildung und der Pädagogischen Fakultät der Prager Karls-Universität
Konzeption und Organisation der Tagung:
Dr. Franziska Mayer, Adalbert Stifter Verein (mayer@stifterverein.de)
Dr. Václav Petrbok, ÚČL AV ČR (petrbok@ucl.cas.cz)
Einsendeschluss für die Themenvorschläge: 15. Februar 2023
Das aktuelle Heft ist dem Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Grenzgänger Hugo Rokyta (1912–1999) gewidmet, auf dessen Initiative unter anderem die Einrichtung der Gedenkstätte in Adalbert Stifters Geburtshaus in Oberplan/Horní Planá zurückgeht; es erinnern sich Weggefährten aus seinem universitären, publizistischen und denkmalpflegerischen Umfeld. Beiträge von Johannes Jetschgo und Tereza Vokurková zeugen ebenso vom Erfindungsreichtum böhmischer Industrieller wie der Schwerpunkt über die Porzellanindustrie in Böhmen. Hartmut Binder wirft ein Licht auf die lebhafte Freizeitbeschäftigung in Kafkas Familie, Michael Eckardt findet die Spuren eines böhmischen Emigranten in Südafrika. Die Übersetzerin Zuzana Finger blickt zurück auf ihren Weg zum Tschechischen, Franziska Mayer hat die Ghettogeschichten von Lepold Kompert wiedergelesen, und Hansjürgen Gartner blickt auf das reiche Schaffen des berühmten Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Außerdem finden Sie im Heft die preisgekrönte Übersetzung von Susanne Marlene Bierlmeier eines Romanausschnitts von Elsa Aids, Texte des bayerisch-tschechischen Netzwerktreffens und Gedichte der Stifter-Stipendiatinnen Christine Pitzke und Sophia Klink.
Editorial
Peter Becher: Vielfältige Vergangenheit, ungewisse Zukunft
Feuilleton
Ursula Haas: Ahoj zwischen München und Prag
Porträt: Hugo Rokyta
Erhard Koppensteiner: Geglückter Dienst an der Kultur
Harald Salfellner: Altprager Original
Lenka Hůlková: Stifter-Gedenken und Völkerverständigung
Thema: Unternehmer und Industrielle
Johannes Jetschgo: Pioniere und Großunternehmer. Aufstieg und Fall der Industriellenfamilie Lanna
Tereza Vokurková: Gartenkunst hinter Industrieanlagen
Thema: Porzellan aus Böhmen
Thomas Miltschus: Aus den Bädern in alle Welt
Thomas Miltschus: Luxus für die High Society
István Gergely Szűts: Sudetendeutsche Porzellanmaler in Ungarn
Literatur im Spiegel
Hartmut Binder: Franzefuß. Vom Kartenspiel in der Familie Kafka
Hans Oskar Simon: Victor Fleischer – eine Würdigung (1950)
Michael Eckardt: „Er stammte aus Komotau in Böhmen“. Eine biografische Wiedergutmachung für Victor Fleischer
Forum der Übersetzer
Zuzana Finger: Mein verschlungener Weg zum Tschechischen
Lyrik
Christine Pitzke: Der Penelopist
Sophia Klink: Horní Planá (Anwurf und Tünche; Schwemmhaken; Um ein Tal zu fluten)
Prosa
Elsa Aids: Vorbereitet auf alles
Sophia Klink: Niemandsland
Jan Štifter: Autobahn nach Süden
Kunst und Kontext
Hansjürgen Gartner: Friedensreich Hundertwasser
Wiedergelesen
Franziska Mayer: Jüdische Stoffsuchergeschichten. Leopold Komperts Sammlung „Aus dem Ghetto“ (1848)
Aktuelle Kultur
Martina Schneibergová: Wiederentdeckte Märchenoper. Jaromír Weinbergers „Schwanda“ im Prager Nationaltheater
Martina Schneibergová: Stimmen aus der Vergangenheit. Poesiomaten erinnern an die ehemalige Bevölkerung
Würdigungen
Susanne Habel: Zwischen hier und dort. Nachruf auf die Schriftstellerin Erica Pedretti (1930–2022)
Ursula Haas: Erwachend höre ich die Träume sprechen. Johanna Anderka (1933–2022), große Dichterin aus Mähren
Wolfgang Sréter: Es kommt darauf an, die Welt zu entdecken
Rückblick
Peter Becher: Kulturgeschichtliche Ereignisse 2022
Rezensionen
Jahresverzeichnis: 64. Jahrgang 2022
Autoren, Mitarbeiter, Bildnachweis
Im Juni dieses Jahres trafen sich in Sulzbach-Rosenberg sieben Schriftstellerinnen und Schriftsteller um über ihr Werk und das literarische Leben in ihren Länder zu reden. Kurzprosa und Filminterviews geben nun einen Enblick in die Themen und Gespräche.
