The standpoint of a nation’s art
always is the standpoint
of a nation’s humanity.
Adalbert Stifter
Link: youtu.be/jUFMpI72ooI
Die Vortragsreihe, zu der bereits 2019 ein Band erschienen ist, wird fortgesetzt mit weiteren Beiträgen tschechischer Intellektueller über ihre persönlichen Beziehungen zu den Sudetendeutschen.
Tomáš Kraus ist Sekretär des Verbands jüdischer Gemeinden in der Tschechischen Republik. Seine familiären Wurzeln liegen in Teplitz/Teplice, seine Eltern überlebten das Vernichtungslager Auschwitz. Seit vielen Jahren engagiert er sich für die deutsch-tschechische Verständigung.
Der Vortrag wird als YouTube-Premiere angeboten. Ein entsprechender Link wird rechtzeitig auf dieser Seite veröffentlicht.
Eine Angebot des Kulturreferats für die böhmischen Länder in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum München
Mit der Eröffnung des Sudetendeutschen Museums in München (Oktober 2020) und der Dauerausstellung „Unsere Deutschen“ im Stadtmuseum Aussig (Frühjahr 2021) wird eine Lücke in der musealen Landschaft geschlossen.
Petr Koura (Collegium Bohemicum) und Michael Henker (Sudetendeutsches Museum) stellen die Ausstellungen vor und diskutieren mit Martin Schulze Wessel (Ludwig-Maximilians-Universität) über Möglichkeiten der Darstellung der gemeinsamen Geschichte.
Moderation: Michael Frank, Journalist, ehemaliger Korrespondent für Ostmitteleuropa der Süddeutschen Zeitung
Eintritt frei
Aktuelle Informationen auf www.stifterverein.de
Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule und dem Collegium Carolinum
Die Journalistin, Autorin, Hamburger Kultursenatorin a.D. und Unterzeichnerin der Charta 77 Daňa Horáková (*1947) kam im Jahr 1979 mit ihrem Mann Pavel Juráček (1935-1989) nach München. Er als einer der gefeierten Regisseure und Drehbuchautoren der Neuen Welle des tschechischen Films, sie trotz ihrer Zusammenarbeit mit Václav Havel vorerst unbekannt. In ihrem in Tschechien gefeierten Buch Kniha o Pavlovi (Das Buch von Pavel, 2020) schildert sie nicht nur ihr Zusammenleben mit ihm und das Scheitern der Beziehung, sondern auch das München der 1980er Jahre und ihren Erfolg in Deutschland.
Moderation: Zuzana Jürgens
Eintritt frei
Im Falle weiterer Beschränkungen findet die Veranstaltung nur online statt. Anmeldung und aktuelle Informationen auf www.stifterverein.de
In Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum
des Adalbert Stifter Vereins mit den Veranstaltungsterminen für den Monat März finden Sie hier als pdf zum Herunterladen. Bitte beachten Sie auch die aktuellen Informationen zu einzelnen Veranstaltungen auf unserer Website.
Für alle unsere Veranstaltungen in nächster Zeit gelten besondere Schutz- und Hygieneregeln, die Sie hier en détail nachlesen können.
Seit dem 6. September ist das Büro des Adalbert Stifter Vereins Montag bis Freitag von 9-15 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Bitte beachten Sie unser Schutz- und Hygienekonzept. Außerhalb dieser Zeiten erreichen Sie uns per E-Mail oder Telefon.
Zwei Schriftsteller, zwei Journalisten
Ab 17. Dezember auf Youtube
Mit dieser Veranstaltungsreihe erinnert der Adalbert Stifter Verein an deutsche Schriftsteller aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien.
Der Anfang wurde im April 2019 mit Max Brod (1884–1968) und Josef Mühlberger (1903–1985) in den stimmungsvollen Räumlichkeiten der traditionsreichen Konditorei Erbshäuser in München gemacht. Beide Autoren haben sich nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Journalisten mit den Fragen ihrer Zeit auseinandergesetzt – Brod beim Prager Tagblatt, Mühlberger als Mitarbeiter der Kulturzeitschrift Witiko. Lebenslang waren sie Vermittler zwischen den Sprachnationen Prags und der böhmischen Länder, weshalb sie sich auch nach dem Verlust ihrer Heimat – Brod durch Exil, Mühlberger durch Aussiedlung – freundschaftlich verbunden blieben.
Die Veranstaltung wurde nun für den Youtube-Kanal des Adalbert Stifter Vereins aufgenommen.
