Veranstaltungsdetails
Den neunten Gedankenanstoß gibt mit einer „Rede über die Mitte Europas“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kakanische Kontexte“ der Germanist und Mitteleuropaexperte
Jaques Le Rider (Paris).
Die Erfahrung des Sprachenkriegs in Böhmen machte Fritz Mauthner zum vehementen Kritiker der aussichtslosen kakanischen Ausgleichspolitik und etwas später zum radikalsten Sprachskeptiker des 20. Jahrhunderts.
Geboren 1954 in Athen, studierte Jaques Le Rider in Paris Politische Wissenschaften, Geschichte und Germanistik (Promotion 1982, Habilitation 1989) und vertritt seit 1999 an der EPHE (École pratique des hautes études) den Lehrstuhl für “den deutschsprachigen Kulturraum und Europa von der Aufklärung bis zur Gegenwart“. 1983–1986 leitete er das deutsch–französische Kulturinstitut in Tübingen, 1994–1996 das französische Kulturinstitut in Wien. Er nahm verschiedene Gastprofessuren u.a. in Seattle, Graz, Genf und São Paolo wahr. In seinen Publikationen befasste er sich mit der Wiener Moderne und Persönlichkeiten wie Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler und Sigmund Freud. Seine letzte beiden Arbeiten widmete er dem Sprachphilosophen Fritz Mauthner (2012) und den Wiener Juden der Belle Époque (2013). Le Rider erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. die Hölderlin–Plakette der Universitätsstadt Tübingen, das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und den Guizot–Preis der Académie française.
Eintritt: 6 Euro, Mitglieder 4 Euro
Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit der Österreichisch–Bayerischen Gesellschaft München