Unter dem Motto „Grenzen, Nachbarschaften, neue Stimmen“ setzte sich im Juni 2022 der Austausch zwischen tschechischen und bayerischen Autorinnen und Autoren fort, der 2011 auf gemeinsame Initiative des Literaturhauses Oberpfalz und des Prager Literaturhaus begann und sich Themen wie „Heimat“ und „Gewalt und Gedächtnis“ widmete. Das Treffen fand erstmals als Kooperationsveranstaltung des Adalbert Stifter Vereins (München), des České literární centrum / Tschechischen Literaturzentrums (Prag) und des Literaturhauses Oberpfalz statt, nach einer gemeinsamen deutsch-tschechischen Lyrik-Veranstaltung im Sommer 2021.
Im Zentrum des dreitägigen Treffens mit Ulrike Anna Bleier, Dora Kaprálová, Sophia Klink, Markus Ostermair, Markéta Pilátová, Jan Štifter und Jonáš Zbořil (die ebenfalls eingeladene Slata Roschal musste wegen Krankheit absagen) standen Gespräche über aktuelle Schreibprojekte und Veröffentlichungen, bei denen die Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen Julia Miesenböck und Lenka Hošová wertvolle Unterstützung leisteten.
Bei aller Unterschiedlichkeit der Themen und Textformen kristallisierte sich ein starkes gemeinsames Interesse für Orte und Nicht-Orte und für die Frage nach dem Verbunden-Sein und dem Sich-Fremd-Fühlen als existenziellem Lebensgefühl heraus. Sophia Klink, Biologin, Lyrikerin und Stifter-Stipendiatin 2022, und Jonáš Zbořil, Lyriker und Journalist, trafen sich darüber hinaus in ihrem Anliegen, über die Verbindung von Mensch und Natur zu schreiben, mit kritischem Blick für die zerstörerischen Auswirkungen des Anthropozän. Markus Ostermeier, dessen Debütroman „Der Sandler“ (2020. Osburg Verlag) im Münchner Obdachlosen-Milieu spielt, las eine Passage aus einem neuen Romanprojekt, das dem Bauerhof-Sterben und dem wenig beachteten Thema der Selbstmorde bei Landwirten nachgeht. Ulrike Anna Bleiers im Herbst 2022 veröffentlichter Roman „Spukhafte Fernwirkung“ (lichtung verlag) zeichnet sich durch ein stark fragmentiertes Erzählen aus. In kurzen Kapiteln entsteht ein Tableau von 200 Figuren, die dramaturgisch durch den Amoklauf in einem Einkaufszentrum miteinander verbunden sind. Auch Dora Kaprálová, bedient sich der kurzen Form der Prosa. Sie bezeichnete die Erzählungen ihres aktuellen Buchs „Inseln“ (in der deutschen Übersetzung erschienen im Balaena Verlag) als „literarische Bonsais“ und spürt darin einer mittel- und osteuropäischen Erfahrung des Fremdseins nach. Markéta Pilátová ist nach Jahren in Südamerika in ihre Heimatregion, in das böhmische Altvatergebirge, zurückgekehrt, den magischen Realismus der lateinamerikanischen Literatur im Gepäck. Ihr aktueller Roman „Die dunkle Seite“ (In deutscher Übersetzung im Wieser Verlag erschienen) kreist um ein Institut für Paranormale Phänomene – keine Erfindung – so die Autorin - sondern in Zeiten des Kommunismus ein sehr reales Instrument der Überwachung, das es in ähnlicher Form auch beim amerikanischen Geheimdienst gab. Weiter zurück in die tschechische Geschichte und in seine Heimatstadt Budweis führt Jan Štifters aktuelles Romanprojekt. Auf den Spuren seiner sudetendeutschen Großmutter interessiert ihn Budweis als vergessene deutsche Sprach-Insel Anfang des 20. Jahrhunderts und die Geschichte der Budweiser Kaffeehäuser, wie das „Café Groll“, die oftmals auch Bordelle waren.
Eine weitere Gesprächsrunde, an der auch Verlegerin Heike Birke aus dem Balaena Verlag teilnahm, konzentrierte sich auf den Austausch über die Bedingungen der Schriftstellerexistenz, über Möglichkeiten der Veröffentlichung und des Übersetzt-Werdens, die Rolle von Agenturen, über die Förderung, z.B. durch Aufenthaltsstipendien und über eigene Aktivitäten im Veranstaltungsbetrieb.
Die Teilnehmenden verfassten im Anschluss an das Treffen Kurzessays, die in deutscher Fassung hier im Literaturportal und in der tschechischen Version auf der Website des CLC veröffentlicht und nachzulesen sind. Dazu entstanden vor Ort im Literaturhaus kurze Video-Porträts, in denen die Autorinnen und Autoren zu Fragen nach der tschechischen und deutschen Literatur, nach der Bedeutung der Grenzöffnung 1989 und der Reaktion von Literatur auf aktuelle politische Ereignisse Stellung beziehen.