Zusammenstellung der Texte und Lesung: Anna Knechtel
Lesung der Originaltexte: Robert Spitz und Thomas Birnstiel
Musikalische Umrahmung: Tomáš Spurný (Klavier) und Carina Kaltenbach-Schonhardt (Violine)
Das Veranstaltung vom 19.-20.9.2020 musste Pandemie-bedingt abgesagt werden. Einige der vorgesehenen Vorträge zu 75 Jahre Kriegsende und Vertreibung finden Sie auf YouTube.
Eine Aufnahme der Podiumsdiskussion über Vielfalt und Grenzen ein Jahrhundert nach 1918 sehen Sie auf unserem YouTube-Kanal.
Ein Jahrhundert nach ihrem Zerfall erlebt die k.u.k. Monarchie als Mythos eine Wiedergeburt. Im Kontext der aktuellen Debatten über Grenzen und Diversität in den Nationalstaaten und in der EU gilt die Donaumonarchie oft als Vorbild für den Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt und Heterogenität, mit Multikulturalität, Mehrsprachigkeit, Multiethnizität und Multireligiosität, für ein freies und friedliches Zusammenleben vieler Völker und Konfessionen in einem Staatsgefüge, mit politischer Einbindung von Minderheiten auf zentraler und lokaler Ebene, in Verbindung mit einer Supranationalität der Eliten. Vergessen scheint, dass einst Kritiker der Donaumonarchie mangelnden Reformwillen, Bürokratismus, die ungelöste Nationalitätenfrage sowie eine Unterdrückung der Völker (die k.u.k. Monarchie als „Völkerkerker“) vorwarfen und darin eine der Voraussetzungen für ihren Zerfall sahen.
Was aber steckt hinter der neuen „Sehnsucht nach der k.u.k. Zeit“? Inwiefern kann die k.u.k. Monarchie unter den aktuellen europa- und weltpolitischen Rahmenbedingungen tatsächlich ein Vorbild für ein übernationales Europa sein? Was kann man von der politischen Verwaltung der Vielfalt in der Donaumonarchie, ihren politischen Praktiken der Loyalitätssicherung, bei nationalen und regionalen politischen Eliten, bei der Verteilung der legislativen, exekutiven und judikativen Kompetenzen zwischen übernationalen und national-regionalen Strukturen lernen? Dieser und weiterer Fragen nehmen sich der Vortragende und die Teilnehmer der Podiumsdiskussion an.
Abschlussveranstaltung der Programmreihe „Versailles, Trianon, Brest-Litowsk: Das lange Ende des Ersten Weltkrieges und das östliche Europa“. Weitere Informationen finden Sie hier.
Impulsvortrag: Martin Haidinger (Wien)
Podiumsdiskussion: Jana Osterkamp (München), Steffen Höhne (Weimar), Bernard Józef Gaida (Oppeln) und Martin Haidinger (Wien)
Moderation: Maren Röger (Augsburg)
Eintritt frei
Eine Veranstaltung des Hauses des Deutschen Ostens und des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas in Kooperation mit dem Adalbert Stifter Verein
75 Jahre nach Ende Zweiten Weltkriegs stellen wir Zeitzeugenberichte zu den Ereignissen in den böhmischen Ländern online.
Zwei Vorträge online auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Kulturforums östliches Europa
5. Zernack-Colloquium zum Jahresthema des Kulturforums »Mittendrin und anders. Minderheiten im östlichen Europa«
Nach der Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik 1918 wurde die deutschsprachige Bevölkerung der zuvor zum Habsburgerreich gehörenden böhmischen Länder zur größten nationalen Minderheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen entrechtet und vertrieben, die Verbliebenen konnten ihre Sprache und Kultur zunächst gar nicht, später nur schrittweise und unter deutlichen Einschränkungen wieder pflegen. Die ebenfalls seit Jahrhunderten im Land lebenden Roma wurden wie zuvor von den Habsburger Herrschern auch von der tschechoslowakischen Regierung zur Assimilation gezwungen. Nach der Annexion der Sudetengebiete und der Besetzung der innertschechischen Regionen durch das nationalsozialistische Deutschland wurden Roma systematisch verfolgt, interniert und ermordet. In kommunistischer Zeit wurden viele Roma aus der Ostslowakei im Rahmen der staatlichen Politik der »Zerstreuung« zwangsweise in die von den vertriebenen Deutschen verlassenen Grenzregionen umgesiedelt. In zwei Vorträgen und einem anschließenden Gespräch soll verglichen werden, wie die nach dem Ersten Weltkrieg ausgearbeiteten Minderheitenschutzverträge gegenüber den beiden Gruppen umgesetzt wurden, welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Parallelen und Wechselwirkungen sich in der anschließenden historischen Entwicklung zeigen und wie sich ihre aktuelle Situation in der Tschechischen Republik darstellt.