Das Vernetzungstreffen wurde gefördert vom Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Neu auf Youtube:
Mit einem Grußwort des Botschafters der Tschechischen Republik in Deutschland, Tomáš Kafka
Mit Klapperzahns Wunderelf veröffentlichte der Kabarettsänger, Rezitator, Erzähler und Journalist Eduard Bass (1888–1946) vor genau hundert Jahren den vielleicht besten Fußballroman aller Zeiten. Er ist Fußballmärchen, Roman über Sport in der Moderne und phantastische Erzählung zugleich – ein Buch für Kinder und Erwachsene.
Der alte Klapperzahn formt aus seinen elf Söhnen eine Fußballmannschaft, die nach jahrelangem Training selbst Spitzenklubs wie Slavia Prag, Mailand oder den FC Barcelona bezwingt. Geschlagen wird sie schließlich erst von einem kleinen Jungen mit einem runden Lederball …
Klapperzahns Wunderelf stammt aus der Zeit, als der Fußball laufen lernte. Es ist die glühende Liebeserklärung eines Prager Fußballverrückten – und zugleich kritische Beschäftigung mit einem Massensport, der seine Unschuld verliert: Geldgier, Starkult und Rassismus bedrohen die pure Lust am Kicken. Der Historiker Stefan Zwicker erläutert in seinem Vortrag die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Werks, das 1938 und 1967 auch verfilmt wurde. Es erscheint im Oktober 2022 in neuem Dress im Arco Verlag.
Moderation: Wolfgang Schwarz
Eduard Bass: Klapperzahns Wunderelf. Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Stefan Zwicker. Illustriert von Josef Čapek. Aus dem Tschechischen. Arco Orca 2022. € 15. ISBN 978-3-96587-054-3
Eine Veranstaltung des Kulturreferats für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein
Grenzen sind ein Thema, das mit der Coronapandemie, wiederkehrenden Migrationswellen und dem Krieg in der Ukraine noch aktueller geworden ist. Mit Blogbeiträgen, einer Video-Reihe und einem Podcast widmen wir uns mit der neuen Platform zwischengrenzen.online.
Grenzsituationen, Grenzziehungen sowie Grenzüberschreitungen und ihrer Bedeutung anhand von konkreten Beispielen aus dem mittel- und südosteuropäischen Raum. Biografien stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie Geschichte, Sprache, Kultur und geopolitische Aspekte.
Die Platform haben wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München aufgebaut, im Rahmen eines gemeinsamen, von Kultur.Gemeinschaften ausgeschriebenen Förderprogramms.
Bis Jahresende werden wir wöchentlich neue Beiträge – Text, Video oder Audiofeature – veröffentlichen. Die ersten fünf Beiträge finden Sie bereits online auf: zwischengrenzen.online
Blog-Serie „Zwischen Grenzen“
Zuzana Jürgens: Wie ein Altarbild aus Tetschen nach Bayern und wieder zurückkam
Enikő Dácz: Literarische Grenzen und Entgrenzungen: Adolf Meschendörfer, Heinrich Zillich und die Literaturpolitik des Dritten Reichs
Videoreihe „Spot on“
Anna Paap: Margarete Schell
Wolfgang Schwarz: Erich Kühnhackl
Podcast „Münchner Grenzerfahrungen“
Tobias Weger: Die Geschichte überwindet Grenzen. Im Gespräch mit Konrad Gündisch
Unserer „crossmedialen“ Features gehen auf unsere wissenschaftliche Forschung zurück – und sollen gleichzeitig auf dem digitalen Weg ein breites Publikum erreichen. Darum haben wir uns auch auf der „handwerklichen“ Ebene intensiv weitergebildet und uns im Rahmen des Projektes theoretisch und praktisch mit dem Thema der digitalen Wissensvermittlung auseinandergesetzt:
Wie wird eine Online-Strategie entwickelt? Wie verfasse ich Texte, die auf Bildschirmen gerne gelesen werden? Diese Fragen haben wir gemeinsam mit der Kulturvermittlerin Dr. Tanja Praske beantwortet.
Wie entwickle ich Video- und Audioformate? Und wie kann ich sie im eigenen Haus effizient, professionell und für das Zielpublikum ansprechend produzieren? Dazu haben uns die Filmemacher Holger Gutt und Michaela Smykalla von Filmkultur geschult.
Nicht zuletzt haben wir mit dem renommierten Literatursprecher und Sprechtrainer Helmut Becker an unserer Sprechtechnik gearbeitet – neben dem Gehirn ist unsere Stimme das vielleicht wichtigste Instrument für Wissenschaftler:innen und Kulturmittler:innen, online, aber auch offline.
Die visuelle und technische Entwicklung der Online-Plattform stellt eine weitere wichtige Horizonterweiterung für uns dar. Umso dankbarer sind wir über die produktive Zusammenarbeit mit der Designerin und Expertin für strategische Markenentwicklung Susana Frau und den Entwicklern von Kollektiv17.
„Zwischen Grenzen“ ist also noch viel mehr als eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Grenzen“ – es ist ein Projekt zur „digitalen Selbstermächtigung“ unserer Einrichtungen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Plattform zwischengrenzen.online wird zu unserer Online-Medienplattform werden, auch über das Projekt „Zwischen Grenzen“ hinaus. Für eine nachhaltige Nutzung ist also gesorgt.
Beim Adalbert Stifter Verein in München ist zum 15. Januar 2023 die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters / einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin befristet in Teilzeit zu besetzen. Der Aufgabenbereich umfasst Betreuung des Ausstellungsprogramms, Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen sowie PR und Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Details finden Sie in der Ausschreibung.
Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 31. Oktober 2022, bevorzugt in elektronischer Form, an: sekretariat@stifterverein.de.
Neu auf Youtube:
Renate Schmidt gehört zu den profiliertesten Politikerinnen in Deutschland und zu den wichtigsten Repräsentantinnen der SPD. Neben ihrer jahrelangen Tätigkeit als Abgeordnete sowohl des Bundestags als auch des Bayerischen Landtags war sie Bundestagsvizepräsidentin und Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2009 schied sie aus der aktiven Politik aus.
Renate Schmidts Vater stammte aus Prag, ihre Mutter aus Siebenbürgen. Im Gespräch äußert sie sich zu den Wurzeln ihrer Familie und ihrem Engagement für Frauen in der Politik, zu außen- und innenpolitischen Fragen wie etwa der Ostpolitik, der Nachrüstungsdebatte sowie zur Entwicklung der deutsch- bzw. sudetendeutsch-tschechischen Beziehungen.
Das Gespräch fand im Wappensaal der Kaiserburg Lauf statt, in dem die auf Anweisung Kaiser Karls IV. 117 angebrachten Wappen seiner böhmischen Besitzungen zu sehen sind.
Moderation: Wolfgang Schwarz
Ein Angebot des Kulturreferats für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein
Ein fachlich ausgezeichneter Germanist und liebenswerter Mensch ist von uns gegangen: Prof. Dr. Michel Reffet verstarb am 7.9.2022 im 84. Lebensjahr. Wir sind traurig und gedenken seiner in Dankbarkeit. Requiescat in pace!
Im Adalbert Stifter Verein ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer studentischen Hilfskraft zur Mitarbeit bei der Retrodigitalisierung des Stifter Jahrbuchs zu besetzen.
Stundenanzahl: 8–10 Stunden / Woche (max. 30–40 Stunden / Monat)
Befristet bis zum 31. März 2023 (Semesterende) mit Verlängerungsoption um weitere Semester
Aufgaben:
· Recherche zur Klärung von Autoren- und Bildrechten
· Recherche von Kontaktdaten
· Korrespondenz mit Rechteinhabern
Anforderungen:
· Studium eines literatur-, kultur- oder medienwissenschaftlichen Faches
· Immatrikulation (Erststudium BA oder MA) an einer Münchner Hochschule
· Sicheres und freundliches Auftreten, telefonisch wie schriftlich
· Gute EDV-Kenntnisse
· Interesse an Ostmitteleuropa und Lust am Recherchieren
Der Adalbert Stifter Verein ist dem kulturellen Erbe der Deutschen aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien verpflichtet. Er hält das deutschböhmische Kulturerbe lebendig und trägt zur besseren Kenntnis der gemeinsamen Kultur und ihrer europäischen Kontexte bei. Darüber hinaus pflegt und fördert er den deutsch-tschechischen Dialog. Seit 1949 gibt er das Stifter Jahrbuch heraus (Neue Folge seit 1987), ein Periodikum mit wissenschaftlichen Beiträgen zur (deutschsprachigen) Literatur und Kultur der böhmischen Länder.
Ihr Arbeitsplatz befindet sich in zentraler Lage unmittelbar neben dem Gasteig. Eine flexible Einteilung der Arbeitszeiten ist bei entsprechender Absprache möglich.
Ihre aussagekräftige Bewerbung senden Sie bitte bis zum 30. Oktober 2022 per E-Mail an:
Adalbert Stifter Verein e. V.