Referenten
Veronika Patočková stammt aus Tschechien und wirkt als Soziologin und Übersetzerin in Berlin. Sie verwirklicht als Vorstandsmitglied von RomaTrial e.V. Kultur- und Bildungsprojekte gegen Antiziganismus. Außerdem ist sie im Bereich der Recherche und wissenschaftlichen Mitarbeit für die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas tätig, wo sie das Projekt »Beobachtungsstelle Antiziganismus in Europa« koordiniert.
Dr. Wolfgang Schwarz ist Historiker und Politikwissenschaftler und arbeitet als Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein in München. Er konzipiert und organisiert Kulturprojekte in Tschechien und Deutschland, darunter Bildungsreisen, Tagungen, Ausstellungen und Publikationen. Er ist Mitglied des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums, dessen Zusammensetzung von den Außenministerien beider Länder bestimmt wird.
Moderation: Tanja Krombach, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Foto: Václav Havel mit Roma-Aktivist Emil Ščuka 1989 (Quelle: Romea.cz) und Titelseite des Prager Tagblatts zum Begräbnis von Staatspräsident Tomáš Garrigue Masaryk 1937
Veranstalter: Deutsches Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin (CBH) der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Im aktuellen Sudetenland-Heft erinnern sich Weggefährten und Freunde an die deutsch-tschechische Schriftstellerin Libuše Moníková; Alfrun Kliems diskutiert die Zuordnung ihres Werks zur „Migrantenliteratur“. Vor 400 Jahren kam es am Weißen Berg zur ersten großen Schlacht im Dreißigjährigen Krieg; in der Folge wurde Böhmen zentralistisch von Wien aus regiert. Steffen Höhne untersucht Spuren der Schlacht in der tschechischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Böhmische Spuren finden sich in München auch an unvermuteter Stelle, in der Bayerischen Staatsbibliothek ebenso wie in der Neuhausener Winthirkirche. Den München-Roman „Eva“ der Prager Schriftstellerin Hermine Hanel hat Jozo Džambo wiedergelesen.
Editorial
Ursula Haas: Literarische Fenster
Feuilleton
Adalbert J. Gail: Vorfrühling in Prag
Porträt: Libuše Moníková
Alfrun Kliems: „Migrationsliteratur“?
Josef Moník: Die Künstler
Magdalena Hennerová: Vier Menschen
Helga G. Braunbeck: „Ich mag Bilder“
Eda Kriseová: Letzte Briefe
Thema: Die Schlacht am Weißen Berg
Alexandra Dunkel: Was vom Mittag übrig blieb
Bernd Rill: Absolutismus versus Ständestaat
Steffen Höhne: Kein Leben in Wahrheit
Im Gespräch
Renata SakoHoess: Mittlerin zwischen vielen Völkern. Gespräch mit Hélène Leclerc
Böhmische Spuren in München
Jozo Džambo: München/Mnichov – (k)ein böhmisches Dorf
Emil Pirchan: Musisches München
Jaroslav Dresler: Unser Kleinstädtchen
Kurt Heißig: Der selige Winthir von Neuhausen
Geschichte im Spiegel
Eva Vybíralová: Durch Fürsprache von Erzbischof Josef Beran
Orte der Vermittlung
Petr Brod: Zentrum meiner intellektuellen Welt. Die Bayerische Staatsbibliothek in München
Prosa
Dora Kaprálová: Apokalypse
Wiedergelesen
Jozo Džambo: Eine Pragerin in München. Hermine Hanels Roman „Eva“
Forum der Übersetzer
Isabel Fargo Cole: Kristallisationsprozesse. Aspekte der englischen Übertragung von „Bergkristall“
Kunst und Kontext
Hansjürgen Gartner: Die Heimat der Linie ist die Fläche. Roland Dörfler
Wirtshäuser Europas
Wolfgang Sréter: Auf nach Mexiko!
Lyrik
Emil Juliš: Zone (Er schaut mit dem einzigen saturnischen Auge; Ziegel reiben sie an Ziegel)
Würdigungen
Franz Adam: Maestro für alle. Zum 100. Geburts- und 25. Todestag von Václav Neumann
Eduard Schreiber (Radonitzer): Umřel nám pan Menzel
Franziska Mayer: Tschechisch-deutsche Auszeichnung. Die Preisträger des Otokar-Fischer-Preises stehen fest
Rückblick
Peter Becher: Kulturgeschichtliche Ereignisse
Rezensionen
Jahresverzeichnis: 62. Jahrgang 2020
Autoren, Mitarbeiter, Bildnachweis