Dr. Franziska Mayer
Hochstr. 8
81669 München
Neu auf Youtube:
Jiří Havelka, 1980 in Iglau/Jihalva geboren, spricht über seine Auseinandersetzung mit den Deutschböhmen und ihrer Geschichte. In seinen Theaterstücken Dechovka und Očitý svědek (Augenzeuge) thematisiert er die Nachkriegsgewalt an Sudetendeutschen im mährischen Dobrenz/Dobronín und in Prerau/Přerov.
Moderation. Wolfgang Schwarz (Kulturreferent für die böhmischen Länder)
Neu auf Youtube:
Dagmar Pecková, geboren in der Nähe von Chrudim in Ostböhmen, ist eine international erfolgreiche Sopranistin und gehört zu den bekanntesten Opernsängerinnen Tschechiens. Sie pendelt zwischen Deutschland und Tschechien und erzählt in der Interviewreihe "Im Fokus" über ihre unterschiedlichen Erfahrungen in beiden Ländern.
Moderation: Wolfgang Schwarz, Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein
Neu auf Youtube:
Zuzana Jürgens (Adalbert Stifter Verein) spricht mit Gudrun Heißig über ihre Zeit in der Tschechoslowakei und in München sowie über ihre Arbeit als Dolmetscherin und Übersetzerin.
Ein Video des Adalbert Stifter Vereins
(Link: https://www.youtube.com/)
München, 18. Mai 2022
Ein tschechischer Autor und eine bayerische Autorin, Jan Němec und Sophia Klink, sind die diesjährigen Stifter-Stipendiaten, die für einen bayerisch-tschechischen Stipendiumsaufenthalt in Oberplan/Horní Planá (CZ) ausgewählt worden sind. Das Stipendium umfasst den einmonatigen Residenzaufenthalt (15.9. – 15.10.2022) im Geburtsort Adalbert Stifters in Böhmerwald und ist mit 1.000 Euro dotiert.
München, 2. Mai 2022
Eine Fachjury aus insgesamt acht Mitgliedern aus der Tschechischen Republik, Deutschland, Österreich und der Schweiz hat am Freitag, den 1. April 2022, die Otokar-Fischer-Preisträger 2022 ausgewählt.
Der mit 1.000 Euro dotierte Otokar-Fischer-Preis wird den Preisträgern am 19. Mai 2022 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Goethe-Institut in Prag überreicht. Die beiden ausgezeichneten Arbeiten werden im Anschluss in öffentlichen Vorlesungen präsentiert.
Zu seinem 200. Geburtstag erinnert das aktuelle Sudetenland-Heft an den Pionier der Genetik Gregor Mendel und zugleich an einen anderen Brünner Naturforscher, Rabbi Baruch Placzek: Beide prägten ihre Heimatstadt und litten unter dem Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion. Extreme bestimmen auch das Leben des deutschböhmischen Schriftstellers Franz Fühmann, der Ende des Zweiten Weltkriegs in russische Kriegsgefangenschaft geriet und in einem Umerziehungslager zum Kommunisten wurde. Dem realen Sozialismus der DDR, in der er bis zu seinem Tod lebe, stand er dennoch kritisch gegenüber. Wolftraud de Concini und Vratislav Maňák reflektieren aus unterschiedlichen Perspektiven über den Begriff „Heimat“, die Übersetzerin Eva Profousová denkt über die deutsche Sprache nach, die Fotografin Iren Stehli erinnert sich in einem Gespräch mit Michael Fürbeck an ihr Studium und ihr Leben in Prag. Jozo Džambo hat eine Posse über böhmische Amerikaauswanderer entdeckt, Susanne Habel zwei Romane des bayerisch-böhmisch-kanadischen Schriftstellers Wolfgang Schmidt und Hansjürgen Gartner den Maler Kurt Paul Lohwasser. Daneben bringen wir Lyrik und Prosa der beiden Stifter-Preisträger Slata Roschal und Ondřej Hložek, einen Ausschnitt aus dem Roman Vergessene Patrioten 1932 von Josef Kocourek und aktuelle Kulturberichte aus Tschechien – eine neue Rubrik, die von Martina Schneibergová betreut wird.
Editorial
Ursula Haas: Erbsenzähler
Feuilleton
Petr Manteuffel: Zwischen Prag und Berlin oder umgekehrt
Porträt: Gregor Mendel und Baruch Placzek
Marek Vácha: Auf den Spuren eines Unbekannten
Arthur Schnabl: Ein schwieriger Held und seine Verehrer
Monika Halbinger: „Zu eng ist mir der Raum“. Der Rabbiner und Naturforscher Baruch Placzek (1834–1922)
Thema: Heimaten
Renate Zöller: Powidl und der Garten Eden
Wolftraud de Concini: Von Powidl, Beuschel und Kartoffelpuffern
Vratislav Maňák: Der nackte Noah
Thema: Franz Fühmann
Eduard Schreiber (Radonitzer): Sláva azuru, Franz!
Franz Fühmann: Die Verteidigung der Reichenberger Turnhalle
Isabel Fargo Cole: Die Einheit des Widerspruchs
Literatur im Spiegel
Jozo Džambo: Ein Böhm’ in Amerika
Forum der Übersetzer
Eva Profousová: Der Tisch, des Tisches
Kunst und Kontext
Hansjürgen Gartner: Kurt Paul Lohwasser
Im Gespräch
„Beseelendes Gefühl von Resonanz“. Michael Fürbeck im Gespräch mit Iren Stehli
Prosa
Josef Kocourek: Vergessene Patrioten 1932
Slata Roschal: Horní Planá
Lyrik
Ondřej Hložek: Břidličná pole – Schieferfelder
Wiedergelesen
Susanne Habel: Erinnerungsschreiben. Wolfgang Schmidts Romane „Die Geschwister“ (1993) und „Albertines Knie“ (1994)
Aktuelle Kultur
Martina Schneibergová: Fund in Sankt Maurenzen
Martina Schneibergová: Ungeahnte Aktualität
Würdigungen
Franziska Mayer: Ausgezeichnete Wissenschaft. Die Preisträger des Otokar-Fischer-Preises 2022 stehen fest
Rezensionen
Autoren, Mitarbeiter, Bildnachweis
Auch dieses Jahr schreiben wir einen Residenzaufenthalt für tschechische und bayerische Autorinnen und Autoren (oder diejenigen, die in der Vergangenheit eine längere Zeit in Bayern gelebt haben) in Oberplan/Horní Planá (CZ) aus. Abgabefrist ist der 1. April 2022. Das Stipendium wird gemeinsam mit der Mährischen Landesbibliothek, Sektion Tschechisches Literaturzentrum, und der Zweigstelle des Regionalmuseums Český Krumlov/Krumau, dem Adalbert-Stifter-Geburtshaus ausgeschrieben und von der Bayerischen Staatskanzlei gefördert. Mehr Informationen hier.
Die besten deutsch- bzw. tschechischsprachigen (germano)bohemistischen Arbeiten der Jahre 2018/19 wurden 2021 in Prag ausgezeichnet. Die Laudationes und zwei Beiträge der Preisträger sind im Jahrbuch nachzulesen: Ivo Habán stellt den sudetenschlesischen Maler Paul Gebauer vor, Neil Stewart zieht erhellende Parallelen zwischen Karel Hlaváček und Franz Kafka. Wie Kafka sich mit dem Jiddischen auseinandersetzte und dabei über seine eigene jüdische Identität nachdachte, beschreibt Boris Blahak. Und zu der Tagung über studentische Bewegungen, Netzwerke, Avantgarden in Prag finden Sie einen Bericht sowie einen der Vorträge: Marek Vajchr entdeckt die Figur des Prager Studenten schon im 18. Jahrhundert bei dem preußisch-böhmischen Schriftsteller Otto von Graben zum Stein. Der Jahresbericht 2021, Rezensionen und eine Zeitschriftenschau ergänzen die wissenschaftlichen Beiträge.
Inhalt
Zuzana Jürgens und Franziska Mayer: Aufbruch ins Digitale
Johannes John: Produktive Neugier. Alfred Doppler zum 100. Geburtstag
Otokar-Fischer-Preis 2020
Jan Budňák: Laudatio auf Ivo Habán und Anna Habánová für die beste tschechischsprachige germanobohemistische Arbeit der Jahre 2018/19
Alfrun Kliems: Laudatio auf Neil Stewart für die beste deutschsprachige germanobohemistische Arbeit der Jahre 2018/19
Peter Becher: Laudatio auf Jiř Stromšík. Sonderpreis der Jury
Ivo Habán: Paul Gebauer, ein Moderner im Sog der Heimatkunst
Neil Stewart: Hybridität und Metamorphose. Karel Hlaváček und Franz Kafka
Weitere wissenschaftliche Beiträge und Essays
Boris Blahak: Jiddisch hören, jüdisch sprechen. Spracherwerbs- und Spracherinnerungsstrategien bei Franz Kafka und Max Brod
David Smrček: Tagungsbericht: Studentische Bewegungen, Netzwerke, Avantgarden. Das Beispiel Prag in Politik, Literatur, Film und kulturellem Gedächtnis 1848 bis 1990
Marek Vajchr: „Prager Studenten“ und andere böhmische Motive im Werk von Otto von Graben zum Stein
Rezensionen
Thomas Krzenck – Lucie Doležalov , Michal Dragoun (Hrsg.): Kříž z Telče (1434–1504). Písař, sběratel, autor [Kříž von Teltsch (1434–1504). Schreiber, Sammler, Autor]
Thomas Krzenck – Kamil Boldan: Počátek českého knihtisku [Die Anfänge des böhmischen Buchdrucks]
Bernd Rill – Pierre Monnet: Karl IV. Der europäische Kaiser
Franz Adam – Adalbert Stifter: Briefe 1859–1862. Hrsg. von Wolfgang Hackl und Wolfgang Wiesmüller
Zeitschriftenschau
Aussiger Beiträge. Germanische Schriftenreihe aus Forschung und Lehre
Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder. A Journal of History and Civilisation in East Central Europe
Brücken. Zeitschrift für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft
Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien
Jahrbuch. Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich
Studia Germanistica. Acta Facultatis Philosophicae Universitatis Ostraviensis
Jahresbericht 2021
Autoren und Mitarbeiter
Neu auf Youtube:
Aufzeichnung der Begleitveranstaltung vom 3. Februar 2022 zu der Ausstellung TOYEN mit dem Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor Jaroslav Rudiš in der Hamburger Kunsthalle. Mit Auszügen aus „Winterbergs letzte Reise“ und „Nachtgestalten“ bis hin zu musikalischen Beiträgen gibt der Autor spannende Einblicke in sein eigenes literarisches Werk und in die Stadt, deren Kunst- und Kulturszene Toyen bis heute prägt. Im Gespräch gewährt Rudiš seinen ganz persönlichen Blick auf die Künstlerin und die heutige Relevanz der von ihr bereits in den 1920er Jahren aufgeworfenen Fragen, welche sich durch ihr gesamtes künstlerisches Werk ziehen.
Moderation: Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin)
Ein Video der Hamburger Kunsthalle in Kooperation mit dem Kulturreferat für die böhmischen Länder
Neu auf YouTube:
Der Künstler Lukáš Houdek beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte der Deutschen aus den böhmischen Ländern. Inspiriert durch verfallene Friedhöfe in seiner Heimatregion um Mies/Stříbro, thematisiert er Vertreibung und Wiederbesiedlung in zwei Ausstellungen. Mit Barbiepuppen stellte er Gewaltszenen während der Vertreibung der Sudetendeutschen ebenso nach wie die Atmosphäre bei der Wiederbesiedlung der Grenzgebiete. Nach seinem Vortrag erläutert er in einem Gespräch unter anderem die Reaktionen auf seine Arbeiten in Tschechien.
Moderation: Wolfgang Schwarz
Ein Video des Kulturreferats für die böhmischen Länder
Neu auf YouTube:
Andreas Wiedemann, Historiker und Pressereferent der Österreichischen Botschaft in Prag, thematisiert in seinem Vortrag unter anderem den Ablauf der Wiederbesiedlung der Grenzgebiete nach 1945 und die davon betroffenen Bevölkerungsgruppen. Der Prozess war von vielen Problemen geprägt: So fanden etwa die Neubesiedlung und die Zwangsaussiedlung der Sudetendeutschen zum Teil parallel statt, woraus sich Konflikte ergaben. Fehlende Kenntnisse der Zuzügler über die landwirtschaftlichen Bedingungen verursachten ebenfalls Schwierigkeiten. Die Mehrheit der Neusiedler kam aus dem tschechischen Binnenland (etwa 1,3 Millionen), meist aus den angrenzenden Bezirken. Aber auch Slowaken, Wolhynientschechen und Roma waren darunter.
Der Vortrag basiert auf Wiedemanns Buch „Komm mit uns das Grenzland aufbauen“, das inzwischen auch ins Tschechische übersetzt wurde.
Ein Video des Kulturreferats für die böhmischen Länder
Neu auf Youtube:
Eva Lustigová, 1956 geboren, ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin des Arnošt Lustig-Stiftungsfonds, der nach ihrem Vater, dem 2011 verstorbenen tschechisch-jüdischen Schriftsteller und Journalisten benannt wurde. Sie widmet sich vor allem der Vermittlung des Vermächtnisses von Arnošt Lustig, so etwa in dem Dokumentarfilm Přítomnost Arnošta Lustiga (Die Präsenz von Arnošt Lustig, 2012) oder mit der Herausgabe von Büchern wie Vlny štěstí Arnošta Lustiga (Glückswellen des Arnošt Lustig, 2021), die Texte oder Interviews ihres Vaters enthalten. In der Reihe „Mein Weg zu unseren Deutschen“ erzählt sie von ihrer persönlichen Beziehung zu den Deutschen bzw. Sudetendeutschen.
Foto. J. Brabec
Anlässlich des 25. Jahrestags der Unterzeichnung der Deutsch-Tschechischen Erklärung schalten wir das Sudetenland-Interview „Ein Deutscher und Tschechen“ mit Joachim Bruss, dem langjährigen Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und Dolmetscher und Übersetzer frei. Viel Freude beim Lesen!
Neu auf Youtube:
Wolfgang Schmidt, 1923 in Passau geboren, in Krumau/Český Krumlov an der Moldau aufgewachsen, war nach Wehrdienst, Rückkehr nach Passau und Jurastudium 1951 mit seiner Frau nach Kanada ausgewandert. Dort machte er eine zweite Karriere als Sozialwissenschaftler und lebte in Toronto. Erst im Alter von siebzig Jahren veröffentlichte er seinen ersten Roman „Die Geschwister“ und wurde in der Folge auch in den Feuilletons wahrgenommen.
Sämtliche Bücher Schmidts spielen im Krumau der Zwischenkriegszeit. Sie geben einen Eindruck vom Zusammenleben der Deutschen mit den Tschechen, das häufig mehr ein Neben- als ein Miteinander war.
Ralf Höller, Anglist und Historiker, lebt als freier Journalist in Bonn. Moderation: Franziska Mayer
Ein Video des Adalbert Stifter Vereins (Regie: Reiner Kienemann)
Nachwuchsübersetzer können sich bis Ende März für den Preis bewerben.
Es locken Übersetzerseminare und Publikationsmöglichkeiten für die Ausgezeichneten.
Die Tschechischen Zentren und das Tschechische Literaturzentrum, Sektion der Mährischen Landesbibliothek in Brno, schreiben den 8. Internationalen Susanna Roth-Übersetzungswettbewerb aus. Zielgruppe sind Übersetzer und Übersetzerinnen im Ausland mit Geburtsjahr 1982 und jünger. Gesucht wird die beste Übersetzung eines Auszuges aus dem Buch „Přípravy na všechno" von Elsa Aids.
Der Wettbewerb ist nach der angesehenen Schweizer Bohemistin und Übersetzerin Susanna Roth (1950–1997) benannt, die sich in bedeutendem Maße um die Verbreitung der tschechischen Gegenwartsliteratur verdient gemacht hat. Anliegen des Wettbewerbs ist die kontinuierliche Förderung junger Übersetzer und Bohemisten sowie die Unterstützung und Verbreitung der tschechischen Literatur im Ausland.
Die tschechische Expertenkommission hat in diesem Jahr das Buch Přípravy na všechno von Elsa Aids (Verlag FRA, 2020) ausgewählt. Wettbewerbstext ist ein Auszug von Seite 22 bis Seite 47 (S. 22 ab dem Absatz, der mit den Worten beginnt „Rád bych prožil nějaký příběh“; S. 47 bis zur Zeile „Nebo jsem tehdy na nic nemyslel?“) mit einem Umfang von ca. 18 Normseiten.
Teilnahmeberechtigt sind Übersetzer und Übersetzerinnen bis zum Alter von 40 Jahren (Geburtsjahr 1982 und jünger) mit deutscher Staatsbürgerschaft bzw. ständigem Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland, die bisher noch keine Übersetzung aus dem Tschechischen in Buchform veröffentlicht haben. Davon ausgenommen sind Zeitschriftenpublikationen und Veröffentlichungen kürzerer Texte (bis 40 Seiten) in Anthologien, Sammlungen usw. Preisträger und Preisträgerinnen der vergangenen Wettbewerbs-Jahrgänge können sich erneut beteiligen, jedoch nicht wieder ausgezeichnet werden. Bereits veröffentlichte Übersetzungen des ausgewählten Wettbewerbstextes sind zur Einreichung nicht zugelassen. Jeder/r Teilnehmende darf seine Übersetzung nur in einem Land einreichen.
Die Bewertung der eingereichten Übersetzungen in anonymisierter Form nimmt eine lokale Fachjury vor.
Preis für die beste Übersetzung
Ein mehrtägiger Besuch der Tschechischen Republik, verbunden mit der aktiven Teilnahme an einem Fach-Seminar mit Begleitprogramm
Die beste Übersetzung eines Teilnehmenden in der Bundesrepublik Deutschland wird auszugsweise in der Europäischen Kulturzeitschrift Sudetenland (voraussichtlich Ausgabe 3–4 | 2022) des Adalbert Stifter Vereins veröffentlicht.
Für weitere von der Jury ausgewählte Teilnehmer ist ein Übersetzungsseminar in Berlin geplant, der genaue Termin im Herbst 2022 wird noch bekanntgegeben.
Weitere Informationen und die Bewerbungsformulare finden Sie hier.
Eine Informationsveranstaltung gibt es außerdem online am 8. Februar um 18 Uhr, Anmeldung und weitere Informationen finden Sie hier.
Einsendeschluss für die Bewerbung: 31. März 2022
Auch 2022 vergeben wir wieder den Otokar-Fischer-Preis. Mit dem Preis werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten der deutsch- und tschechischsprachigen Bohemistik und Germanobohemistik ausgezeichnet, die in den letzten zwei Jahren in Deutschland, Österreich oder der Schweiz bzw. in Tschechien veröffentlicht wurden.